Trillium chloropetalum // Grünblütige Waldlilie, Großes Dreiblatt

Familie Liliaceae, Liliengewächse
Pflanzen pro qm 40.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort Trillium chloropetalum (Waldlilie): Trillium chloropetalum kommt in zwei Unterarten in einem kleinen Küstenstreifen in der Umgebung von San Francisco vor.



Trillium chloropetalum var. giganteum unter Kiefern im alten Botanischen Garten zu Potsdam

Das Große Dreiblatt besiedelt eine Vielzahl von Habitaten. Es tritt sowohl in der Krautschicht von Rot-Zedern-Wäldern als auch in Gebüschen, auf Lichtungen und in Auwäldern auf.

Die Böden sind dauerhaft frisch bis feucht, humos-kalkarm und relativ nähstoffreich. Ausgesprochen sonnige wie auch tiefschattige Standorte werden eher gemieden. In gut wasserversorgten aber nicht staufeuchten Wiesen gedeiht die Art allerdings auch im Offenland, höhere Gräser sorgen hier für ausreichend Schattenwurf.



In Europa trifft man praktisch ausschließlich auf die rotblühende Form von T. chloropetalum var. giganteum.

Beschreibung

Trillium chloropetalum ist ein vorsommergrüner Rhizomgeophyt. Er bildet durch Tochterrhizome langsam dichte, etwa 30-40 cm hohe Horste. Im Austrieb sind die Laubblätter in der Regel rötlich-braun gepunktet, im weiteren Entwicklungsverlauf können sich diese Merkmale verlieren.

Im April erscheinen im Zentrum der drei Laubblätter drei Hochblätter. In Europa ist die Unterart "var. giganteum" mit tief braun-roten bis grünlich weißen Hochblättern die gebräuchlichere. Die rot blühende Varietät ist hier üblich.

Die Unterart "var. chloropetalum" hat dagegen grünlich-gelbe, gelbe bis gelblichbraune Hochblätter und den insgesamt zierlicheren Habitus. Insgesamt ist die Art nicht ganz klar definiert.

Erschwerend kommt hinzu, dass sie auch in der Natur Hybriden mit der sehr ähnlichen, häufiger kultivierten Weißen Waldlilie (Trillium albidum) bildet. Im Handel befindet sich häufiger und preisgünstiger auch das Ungestielte Walddreiblatt (Trillium sessile). Es ist von roten Formen von Trillium chloropetalum kaum zu unterscheiden. Ökologisch bevorzugt das Ungestielte Walddreiblatt allerdings basenreichere Böden.

Verwendungshinweise

Trillium chloropetalum ist ein sehr ungewöhnlicher, auf eine ansprechende Weise befremdlich wirkender Frühjahrsblüher. Er kann gut in gut gepflegten, repräsentativ-exotischen Waldsituationen oder im Schatten von Mauern eingesetzt werden.

Die Art kommt v.a. in Verbindung mit niedrigen bzw. nicht dominanten Waldgräsern wie die Behaarte Hainsimse (Luzula pilosa) oder die Schneemarbel (Luzula nivea) und mit zarten Farnen wie dem Gewöhnlichen Tüpfelfarn (Polypodium vulgare) gut zur Geltung. Sie sorgen dafür, dass die Flächen nicht die meiste Zeit des Jahres verwaist sind.

Sehr empfehlenswert sind natürlich auch Kombinationen mit anderen, zeitgleich blühenden nordamerikanischen Frühlingsgeophyten wie (Erythronium 'Pagoda'), Kleine Herzblume  (Dicentra cucullaria) oder Gelber Hundszahn (Erythronium americanum).



Es treten auch Formen ohne Blattzeichnung auf.

Kultur

Die Art entwickelt sich auf nahrhaften, frischen bis feuchten, lehmigen Waldböden vergleichsweise zügig. Sie gilt als die wüchsigste Trillium-Art. In Europa ist sie vorrangig nur als Saatgut zu beziehen.

Es dauert daher dennoch seine Zeit, bis die gewünschte Wirkung erzielt werden kann, so dass eine Verwendung nur in intensiv gärtnerisch betreuten Anlagen in Frage kommt.

Etablierte Exemplare sind auf zumindest während der Vegetaionsperiode nicht austrocknenden Humusböden vergleichsweise pflegeleicht und können durch ihre Konkurrenzvermeidungsstrategie auch unter höheren, spät austreibenden Stauden eine Weile überdauern. Ungünstig ist die Kombination mit expansiven, wintergrünen Waldgräsern.

Trillium chloropetalum ist recht gut winterhart, sicherheitshalber sollten aber Standorte gemieden werden, die stark winterlichen Nord-Ost-Winden ausgesetzt sind.



Sehr ungewöhnliche, überzeugende Kombination mit dem Japanischen Waldmohn (Hylomecon japonicum)

Sorten:
  • var. chloropetalum: zierlicher im Wuchs, die Hochblätter weisen immer Gelbpigmente auf, die mit grünen, weißen oder auch rötlich-braunen Pigmenten gemischt sein können
  • var. giganteum: insgesamt kräftiger im Wuchs, den Hochblättern fehlen immer die gelben Pigmente und können grünlich-weiß bis braun-rot erscheinen

Bilder