Naturstandort von Vinca major
Das Große Immergrün kommt von den Gebirgsregionen der Iberischen Halbinsel bis Frankreich und über den nördlichen Mittelmeerraum bis in die Türkei vor.
In Mitteleuropa ist Vinca major selten im Umfeld von Siedlungen, Gartenbrachen und Burgen verwildert
(Verbreitungskarte Deutschland).
Das Große Immergrün besiedelt sonnige bis halbschattige Saumgesellschaften, Gebüsche und lichte Laubwälder. Das Hauptvorkommen liegt in
Blut-Storchschnabel-Säumen.
Es kommt bevorzugt auf mäßig trockenen, mehr oder weniger basenreichen und mäßig nahrhaften Böden vor. Die Böden sind überwiegend humusarme Lehm- und Tonböden. Die Standorte sind gerne wärmebegünstigt.
Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica ... zur LegendeLicht (6) Temperatur (7) Kontinentalität (4) Feuchte (3) Reaktion (7) Stickstoff (5)
Porträt: Vinca mayor mit Allium triquetrum
Beschreibung
Vinca major ist ein wintergrüner, in wintermilden Lagen auch immergrüner Halbstrauch. Die wüchsigen, sich bewurzelnden Triebe erreichen Längen von bis zu 100 cm und bilden im Einzelstand dichte, bis 40 cm hohe Teppiche. Unter Konkurrenzbedingungen bleiben die Bestände deutlich lockerer und durchziehen die Begleitvegetation mehr oder weniger girlandenartig.
Die violett-blauen Blüten erscheinen von Mitte April bis Ende Mai/Anfang Juni.
Die gesamte Pflanze ist stark giftig.
Neophytischer Bestand in einem Feldghölz bei Berlin
Verwendungshinweise
Das Große Immergrün und das ähnliche, etwas kompaktere Kleine Immergrün
(Vinca minor) sind beliebte, vielleicht etwas arg klassische Gartenbegleiter.
Sie können v.a. in Bauern- und Klostergärten oder zur Unterpflanzung von lichten Stellen unter Bäumen und Gehölzen in parkartigen Anlagen eingesetzt werden.
In Mischbeständen mit kräftigen Wald-Gräsern und Farnen wirken sie frischer und interessanter. Zarte Stauden und Frühlingsgeophyten werden aber leider stark bedrängt. Spannend wäre auch ein Einsatz in warmen Weg- und Gehölzsäumen mit Partnern vom Naturstandort wie
Anthericum ramosum,
Aquilegia vulgaris,
Campanula medium,
Campanula rapunculoides,
Carex montana,
Paeonia mascula oder
Paeonia officinalis.
Die panaschierte Form "Variegata" wird mitunter auch als Ampfelpflanze in Trögen eingesetzt. In Topfkultur ist eine weitgehend frostfreie und helle Überwinterung notwendig.
An einem sonnigen Trockenstandort entdecken Vinca mayor und Euphorbia cyparissias Gemeinsamkeiten.
Kultur
Nach der Etablierung ist die Art recht robust und übersteht in Mitteleuropa auf nicht zu leichten und zu sonnigen Standorten Trockenphasen absolut klaglos.
Sie ist frostgefährdet und Wintersonne ruft häufig Blattschäden hervor. Die Standorte sollten daher windgeschützt, wärmebegünsitigt und im Idealfall nur der winterlichen Morgensonne ausgesetzt sein. Oberirdische Frostschäden können aber durch Rückschnitt behandelt werden, auf den ein vitaler Neuaustrieb erfolgt.
Das Kleine Immergrün gilt insgesamt als robuster, blühfreudiger und dominiert entsprechend die Gartenkultur.
'Variegata' ist ein seltener Gartenbegleiter.
Sorten:
- Alba: weiße Blüten, sonst wie der Typ
- Variegata: violett-blaue Blüte, creme-weiß gerandetes Laub, etwas schwachwügsiger