Wisteria sinensis // Chinesischer Blauregen

Familie Fabaceae, Schmetterlingsblütler
Pflanzen pro qm 10.00
Wikipedia Wisteria sinensis
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Wisteria sinensis

Der Chinesische Blauregen kommt im östlichen China und Teilen Japans in Bergwäldern an sonnigen Rändern und Lichtungen vor.

Wisteria sinensis wächst bevorzugt auf basenärmeren, nahrhaften, frischen bis feuchten, dann aber gut drainierten Böden.


Trotz fehlendem Rückschnitt der Langtriebe ansehnlich blühendes Exemplar

Beschreibung
Der Chinesische Blauregen ist ein 20 bis 25 m hoher, sommergrüner, linkswindender Kletterstrauch. Mit etwas Mühe und Geduld kann die Art auch zum Hochstamm erzogen werden, was ein durchaus erstaunlicher Anblick ist.

Die oftmals stark duftenden, violetten bis violett-blauen Blüten stehen in gut 30 cm langen, hängenden Trauben. Die Blüten öffnen sich von der Basis zur Traubenspitze mehr oder weniger zeitgleich von Ende April bis Ende Mai kurz vor dem Laubaustrieb.

Die etwas pelzigen Fruchtschoten sind stark giftig und können zum Tode führen. Sie haften über den Winter und sind mit ihrer schwarz-braunen Farbgebung vor helleren Hintergründen von morbidem Charme.

Das Laub verfärbt sich spät im Herbst zierend, aber nicht spektakulär in warmen Gelbtönen.

Die sehr ähnliche Wisteria floribunda ist etwas wuchsschwächer, rechtswindend und der Laubaustrieb setzt bereits mitten während der Blüte ein. Die Blüten einer Traube öffnen sich stärker zeitverzögert von der Basis zur Spitze.


Wo es nichts zum Ranken gibt, wächst Wisteria sinensis auch bodendeckend oder umspielt wie hier eine Freitreppe.

Verwendungshinweise
Blauregen sind eindrucksvolle Klettersträucher von unbändiger Wuchskraft, nachdem sie sich etabliert haben. An Fassaden besteht die Gefahr, dass Dachbleche und Regenrohre beschädigt werden.

Günstiger ist ein Einsatz in Groß-Bäumen, stabilen Pergolen, Laubengängen oder Stahl-Masten. Stahlseile sind weniger günstig, da sich die Triebe hier mitunter selber die eigenen Leitungsbahnen abklemmen und absterben.

Der Blütenflor setzt erst nach einigen Jahren ein und entfaltet bei richtigem Schnittregime (s.u.) von Jahr zu Jahr größere Üppigkeit.

Wisteria sinensis wirkt wegen der Blüte vor dem Laubaustrieb exotischer als Wisteria floribunda und ist zumindest in asiatischen Gestaltungsansätzen die konsequentere Wahl.


Mit einiger Mühe und Stützpflöcken kann man Blauregen zu Bäumchen heranziehen.

Kultur/Pflege von Wisteria sinensis

Wisterien bevorzugen dauerhaft frische, lockere und tiefgründige Böden in (voll-)sonnigen Lagen. Stauende Feuchtigkeit ist dringend zu vermeiden. Nach der Etablierung überstehen sie auch auf leichteren Böden wegen der hier tiefreichenden Wurzeln sommerliche Trockenphasen klaglos.

Die Blüten der früher blühenden Wisteria sinensis sind etwas spätfrostgefährdet, windgeschützte, wärmebegünstigte Lagen sind daher zu bevorzugen.

Will man wirklich überwältigende Blütenkaskaden erzielen und wild wuchernde Rankgestrüppe vermeiden, muss dem regelmäßigem Schnitt des Blauregens große Sorgfalt gewidmet werden. Blauregen blühen an ausgereiften Kurztrieben, die erst etwas ältere Pflanzen ausbilden.

Daher müssen die peitschenartigen Langtriebe, die von Frühling bis Spätsommer getrieben werden, auf zwei Knospen (Augen) eingekürzt werden. Dies sollte wenigstens zweimal, besser drei oder gar viermal jährlich vorgenommen werden, um nicht vor den Langtrieben eines Jahres kapitulieren zu müssen.

Es ist sicherer, auf Material aus Qualitätsbaumschulen statt auf günstigerer Baumarktware zurückzugreifen. Letztere bieten oft Sämlingsvermehrte Exemplare an, deren Blütenfarbe variieren kann und die meist weniger blühfreudig sind als veredelte Ware. Hierbei werden bekannt Reiser bekannt blühstarker Exemplare auf eine Sämlingsunterlage gepfropft.


Blauregen an Fassaden sind oft malerische Anblicke. Hoffentlich hat dieses Exemplar keie Regenrinne als Steigbügelhalter erwischt.

Sorten:
  • Alba: weiße Blüte
  • Amethyst: hell-violett-blau mit dunklerem Schifffchen, kleine, aber sehr zahlreiche Blütentrauben, spät blühend, stark duftend, sehr starkwüchsig, AGM-prämiert
  • Nivea: weiße Blüte, kleine, aber sehr zahlreiche Blütentrauben, spät blühend, kaum duftend, schwach wüchsig, nur für gut geschützte, wärmebegünstigte Standorte
  • Prolific: hell violett-blaue Blüte, Duft meist stark, früh blühend, nennenswerte Nachblüte, mäßig starkwüchsig, kann auch recht gut zu kleinen Stammformen erzogen werden, nur für gut geschützte, wärmebegünstigte Standorte, AGM-prämiert

  • Texas Purple: hell violett-blaue Blüte, Duft meist stark, früh blühend, kaum Nachblüte, starkwüchsig, Laubaustrieb bronzefarbend

  • fett: ausgezeichnete Sorten, unterstrichen: sehr gute Sorten

    Bewertungen auf Basis des Sichtungsergebnisses des Arbeitskreis Bundesgehölzsichtung

    Bilder





















    Fruchtschoten