Familie | Scrophulariaceae, Braunwurzgewächse | |
Pflanzen pro qm | 8.00 | |
Wikipedia | Verbascum nigrum | |
Verbreitungskarte | Verbreitungskarte |
Verbascum nigrum wächst v.a. in stickstoffreichen, frischen und basenreicheren Ruderalfluren an Wegrändern sowie in mesophilen Wirbel-Dost-Säumen. Daneben gilt sie in Saumgesellschaften von Gehölzen auf und gilt als schwache Kennart der Schlagfluren von Kalk-Buchen-Wäldern.
Naturstandort am halbschattigen Wegrand zusammen mit Brombeeren und Kanadischer Goldrute.
Die Standorte sind vollsonnig bis halbschattig. Sie ist aber auch die Königskerze, die man am häufigsten in etwas verschatteten Situationen antrifft. Die Standorte sind bevorzugt frisch und ziemlich stickstoffreich.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (7) Temperatur (5) Kontinentalität (5) Feuchte (5) Reaktion (7) Stickstoff (7)
Eine artreine Verbascum nigrum in einem halbruderalen Rasensaum.
Beschreibung
Die Schwarze Königskerze ist eine horstige, sommergrüne, sehr kurzlebige Staude. Es ist nicht ungewöhnlich, dass sie im Jahr der Keimung blüht und abstirbt. Es kommt aber auch regelmäßig vor, dass sie noch ein weiteres mal im Folgejahr blüht. Darin unterscheidet sie sich von den meist zweijährig-monocarpen Verwandten.
Sie treibt mehrere unverzweigte, kerzenartige Blütenstände von 60 bis 120 cm. Die Blütezeit liegt im Juli/August. Neben der gold-gelben Standardform mit rötliche Staubgefäßen kommt auch in der Natur eine creme-weißliche Variante vor, die im Handel als 'Album' geführt wird. Diese Form ähnelt der Französischen Königskerze.
Die Laubblätter sind auffällig dunkel-grün und die Blütenstiele oft dunkel-rot überlaufen.
Sie bildet natürliche Hybriden mit Verbascum densiflorum (Großblütige Königskerze) und Verbascum phoeniceum (Purpur-Königskerze), Verbascum lychnitis (Mehlige Königskerze) sowie Verbascum thapsus (Kleinblütige Königskerze) und Verbascum speciosum (Prächtige Königskerze).
Nachbildung einer ruderalen Staudenflur auf Sand zusammen mit Echium vulgare und
Holcus lanatus.
Verwendungshinweise
Verbascum nigrum ist eine Staude für den ergänzenden Einsatz in naturhaften, sonnigen Staudenfluren vor Gehölzrändern, entlang von Wegen oder Böschungen.
In ländlichen Gärten kann sie auch in Rabatten verwendet werden. Mit der Form "Album" läuft man nicht Gefahr, einen ruderalen Duktus in die Pflanzung zu implantieren. Mit der gelben Normalform kann dies schon mal passieren, findet sie sich doch gerne in etwas gestörten Habitaten ein. Innerhalb eines gepflegten Rahmens muss man sich diesbezüglich aber keine echten Gedanken machen.
Sehr schöne Blühgemeinschaften geht sie z.B. mit Wegwarte und Wilder Möhre, Jakobs-Greiskraut, Kugeldisteln wie Echinops bannaticus oder auch dem Pastinak ein. In dieser Gesellschaft kann man sie auch an ruderalen Naturstandorten finden.
'Album' ist nicht wirklich weiß, sondern bei genauer Betrachtung von ganz zartem Hell-Gelb.
Kultur
Auf leichten, nährstoffarmen Böden kümmert die Art etwas. Ansonsten ist sie eine robuste, durchsetzungsfähige Gestalt. Nach der Etablierung hilft ihr das tiefreichende Wurzelwerk, sommerliche Trockenphasen zu überstehen.
In Kultur kann sie sogar licht absonnig stehen.
Sie neigt sehr auffällig zur Selbstversamung. Da sie so kurzlebig ist und neues Terrain nicht dauerhaft besetzt, fällt das nicht weiter negativ auf. Im Gegenteil, nur so lässt sie sich überhaupt dauerhaft im Garten erhalten. Erforderlich sind allerdings vegetationsarme Stellen und man muss damit rechnen, dass sie an unerwarteten Stellen auftaucht.
Sorten: