Naturstandort von Viburnum farreri: Der Duft-Schneeball kommt im Nord-Westen Chinas in Bergwäldern in lichten Waldmänteln vor.
Viburnum farreri wächst auf schwach sauren bis alkalischen, mehr oder weniger nahrhaften und frischen Lehmböden.
Altes Exemplar on Viburnum farreri mit zahlreichen Bodentrieben.
Beschreibung: Der Duft-Schneeball ist ein sommergrüner, trägwüchsiger Strauch von 300 cm Höhe und 200 cm Breite. Durch ausgeprägte Schößlingsbildung bzw. bei Bodenkontakt bewurzelnde Zweige entwickelt er sich im Laufe der Jahre sichtlich in die Breite.
Die intensiv vanilleartig duftenden, zart-rosa Blüten erscheinen nach dem Laubfall und vor dem Neuaustrieb ab Mitte November bis Anfang April, gegebenenfalls unterbrochen von tiefen Frostperioden. Manche Exemplare beginnen auch erst Mitte März mit der Blüte, die dann bis Mitte April reicht.
Das Laub verfärbt sich spät im Herbst bräunlich-violett-rot.
Die giftigen Früchte sind rot und verfärben sich schwarz. Sie werden in der Regel nur spärlich angesetzt und sind im Sommerlaub ohnehin nur schwer wahrnehmbar. Ihre Zierwirkung ist daher zu vernachlässigen.
Viburnum farreri ist zusammen Viburnum grandiflorum eine der Elternarten des Bodnant-Schneeballs (Viburnum x bodnantense). Die Hybride ist kaum von Viburnum farreri zu unterscheiden. Sie hat tendenziell etwas kräftiger rosa Blütenknospen und ist ein wenig wüchsiger.
Die Blüten strecken sich mit zunehmender Reife stark in die Länge.
Verwendungshinweise: Viburnum farreri sorgt mit seiner ungewöhnlichen Blütezeit regelmäßig für Aufsehen. Zumindest die Blütenphase im Spätherbst/Winter kann man aber auch als irritierend empfinden, denn auf einen Frühlingsboten ist man zu dieser Zeit keineswegs eingestellt.
Umso überzeugender ist die Blütenphase von Mitte Februar bis Ende März. Jetzt leitet das Blütenrosa weithin sichtbar und weitgehend konkurrenzlos den Frühling ein. Mit der
Kornelkirsche blüht sie ab Anfang März für etwa zwei Wochen gemeinsam und das kühle Gelb der Kornelkirsche korresponidert auch ganz passabel.
Der Duftschneeball wird v.a. in Innenhöfen, in freien Blütenhecken in Parkanlagen aber auch im Abstandsgrün von Wohnanlagen aller Art verwendet.
Ebenfalls winterblühend, aber mit immergrünem Laub ist der Mittelmeer-Schneeball
(Viburnum tinus). Er benötigt unbedingt wintermilde Standorte.
Viburnum farreri benötigt nach der Etablierung keine weitere Unterstützung und kann recht zuverlässig in öffentlichen Grünanlagen verwendet werden.
Für den Blütenreichtum und einen ansehnlichen Habitus empfiehlt sich ein regelmäßiger
Erhaltungsschnitt. Hierzu werden dauerhaft etwa 5-7 Gerüsttriebe erhalten, die nach etwa 5-7 Jahren bodentief entfernt und durch neue bodenbürtige Jungtriebe ersetzt werden. An den verbleibenden Gerüsttrieben werden nach innen wachsende Äste und Steiltriebe entfernt.
Sehr alte Sträucher mit in der oberen Hälfte stark verzweigten Trieben lassen sich zuverlässig verjüngen, indem über einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren die ältesten Triebe bodentief zurückgeschnitten werden.
Der Schnitt erfolgt möglichst direkt nach der Blüte gegen Ende März/Anfang April.
Kultur: Die Art ist robust und verträgt auch mäßig trockene Böden klaglos. Hitzeanfällige Standorte mindern allerdings die Vitalität.
Windgeschützte Lagen wirken sich positiv auf die etwas frostgefährdeten Winterblüten aus. Der Strauch selbst ist aber in Mitteleuropa überall vollkommen winterhart.
Sorten:
Nanum: 80-100 cm hoch/breit, sonst wie die Art