Viburnum opulus // Gemeiner Schneeball
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Viburnum opulus
Der Gemeine Schneeball ist mit ozeanischem Schwerpunkt in ganz Europa bis in das westliche Sibirien und Zentral-Asien von den Tiefebenen bis in montane Höhen weit verbreitet. In Deutschland ist er in allen NAturräumen flächendeckend mehr oder weniger häufig.
Viburnum opulus in einer Feldhecke mit Fruchtschmuck und Herbstfärbung zusammen mit einer Hunds-Rose.
Viburnum opulus besiedelt frische bis feuchte Weidengebüsche, lichte, feuchte bis nasse Randbereiche von Auwäldern und mäßig trockene bis frische Schlehen-Gebüsche und -Hecken.
Die Art bevorzugt relativ nahrhafte und eher basenreiche Lehm- und Tonböden in sonnigen bis halbschattigen Lagen.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (6) Temperatur (5) Kontinentalität (3) Feuchte (-) Reaktion (7) Stickstoff (6)
Die Blüte ist eine der schönsten unter den mitteleuropäischen Sträuchern.
Beschreibung
Viburnum opulus ist ein sommergrüner, rasch wachsender Strauch von 3 (4) m Höhe und Breite, der zur Ausbildung von Ausläufern neigt.
Die creme-weißen Blüten im Mai/Juni stehen in breiten Schirmrispen mit vergrößerten randständigen Blüten.
Die giftigen Früchte sind leuchtend rot und haften oft den ganzen Winter sehr zierend am Strauch. In exponierten Lagen lassen Tieffrostphasen die Früchte allerdings frühzeitig schwarz-braun verschrumpeln.
Das Herbstlaub verfärbt sich von Gelb zu Orange-Rot nach Scharlach-Rot. Allerdings schwnakt die Intensität der Färbung von Jahr zu Jahr. In manchen Jahren kommt das Laub auch nicht über fahle Gelbtöne hinaus.
Verwechslungsgefahr mit der zweiten heimischen Schneeball-Art, dem Wolligen Schneeball (Viburnum lantana) besteht eigentlich nicht. Zumal dieser obligatorisch trockenere und grundsätzlich sonnige Standorte besiedelt.
Ideal ausgeprägtes Herbstlaub Ton-in-Ton mit den Früchten.
Verwendungshinweise
Der Gemeine Schneeball ist ein beliebter Strauch in privaten und öffentlichen Grünanlagen. Durch Blüte, Herbstfärbung und Fruchtschmuck ist er praktisch ganzjährig sehenswert, allerdings durch die häufige Verwendung nicht von besonders aufregender Ausstrahlung.
Ansprechend ist die Art auch in naturnahen Feuchtwäldern im lichten Unterstand von Erlen, Eschen, Ulmen, Stiel-Eichen und entsprechenden freien Hecken.
V.a. im Siedlungskontext konterkariert er aber betont naturhafte Ansätze durch seinen leichten "Grünanlagen-Flair". Selbst in Hecken in der freien Landschaft macht der Gemeine Schneeball oft einen "gepflanzten Eindruck" (was in vielen Fällen auch so ist).
Naturstandort am Hangfuß eines Flattergras-Buchen-Waldes im Schwentinetal (SH)
Kultur/Pflege von Viburnum opulus
Der Gemeine Schneeball ist ein robuster, vollkommen dankbarer Geselle. Nach der Etablierung kommt er ohne jede weitere Zuwendung zurecht.
Auf trockenen Standorten kommt er an seine Grenzen und auch echter Schatten ist nicht der richtige Umgang mit der Art. Ansonsten werden keine weiteren Ansprüche gestellt.
Viburnum opulus ist sehr gut schnittverträglich, wobei sich ein ansehnlicher Habitus auch ganz von alleine einstellt. Man kann die Sträucher aber dauerhaft niedriger halten, wenn man in einem beliebigen Turnus den oder die ältesten Grundtriebe bodengleich zurückschneidet.
Die Auslese 'Roseum' ist aufgrund ihrer perfekt kugelförmigen Blütenstände sehr beliebt.
Sorten:
Aureum: 4/4 m hoch/breit, hell-gelber Blattaustrieb, später grünlich-gelb
Compactum: 1,8/2,0 m hoch/breit, trägwüchsig, guter Blüten- und Fruchtschmuck, sichere Herbstfärbung
Nanum: 0,5/0,5 m hoch/breit, kugeliger Wuchs, blühfaul, etwas eingeschränkt vital
Roseum: wie die Art aber mit ballförmigen Blütenständen, im Verblühen rosa
Xanthocarpum: 4/4 m hoch/breit, gold-gelbe Früchte
Die herbstliche Blattverfärbung ist oftmals spektakulär.