Vaccinium vitis-idaea // Preisselbeere, Kronsbeere
Beschreibung
Naturstandort von Vaccinium vitis-idaea
Die Preisselbeere kommt in den gemäßigten und nordischen Klimazonen von Europa, Asien und Nord-Amerika weit verbreitet vor.
In Deutschland hat sie zwischen den Verbreitungsschwerpunkten große Verbreitungslücken und ist in vielen Regionen auch rückläufig. Sie kommt aber sowohl in der Norddeutschen Tiefebene als auch in den Mittelgebirgen und den Alpen noch in vielen Naturräumen vor. In der Schweiz ist sie mit Ausnahme des Mittellandes überall recht häufig.
Vaccinium vitis-idaea in Blüte am Rande eines Hochmoores
In Mitteleuropa ist die Preisselbeere eine Kennart des montanen Kiefern-Fichten-Waldes. Sie kommt zudem stetig in bodensauren Kiefern-Eichen-Wäldern und Ginster-Heiden vor.
Vaccinium vitis-idaea besiedelt mäßig trockene bis frische Wälder und Gebüsche, Moore und Heiden auf extrem stickstoffarmen, ausgesprochen sauren Silikat oder Torfböden.
Die Standorte sind mäßig trocken bis frisch und oft von stark wechselnden Feuchteverhältnissen gekennzeichnet. Ander als die Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) meidet sie dauerhaft feuchte oder gar nasse Bedingungen, weshalb sie seltener in Hochmooren auftritt.
Bevorzugt werden licht halbschattige bis licht schattige Lagen.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (5) Temperatur (-) Kontinentalität (5) Feuchte (4) Reaktion (2) Stickstoff (1)
Preisselbeere im Fruchtschmuck in enger Verzahnung mit Besenheide
Beschreibung
Die Preisselbeere ist ein immergrüner, sehr trägwüchsiger Zwergstrauch von etwa 20-30 cm Höhe und bis zu 50 cm Breite. Durch Wurzelausläufer bilden sich mit der Zeit größere Bestände.
Die Blüte im Mai/Juni ist creme-weiß bis rosé-weiß und nur mäßig auffällig. Die leuchtend roten Früchte reifen sehr unregelmäßig über den Spätsommer, sind zierend und essbar.

Im Detail sind die kleinen, glockigen Blüten ganz liebreizend.
Verwendungshinweise
Vaccinium vitis-idaea ist in ausgedehnten, naturhaften Waldsituationen einsetzbar. Unter lichten Beständen von Kiefern und Eichen auf extrem armen und sauren, nicht zu trockenen Böden entstehen v.a. im großflächigen Einsatz unaufdringlich- reizvolle Bilder.
In natürlichen, d.h. montanen, lichten Lärchen-Wäldern wächst sie insbesondere gemeinsam mit Schneeheide, Heidelbeere und Rostblättriger Alpenrose.
Der Fruchtschmuck hat eine größere Fernwirkung als bei der Heidelbeere, deren licht-grüne Rinde nach dem Fall des zierenden Herbstlaubes im Winter dafür die ungewöhnlichere Struktur bietet.
Gedrungener Wuchs im alpinen Borstgras-Rasen.
Kultur
Unter nährstoffarmen, sauren Bedingungen ist die Art prinzipiell pflegeleicht, allerdings wird man solche Bedingungen kaum im Garten vorfinden. Auf allen weniger extremen Standorten ist der Betreuungsaufwand eher hoch.
Im tiefen Schatten kümmert sie und auf nahrhaften Standorten wird sie stark von hochwüchsigen Sträuchern und Stauden bedrängt.
In winterkalten Regionen mit häufigen, tiefen Barfrösten treten gelegentlich Frostschäden auf.
Sorten:
Koralle: reichtragende, großfrüchtige Auslese
Attribute
Lebensform |
Stauden/Gräser/Farne |
Sträucher/Bäume |
Blütenfarbe |
Blütezeit |
Staude Blütenstauden/-Kräuter Strauch Halb-/Zwergstrauch
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horstartig bis 15 cm Höhe 15-30 cm Höhe
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breit ausladend
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weiß rosé-weiß
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Mai Juni
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Blattfärbung |
Zierwert Frucht |
Geniessbarkeit/Giftwirkung |
Duft |
Wasserhaushalt |
grün
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zierend/strukturstark
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ungiftig essbar
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unbedeutend
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mäßig trocken frisch wechselfeucht feucht
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Lichtansprüche |
Bodenansprüche |
Nährstoffversorgung (N + P) |
Klima/Frostsicherheit |
Herkunft |
sonnig halbschattig absonnig
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kalkarm, leicht sauer kalkfrei, sauer (lehmiger/humoser) Sand humos organische Böden poröser Schotter starker Wurzeldruck keine Bodenverdichtung stark sauer
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sehr arme Böden arme Böden
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sehr wintermilde Lage Normal- bis winterrauhe Lage ausgeprägte Warmlage luftfeuchte und/oder kühle Lagen gemäßigte Klimate subtropische Klimate wintermilde Lage Warmlagen
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Europa Tiefland Mittelgebirge (montan) alpin Nordeuropa Mitteleuropa Südeuropa Süd-Osteuropa Osteuropa/Kaukasus Hügelland (collin) Asien Ostasien/China/Mandschurei Japan/Korea/Sachalin/Taiwan Sibirien Zentral-Asien Amerika Nordamerika
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BEWERTUNGEN |
Zwergstrauchheiden und Nadelgebüsche |
Wälder |
Einsatzbereich |
Handelsgängigkeit |
befriedigend Mittel Gruppen-Verbands-Pflanze strukturbildende Matrixpflanze verträglich konkurrenzschwach
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Bergheiden Besenginsterheiden
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Laubwälder Buchenwälder Moderbuchenwälder Eichenwälder Bodensauere Eichenmischwälder Subkont. Kiefern-Eichenwälder Nadelwälder Kiefernwälder Sand-Kiefernwälder Zwergstrauchreiche Tannen-Fichtenwälder
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Ländlicher Garten Repräsentative Gärten Steingarten/Alpinum Heidegarten Waldgarten Insektenweide
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Hauptsortiment
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Belaubung |
Lebensbereich |
winter-/immergrün
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Gehölz/Wald Heiden Gehölzrand/Staudenfluren
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