Naturstandort von Viburnum opulus: Der Gemeine Schneeball ist mit ozeanischem Schwerpunkt in ganz Europa bis in das westliche Sibirien und Zentral-Asien von den Tiefebenen bis in montane Höhen weit verbreitet
(Karte der Gesamtverbreitung).
Viburnum opulus besiedelt frische bis feuchte Weidengebüsche, lichte Randbereiche von Auwäldern und frische
Schlehen-Gebüsche und -Hecken.
Die Art bevorzugt relativ nahrhafte und eher basenreiche Lehm- und Tonböden in sonnigen bis halbschattigen Lagen.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992) ... zur LegendeLicht (6) Temperatur (5) Kontinentalität (3) Feuchte (-) Reaktion (7) Stickstoff (6)
Viburnum opulus in einer Feldhecke mit Fruchtschmuck und Herbstfärbung zusammen mit einer Hunds-Rose
Beschreibung
Viburnum opulus ist ein sommergrüner, rasch wachsender Strauch von 3 (4) m Höhe und Breite, der zur Ausbildung von Ausläufern neigt.
Die creme-weißen Blüten im Mai/Juni stehen in breiten Schirmrispen mit vergrößerten randständigen Blüten.
Die Blüte ist eine der schönsten unter den mitteleuropäischen Sträuchern.
Die giftigen Früchte sind leuchtend rot und haften oft den ganzen Winter sehr zierend am Strauch. In exponierten Lagen lassen Tieffrostphasen die Früchte allerdings schwarz-braun verschrumpeln.
Das Herbstlaub verfärbt sich von Gelb zu Orange-Rot nach Scharlach-Rot. Allerdings schwnakt die Intensität der Färbung von Jahr zu Jahr. In manchen Jahren kommt das Laub auch nicht über fahle Gelbtöne hinaus.
Ideal ausgeprägtes Herbstlaub Ton-in-Ton mit den Früchten:
Verwechslungsgefahr mit der zweiten heimischen Schneeball-Art, dem Wolligen Schneeball
(Viburnum lantana) besteht eigentlich nicht. Zumal dieser deutlich trockenere und grundsätzlich sonnige Standorte besiedelt.
Verwendungshinweise
Der Gemeine Schneeball ist ein beliebter Strauch in privaten und öffentlichen Grünanlagen. Durch Blüte, Herbstfärbung und Fruchtschmuck ist er praktisch ganzjährig sehenswert, allerdings durch die häufige Verwendung nicht von besonders aufregender Ausstrahlung.
Ansprechend ist die Art auch in naturnahen Feuchtwäldern im lichten Unterstand von Erlen, Eschen, Ulmen, Stiel-Eichen und entsprechenden freien Hecken.
V.a. im Siedlungskontext konterkariert er aber betont naturhafte Ansätze durch seinen leichten "Grünanlagen-Flair". Selbst in Hecken in der freien Landschaft macht der Gemeine Schneeball oft einen "gepflanzten Eindruck" (was in vielen Fällen auch so ist).
Naturstandort am Hangfuß eines
Flattergras-
Buchen-Waldes im Schwentinetal (SH)
Kultur
Viburnum opulus ist sehr gut schnittverträglich und bei ausreichender Wasserversorgung auf nicht zu warmen Standorten sehr robust.
Auf schweren Böden kommt er nach der Etablierung auch ohne Bewässerung über den mitteleuropäischen Sommer.
Die Auslese 'Roseum' ist aufgrund ihrer perfekt kugelförmigen Blütenstände sehr beliebt.
Sorten:
- Aureum: 4/4 m hoch/breit, hell-gelber Blattaustrieb, später grünlich-gelb
- Compactum: 1,8/2,0 m hoch/breit, trägwüchsig, guter Blüten- und Fruchtschmuck, sichere Herbstfärbung
- Nanum: 0,5/0,5 m hoch/breit, kugeliger Wuchs, blühfaul, etwas eingeschränkt vital
- Roseum: wie die Art aber mit ballförmigen Blütenständen, im Verblühen rosa
- Xanthocarpum: 4/4 m hoch/breit, gold-gelbe Früchte