Yucca glauca // Blaugrüne Palmlilie

Familie Asparagaceae, Spargelgewächse
Pflanzen pro qm 4.00
Wikipedia Yucca glauca
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Yucca glauca

Die Blaugrüne Palmlilie  kommt im Mittleren Westen der USA vom Norden Texas bis zur Grenze zu Kanada in Sandsteppen und lichten Trockenwäldern vor. Im Norden des Verbreitungsgebietes ist die Blaugrüne Palmlilie auf submontane Höhenlagen beschränkt, im Süden steigt sie fast auf 3.000 m hinauf.

Das schmale, straffe Laub gibt der Blaugrünen Palmlilie ein eigenständiges Erscheinungsbild.

Die Blaugrüne Palmlilie ist in sandigen Trockenprärien häufig mit Moskito-Gras (Bouteloua gracilis), Kleinem Präriegras (Schizachyrium scoparium), Gambagras (Andropogon gerardii) und verschiedenen Kakteen (insbes. (Opuntia polyacantha) vergesellschaftet.

Im Bergland kommt sie auch an lichten Stellen von Wacholderheiden und Gelb-Kiefern-Wäldern an der Trockengrenze des Waldes vor.

Die Standorte sind trocken bis mäßig trocken, stark alkalisch bis schwach sauer und stickstoffarm. Es werden alle stark drainierten, humusarmen Bodenausprägungen besiedelt.

Beschreibung
Die Blaugrüne Palmlilie ist ein immergrüner Strauch, der verholzende Stamm ist aber meist kurz, oft kriechend und wird erst nach Jahren erkennbar.

Wesentlicher Charakterzug der Art sind die symetrisch-halbrunden Blattschöpfe aus den schmalen, steifen Blättern. Sie ähnelt hierin den in Mitteleuropa nur an Sonderstandorten überzeugenden Yucca elata und Yucca rostrata.

Der typische Palmlilien-Blütenstand mit den großen, weißen, gelegentlich auch bräunlich gezeichneten, glockenförmigen Einzelblüten erscheint im Juli/August. Er wird aber nicht zuverlässig jedes Jahr hervorgebracht und bis zur ersten Blütenentwicklung vergehen Jahre. Es gibt Variationen mit unverzweigten und verzweigten Blütenständen, die zwischen 120 und 150 (180) cm hoch werden können.

Yucca glauca bildet etwa ab dem 5. Standjahr kriechende Stämme aus und wächst deutlich träger als die bekannte  Yucca filamentosa. Es befinden sich Hybridformen der beiden Arten im Handel, die die Unterschiede verwischen. Es ist auch nicht ausgeschlossen, anstelle der Art eine solche Hybride geliefert zu bekommen.

Aus den Wurzeln der Blaugrünen Palmlilien wurde traditionell Seife hergestellt, aus dem Blattsaft Pfeilgift.

Verwendungshinweise
In voll-sonnigen, steppenartigen Anlagen mit horstigen Gräsern, in trockenen Alpinarien und mediterranen Anlagen ist die Blaugrüne Palmlilie eine sehr gute Option und wegen des eleganten, ungewöhnlicheren Habitus der Fädigen Palmlilie sogar vorzuziehen. Im Gegensatz zu Yucca filamentosa bleibt auch bei ausläufertreibenden Exemplaren die grafische Klarheit der Struktur gut erkennbar.

Yucca glauca ist zudem eine hervorragende Kübelpflanze, die hier winterhart ist, solange eine gute Drainage des Kübels oder sogar ein regengeschützter Standort gewährleistet ist. Selbst ein vollständiges Durchfrieren des Wurzelballens schadet ihr dann nicht.

Die Art ist nur im Versandhandel erhältlich.

Hybridisierte Yucca glauca mit verzweigtem Blütenstand und breiterem Laub.

Kultur
Yucca glauca leidet in Mitteleuropa im Winter nicht unter Tiefsttemperaturen, sondern unter zuviel Bodenfeuchte.

Es ist daher zwingend erforderlich, sie auf tiefgründigen, humusfreien Sand-/Kies-Schotter-/Lava-Substraten zu kultivieren. Auch erhöhte Standorte verbessern den Wasserabzug. Möglichst sonnige, idealerweise hitzegeplagte Standorte steigern die Jahreswärmemenge und wirken sich ebenfalls positiv auf die Winterhärte aus.

Yucca glauca ist im Grunde robust und zuverlässig. V.a. jüngere, noch nicht verbuschte Exemplare werden aber vom enormen Blütenstand stark geschwächt. Meist sterben die blühenden Triebe sogar ab, was ohne zuvor ausgebildete Seitentriebe zum Totalverlust führt.

Die trägwüchsigen Jungpflanzen gehen auch in intensiv gärtnerisch gepflegten Anlagen schnell verloren. Ältere Exemplare sind demgegenüber pflegeextensiv und sind an stickstoffarmen Trockenstandorten von Wildkräutern kaum noch zu bedrängen.

Sorten:
  • var. glauca: unverzweigter, 100-130 cm hoher Blütenstand
  • var. stricta: verzweigter, 140-180 cm hoher Blütenstand

  • Auch mit mehrköpfigen Kriechstämmen bleibt der Habitus aufgeräumt und strukturstark.

    Bilder















    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Staude
    Blütenstauden/-Kräuter
    Strauch
    Halb-/Zwergstrauch
    horstartig
    60-100 cm Höhe
    grünlich-weiß
    weiß
    Juli
    grau-grün
    Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
    giftig
    Heil-/Gewürzpflanze
    unbedeutend
    trocken
    mäßig trocken
    gut drainiert
    sommertrocken
    vollsonnig
    sonnig
    stark kalk-/basenreich
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    (lehmiger/humoser) Sand
    poröser Schotter
    keine Bodenverdichtung
    kalk-/basenreich
    Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Einsatzbereich
    sehr arme Böden
    arme Böden
    mittlere Böden
    frostfreie Lage
    sehr wintermilde Lage
    frostarme Lage
    ausgeprägte Warmlage
    hitzeanfällige Lage
    gemäßigte Klimate
    subtropische Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Amerika
    Nordamerika
    Mittelamerika
    sehr gut
    Mittel
    strukturbildender Gruppen-Solitär
    Gruppen-Verbands-Pflanze
    verträglich
    Mediterraner Garten
    Terrassen-/Balkongarten
    Repräsentative Gärten
    Steingarten/Alpinum
    Steppenpflanzung
    für Pflanzgefäße geeignet
    Rabatte
    Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
    Nebensortiment
    winter-/immergrün
    Felssteppen
    Steppen