Yucca filamentosa // Fädige Palmlilie

Familie Asparagaceae, Spargelgewächse
Pflanzen pro qm 3.00
Wikipedia Yucca filamentosa
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Yucca filamentosa

Die Fädige Palmlilie kommt im Osten der USA vom Nord-Osten Texas bis nördlich von New-York natürlicherweise vor, ist aber als beliebte Kulturpflanze in weiten Teilen des Landes verwildert.

Auch in Frankreich, Italien, Rumänien und der Türkeiist sie stellenweise eingebürgert. In Deutschland finden sich im Umfeld von Siedlungen gelegentlich Gartenflüchtlinge. Wobei es in den meisten Fällen eine aktive Unterstüzung durch den Menschen gegeben haben dürfte.  


Meistens zeigen Jungpflanzen schon im dritten Standjahr den ersten, durchaus respektablen Blütenstand.

Yucca filamentosa ist in trockenen bis mäßig trockenen Sandsteppen und lichten Trockenwäldern der Tiefebenen und des Hügellandes verbreitet.

Die humusarmen, sandigen, stark drainierten Böden sind mehr oder weniger neutral sowie relativ stickstoffarm. Sie gedeiht überwiegend in (voll-)sonnigen Lagen, verträgt aber auch licht halbschattige Standorte.


Die Fädige Palmlilie bildet von allen Yuccas am schnellsten eindrucksvolle und blühfreudige Bestände.

Beschreibung
Die Fädige Palmlilie ist in Europa vermutlich nicht als reine Wildform erhältlich. Palmlilien haben sich erst vor evolutiv kurzer Zeit von ihrem Stammhalter abgespalten und sind noch heute alle untereinander leicht kreuzbar. Auch an Naturstandorten geschieht dies, was die große Varianz und die gleitenden Übergänge zwischen den Arten erklärt.

Es handelt sich streng genommen um immergrüne Sträucher, der verholzende Stamm ist aber sehr kurz und nur im hohen Alter erkennbar. Yucca filamentosa wird daher im Handel den Stauden zugeordnet.

Charakteristisch ist der enorme, vielblütige und creme-weiße Blütenstand im Juli/August und die weißen Fäden an den Blatträndern. Die Verzweigung, an der der Blütenstand erscheint, ist in den Folgejahren stark geschwächt oder geht sogar zugrunde. Die Blätter der "Normalform" sind zunächst straff aufrecht, dann aber bogig überhängend und etwas schlaff. 

Durch unterirdische Wurzelausläufer und/oder basale Stammverzweigungen bilden sich mit der Zeit dichte Horste. Das Laub erreicht etwa 50-60 cm Höhe, während sich die Blütenstände 120 bis 150 (170) cm hoch erheben.

Sehr ähnlich ist die seltener gehandelte Yucca glauca. Auch für den aufgeschlossenen Laien von erkennbar abweichender Erscheinung ist die etwas öfter verwendete Yucca baccata. Sie überzeugt mit einer meist streng solitären Wuchsform ohne Ausläufer und Stammverzweigungen sowie deutlich blau-grünem, immer schön steifem Laub.


Bei den buntlaubigen Auslesen wie 'Bright Edge' steht der Blattschmuck gleichberechtigt neben der Blüte:

Verwendungshinweise
Yucca filamentosa ist zweifellos eine beeindruckende, wüchsige Gartenpflanze von ungewöhnlicher Robustheit. Entsprechend gerne und nicht immer passend wird sie verwendet.

Trotzdem ist sie weiterhin eine gute Wahl, wenn sie konsequent in trocken-warmen, (voll-)sonnigen Situationen eingesetzt wird. Hier ist der Wuchs auch weniger mastig, die Blätter werden steifer und weisen meist straff aufrecht. In steppenartigen Anlagen mit horstigen Gräsern und mediterranen Anlagen können so schöne Bilder entstehen.

Die Art gedeiht auch noch in halbschattigen Lagen problemlos, wirkt hier aber nur in lichten Kiefern-Trockenwäldern richtig plaziert.

Yucca filamentosa ist zudem eine hervorragende Kübelpflanze, die hier außergewöhnlich winterhart ist, solange eine einigermaßen gute Drainage des Kübels gewährleistet ist. Selbst ein vollständiges Durchfrieren des Wurzelballens schadet ihr dann nicht.


'Variegata' ist eindeutig die Eleganteste buntlaubige Sorte. Im Hintergrund die plakativere 'Color Guard'.

Kultur/Pflege von Yucca filamentosa

Jungpflanzen aus Topfballen benötigen trotz der Wüchsigkeit der Art 3 Jahre, bis sie einen ansprechenden Habitus entwickeln und ca. 5 Jahre bis zur ersten Blüte. Der Einsatz von älteren Containerpflanzen ist daher oft sinnvoll.

Etablierte Exemplare sind auf mehr oder weniger trockenen und sonnigen Standorten robust, pflegeleicht und von Wildkräutern nicht mehr zu bedrängen. Solange die Jungpflanzen genug Licht bekommen, benötigen sie aber wenig Aufmerksamkeit, um sich durchzusetzen.

Mit den Jahren werden die "Gebüsche" immer umfänglicher und verlieren zunehmend die grafische Eleganz, die eine solitäre Rosette entfaltet. Es empfiehlt sich daher, während der Ruhephase überzählige Seitentriebe und Wurzelausläufer zu beseitigen. Soll jedes Jahr ein Blütenstand erscheinen, muss neben der voraussichtlich zur Blüte kommenden Verzweigung immer ein weiterer, kräftiger Nebentrieb verbleiben.

Die Vermehrung erfolgt leicht und effektiv über die Abrennung der Nebentriebe. Samen werden in Mitteleuropa mangels geeigneter Bestäuber nur in Ausnahmefällen gebildet. Das ist auch gut so, andernfalls wäre das neophytische Potenzial wohl recht hoch.


'Colour Guard' in ungewöhnlich flächigem Einsatz.

Sorten:
  • Adams Needle: blau-grünes Laub, bis 200 cm hoher Blütenstand
  • Bright Edge: grünlich-gelbe Außenstreifen, bis 140 cm hoher Blütenstand
  • Color Guard: grünlich-gelber Innenstreifen, bis 130 cm hoher Blütenstand
  • Elegantissima: blau-grüne, schmale und straff aufrechte Blätter, bis 130 cm hoher Blütenstand
  • Hairy: dunkel-grünes, blaustichiges Laub mit auffällig vielen und langen Blattfäden
  • Schellenbaum: blau-grüne Blätter, bis 150 cm hoher Blütenstand an tief braun-roten Stielen
  • Variegata: blau-grünes Laub mit breiten grau-grünen Streifen und schmalem gelben Rand, der an älteren Blättern verblasst

  • Unterstrichen: Handelsstandard-Sorten



    Die Blütenstände ausgewachsener Exemplare nehmen gigantische Dimensionen an.

    Bilder















    'Bright Edge'



    'Bright Edge'



    'Color Guard'



    'Color Guard'



    'Color Guard'



    Variegata



    Variegata