Naturstandort von Yucca glauca: Die Blaugrüne Palmlilie kommt im Mittleren Westen der USA vom Norden Texas bis zur Grenze zu Kanada in Sandsteppen und lichten Trockenwäldern vor. Im Norden des Verbreitungsgebietes ist die Blaugrüne Palmlilie auf submontane Höhenlagen beschränkt, im Süden steigt sie auf über 2.500 m hinauf.
Die Blaugrüne Palmlilie ist in sandigen Trockenprärien häufig mit Moskito-Gras
(Bouteloua gracilis), Kleinem Präriegras
(Schizachyrium scoparium), Gambagras
(Andropogon gerardii) und verschiedenen Kakteen (insbes.
(Opuntia polyacantha) vergesellschaftet.
Im Bergland kommt sie auch an lichten Stellen von Wacholderheiden und
Gelb-Kiefern-Wäldern an der Trockengrenze des Waldes vor.
Die Standorte sind trocken bis mäßig trocken, stark alkalisch bis schwach sauer und stickstoffarm. Es werden alle stark drainierten, humusarmen Bodenausprägungen besiedelt.
Das schmale, straffe Laub gibt der Blaugrünen Palmlilie ein eigenständiges Erscheinungsbild.
Beschreibung
Die Blaugrüne Palmlilie ist strengenommen ein immergrüner Strauch, der verholzende Stamm ist aber kurz und nur im hohen Alter erkennbar oder wird gar nicht ausgebildet. Yucca glauca wird daher im Handel den Stauden zugeordnet.
Charakteristisch ist der große, vielblütige und creme-weiße, oft grünlich-weiß aufblühende Blütenstand im Juli/August und die sehr schmalen, steifen, silbrig-blau-grünen Blätter. Der Blütenstand ist in der Regel astlos, es kommen aber auch Exemplare mit verzweigten Blütenständen vor, die dann hohe Ähnlichkeit mit schmalblättrigen Yucca-Filamentosa-Auslesen haben. Die Blütenstände können sich bis zu 130 cm über den Erdboden erheben.
Yucca glauca bildet etwa ab dem 5. Standjahr Ausläufer und wächst deutlich träger als die bekannte
Yucca filamentosa. Es befinden sich Hybridformen der beiden Arten im Handel, die die Unterschiede verwischen. Es ist auch nicht ausgeschlossen, anstelle der Art eine solche Hybride geliefert zu bekommen.
Das Laub erreicht etwa 50-60 cm Höhe, und wird vom Blütenstand 50 bis 70 cm hoch überragt. Bis zur ersten Blütenentwicklung vergehen Jahre.
V.a. jüngere, noch nicht verbuschte Exemplare werden vom enormen Blütenstand stark geschwächt. Mitunter sterben die Exemplare sogar ab. Zumindest bleibt die Blüte im Folgejahr meist aus.
Aus den Wurzeln der Blaugrünen Palmlilien wurde traditionell Seife hergestellt, aus dem Blattsaft Pfeilgift.
Verwendungshinweise
In voll-sonnigen, steppenartigen Anlagen mit horstigen Gräsern, in trockenen Alpinarien und mediterranen Anlagen ist die Blaugrüne Palmlilie eine sehr gute Option und wegen des eleganten, zumindest für den Kenner etwas ungewöhnlicheren Habitus der Fädigen Palmlilie sogar noch vorzuziehen.
Yucca glauca ist zudem eine hervorragende Kübelpflanze, die hier winterhart ist, solange eine gute Drainage des Kübels oder sogar ein regengeschützter Standort gewährleistet ist. Selbst ein vollständiges Durchfrieren des Wurzelballens schadet ihr dann nicht.
Die Art ist nur im Spezialhandel erhältlich und sollte unbedingt in möglichst goßen Größen erworben werden, um nicht jahrelang auf die Wirkung des charakteristischen Habitus und den Blütenflor warten zu müssen.
Fazit: wem es auf Details nicht so sehr ankommt, ist mit der Standardlösung der zuverlässigeren Fädigen Palmlilie gut bedient. Feinschmecker greifen zur Blaugrünen Palmlilie oder alternativ zur Blauen Palmlilie
(Yucca baccata).
Auch mit Ausläufern bleibt der Habitus aufgeräumt und strukturstark.
Kultur
Yucca glauca steht der viel häufiger verwendeten
Yucca filamentosa in Robustheit kaum nach, ist aber etwas empfindlicher gegenüber Winternässe und blüht weniger zuverlässig.
Die Art gedeiht auch noch in halbschattigen Lagen problemlos, wirkt hier aber nur unter lichten Kiefern-Trockenwäldern richtig plaziert.
Im Gegensatz zu Yucca filamentosa bleibt auch bei ausläufertreibenden Exemplaren die grafische Klarheit der Struktur gut erkennbar.
Die trägwüchsigen Jungpflanzen gehen auch in intensiv gärtnerisch gepflegten Anlagen schnell verloren. Ältere Exemplare sind demgegenüber pflegeextensiv und sind an geeigneten Standorten von Wildkräutern kaum noch zu bedrängen.
Weiterführende Quelle: http://www.fs.fed.us/database/feis/plants/shrub/yucgla/all.html