Valeriana officinalis // Echter Baldrian

Familie Valerianacaea, Baldriangewächse
Pflanzen pro qm 8.00
Wikipedia Valeriana officinalis
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Valeriana officinalis

Der Echte Baldrian in praktisch in ganz Europa, im Kaukasus und in der Türkei heimisch.

In Deutschland und auch in der Schweiz ist er sogar in allen Naturräumen mehr oder weniger häufig.

Im Norden der USA und in weiten Teilen Kanadas ist Valeriana officinalis eingebürgert.


Naturstandort in einem artenreichen Röhricht mit Schilf, Zottigem Weidenröschen und Gilbweiderich.

In Mitteleuropa besiedelt die wärmeliebende Art von den Tallagen bis in die subalpine Stufe feuchte bis nasse, oft wechselfeuchte (Au-)Wiesen, Mädesüß-Hochstaudenfluren an Gewässern, sonnige Schlagfluren und Waldränder.

Die Substrate sind alkalisch bis schwach sauer und mäßig stickstoffreich.

Bevorzugt werden sonnige bis halbschattige Lagen.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (6)  Kontinentalität (5)  Feuchte (8)  Reaktion (7)  Stickstoff (5)


Standort am frischen, halbschattigen Gehölzrand

Beschreibung
Der Echte Baldrian ist eine sommergüne, horstige Staude und erreicht Wuchshöhen von 150 bis 180 cm. Unter optimalen Kulturbedingungen können auch 250 cm erreicht werden. Sie ist eher kurzlebig und vergeht nach wenigen Jahren.

Die weißen bis zart-rosa Blüten stehen in schirmartigen Zymen. Die Blütezeit erstreckt sich ausdauernd von Juni bis Mitte August. Auch die abgeblühten Blütenstände sind noch eine zeitlang zierend. Die Blüten verströmen einen sehr intensiven, schwer-süßlichen Duft.

Die Blätter sind als Blattgemüse essbar, aus den Wurzeln werden Heilextrakte gewonnen.


Die Samenstände sind bis in den Spätsommer dezent zierend.

Verwendungshinweise
Valeriana officinalis ist eine attraktive Hochstaude, die noch dazu einen starken, sehr angenehmen Duft zur lang anhaltenden Blütezeit verbreitet.

Man kann sie sehr gut an Gewässerufern in einer naturidentischen Matrix aus Rasen-Schmiele zusammen mit Blut-WeiderichGroßem Wiesenknopf und Gelber Wiesenraute einsetzen. Sie passt aber auch hervorragend zu exotischeren Partnern der dauerfrischen bis feuchten Staudenfluren.

Als alte, duftende Heilpflanze ist sie auch in Kräuter- und Klostergärten wertvoll. 

Ungewohnt, aber ebenfalls stimmig ist sie in informellen und dauerhaft frischen bis feuchten Staudenbeeten.


Überzeugende Kombination in einem staufeuchten Beet mit Sibirischer Schwertlilie und Schlangen-Knöterich

Kultur
In Kultur ist die Art erstaunlich anspruchslos und vermag auch auf frischen, sogar kurzzeitig etwas trockeneren Böden zu bestehen. Auch auf licht absonnigen Standorten gedeiht sie noch befriedigend. Am Schönsten wird sie jedoch in sonnig-feuchten Situationen.

Auf ausgesprochen stickstoffreichen und gleichzeitig frischen bis nassen Böden entwickelt sich das Laub mastig und sehr üppig. Die Standfestigkeit leidet hier deutlich und es bedarf begleitender Hochstauden als Stütze.

Valeriana officinalis neigt zu einer ausgeprägten, weitläufigen Versamung. Die Sämlinge lassen sich im Zweifel aber leicht beseitigen und werden daher nicht weiter lästig. Natürlich halten sie sich nicht an Beetgrenzen und wo sie nicht ins Konzept passen, verursachen sie natürlich dennoch einen klaren Mehraufwand.

In Kombination mit niedrigen und mittelhohen Sumpfstauden kann der Echte Baldrian trotz seiner relativen Kurzlebigkeit mit der Zeit zur optischen Dominanz gelangen und muss dann bei Bedarf zurückgedrängt werden.

Bilder




































Attribute

Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
Staude
Blütenstauden/-Kräuter
horstartig
100-150 cm Höhe
150-250 cm Höhe
weiß
rosé-weiß
Juni
grün
hellgrün
Zierwert Frucht Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche
zierend/strukturstark
ungiftig
essbar
Heil-/Gewürzpflanze
ausgeprägt
frisch
wechselfeucht
nass
feucht
vollsonnig
sonnig
halbschattig
Bodenansprüche Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN
mäßig kalk-/basenreich
ph-neutral
kalkarm, leicht sauer
(lehmiger/humoser) Sand
durchlässiger Lehm
Lehm
Ton
humos
organische Böden
poröser Schotter
starker Wurzeldruck
kalk-/basenreich
mittlere Böden
reiche Böden
sehr reiche Böden
sehr wintermilde Lage
Normal- bis winterrauhe Lage
frostarme Lage
ausgeprägte Warmlage
luftfeuchte und/oder kühle Lagen
gemäßigte Klimate
subtropische Klimate
wintermilde Lage
Warmlagen
Europa
Tiefland
Mittelgebirge (montan)
alpin
Nordeuropa
Mitteleuropa
Südeuropa
Süd-Osteuropa
Osteuropa/Kaukasus
Hügelland (collin)
Asien
Kleinasien
sehr gut
Gering
strukturbildender Solitär
strukturbildender Gruppen-Solitär
verträglich
Gewässer/Gewässerrand Moore und Sümpfe Staudenfluren Gebüsche Wälder
Stillgewässer
Mesotroph
Nährstoffreich
Fliessgewässer
Quellfluren
Bäche
Flüsse
Großröhrichte
Großseggenriede
Hochstaudenfluren feuchter bis nasser Standorte
Feuchtgebüsche
Feuchtwälder
Erlenbruchwälder
Auwälder
Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
Ländlicher Garten
Terrassen-/Balkongarten
Repräsentative Gärten
Wassergarten
Waldgarten
für Pflanzgefäße geeignet
Klostergarten
Duftgarten
Duft ausgeprägt
Rabatte
Insektenweide
Hauptsortiment
sommergrün
Wasserrand/Sumpf
Gehölzrand/Staudenfluren