Verbascum phoeniceum // Violette Königskerze

Familie Scrophulariaceae, Braunwurzgewächse
Pflanzen pro qm 16.00
Wikipedia Verbascum phoeniceum
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Verbascum phoeniceum

Die Violette Königskerze hat einen ursprünglich ost-mediterranen Verbreitungsschwerpunkt, ist aber als Archaeophyt in weiten Teilen Europas bis Zentral-Asien eingebürgert.

In Deutschland kommt sie vereinzelt im ost-deutschen Tiefland und sehr selten in den Mittelgebirgsregionen vor und gilt als gefährdet. In der Schweiz ist sie neophytisch und nur punktuell im Mittelland verwildet.

<Verbascum phoeniceum in einem natürlichen Steppenrasen

Verbascum phoeniceum ist eine Kennart der basiphilen, kontinentalen Steppenrasen, besiedelt aber auch stickstoffarme, trocken-warme Blut-Storchschnabel-Säume und lichte Ränder von Trockenwäldern. 

Die Wuchsorte sind vollsonnig bis licht halbschattig und trocken bis mäßig trocken. Die Bodenreaktion ist stark alkalisch bis schwach sauer.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (6)  Kontinentalität (6)  Feuchte (3)  Reaktion (7)  Stickstoff (2)

Beschreibung
Die Violette Königskerze ist eine horstige, zweijährige bis kurzlebige Staude. Aus einer Grundrosette entspringt ein unverzweigter, 40 bis 60 cm hoher Blütenstand mit purpur-violetten bis bräunlich-violetten Blüten. Die Blütezeit liegt im Juni.

Verbascum phoeniceum ist unter den Königskerzen eine unverwechselbare Erscheinung. Sie ist die zarteste Gattungsvertreterin, hält sich nicht an den gelben Farbstandard der Verwandten und zeigt einen ungewöhnlich lockeren Blütenstand. Trotzdem bildet sie natürliche Hybriden mit zahlreichen anderen Königskerzen wie Verbascum densiflorum, Verbascum lychnitis, Verbascum nigrum und Verbascum phlomoides.

Sie ist die vielleicht wichtigste Elternart der Verbascum x culturum-Hybriden. Alle Hybriden sind steril.

Verwendungshinweise
Verbascum phoeniceum ist eine zarte Erscheinung mit eingeschränkter Fernwirkung. Wo man ihr z.B. am unmittelbaren Wegesrand nahe kommen kann, ist sie jedoch ein apartes Detail.

Sie kann gut in detailreichen, trockenen Kräuter-Wiesen, in naturhaften, von Gräsern dominierten Steppenanlagen und sonnig-warmen, naturhaften Staudensäumen verwendet werden. Sehr schön ist sie insbesondere in naturidentischen Kombinationen in einer Gräsermatrix z.B. aus Stipa capillata und Phleum phleoides mit Blütenpartnern wie Dianthus carthusianorum, Euphorbia seguieriana oder Filipendula vulgaris.

Als alte Kulturpflanze kommt sie auch für Rabatten in ländlichen Gärten in Betracht.

Die Blütenstände erheben sich meist deutlich über die umgebende Magerwiese.

Kultur
Auf trockenen, stickstoffarmen und sonnigen Standorten ist die Art relativ konkurrenzfähig und samt sich auf den unter diesen Umständen meist lückigen Vegetationsbeständen willig aus.

Mit zunehmender Nährstoffanreicherung (z.B. aus Herbstlaub) wird sie jedoch rasch verdrängt. Eine jährliche Mahd der Flächen mit Abfuhr des Schnittgutes hilft, die Nährstoffarmut zu erhalten.

Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei Wochen willig. Ein vorhergehender Kälteimpuls ist nicht notwendig. Selbstversamung darf in lückigen Pflanzflächen mit offenen Bodenstellen erwartet werden.

Sorten:
  • Flush of White: rein-weiße Blüten
  • Rosetta: intensiv rosa Blüten
  • Violetta: dunkel-purpur-violette Blüten
  • Bilder












    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    zweijährig
    Staude
    Blütenstauden/-Kräuter
    horstartig
    30-60 cm Höhe
    weiß
    rosa
    violett
    bräunlich/schwarz
    Juni
    grün
    Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
    ungiftig
    unbedeutend
    trocken
    mäßig trocken
    frisch
    gut drainiert
    sommertrocken
    vollsonnig
    sonnig
    halbschattig
    stark kalk-/basenreich
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    (lehmiger/humoser) Sand
    durchlässiger Lehm
    humos
    poröser Schotter
    starker Wurzeldruck
    keine Bodenverdichtung
    kalk-/basenreich
    Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Trockenrasen
    sehr arme Böden
    arme Böden
    mittlere Böden
    frostfreie Lage
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    frostarme Lage
    ausgeprägte Warmlage
    hitzeanfällige Lage
    gemäßigte Klimate
    subtropische Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Europa
    Kontinentaler Verbreitungsschwerpunkt
    Tiefland
    Mittelgebirge (montan)
    Mitteleuropa
    Südeuropa
    Süd-Osteuropa
    Osteuropa/Kaukasus
    mediterraner Schwerpunkt
    Hügelland (collin)
    Asien
    Kleinasien
    gut
    Mittel
    Gruppen-Verbands-Pflanze
    verträglich
    Steppenrasen
    Submediterrane Halbtrockenrasen
    Staudenfluren Zwergstrauchheiden und Nadelgebüsche Gebüsche Wälder Einsatzbereich
    Staudenfluren trockenwarmer Standorte
    Wacholdergebüsche
    Wärmeliebende Trocken-Gebüsche
    Laubwälder
    Trockenhang-Kalk-Buchenwälder
    Eichenwälder
    Felshang Flaumeichenwälder
    Subkont. Kiefern-Eichenwälder
    Ländlicher Garten
    Mediterraner Garten
    Repräsentative Gärten
    Steppenpflanzung
    Gründächer
    Substratstärke über 15 cm
    Rabatte
    Insektenweide
    Wiese/Prärie
    Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
    Hauptsortiment
    winter-/immergrün
    Felssteppen
    Steppen
    Gehölzrand/Staudenfluren