Thuja occidentalis // Abendländischer Lebensbaum

Familie Cupressaceae, Zypressengewächse
Pflanzen pro qm 2.00
Wikipedia Thuja occidentalis
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Thuja occidentalis

Der Abendländische Lebensbaum stammt aus dem äußersten Nord-Osten der USA bzw. dem Süd-Osten Kanadas.



Thuja occidentalis fehlt in kau einer klassischen Parkanlage.

Thuja occidentalis siedelt in den Tiefebenen in Feuchtstellen in durchsickerten Geländevertiefungen, am Fuß von Hängen oder an Gewässerufern. Die Art ist hier insbesondere am Rand von Kalk-Durchflussmooren stetig anzutreffen.

In sub-montanen Höhenlagen ist Thuja occidentalis in niederschlagsreichen Regionen auch auf sickerfeuchten oder sogar überrieselten Blockschutthalden und an Steilhängen auf kalkskelettreichen Lehmböden anzutreffen. In sickerfeuchten Situationen werden auch flachgründige Humus-Schotterauflagen auf Kalkfelsen besiedelt.

Die Substrate sind schwach sauer bis alkalisch und stickstoffarm bis stickstoffreich. Bevorzugt werden (voll-)sonnige bis halbschattige Standorte. In schattigen Lagen kümmert der Abendländische Lebensbaum.



Lebensbäume sind die Standardlösung für Sichtschutzhecken in Privatgärten.

Beschreibung
Thuja occidentalisThuja occidentalis ist eine immergrüne Konifere von schlankem bis säulenförmigem Wuchs. Im Freistand bleiben die Stämme auch im Alter bis zum Boden beastet, die Krone lockert sich aber insgesamt merklich auf.

Der langlebige, mittelwüchsige, oft mehrstämmige Baum erreicht Wuchshöhen von 15 (20) m bei Breiten von 3,5 bis 5 m. Am Naturstandort können die Stämme bis zu 200 cm Durchmesser erreichen.

Die Art ist im jungen Holz regenerations- und ausschlagfreudig. Die grünlichen Blüten sind unbedeutend und erscheinen im April/Mai.

Thuja occidentalis ist bereits im 16. Jahrhundert nach Europa eingeführt worden und wird mittlerweile in weit über 100 Sorten kultiviert.

Die Art ist in allen Teilen giftig. Empfindliche Personen können schon bei Hautkontakt Reizungen erleiden. Sehr ähnlich ist Thuja orientalis aus dem östlichen Asien. Auch mit Chamaecyparis lawsoniana besteht Verwechslungsgefahr, zumal insbesondere deren blau-grüne 'Columnaris' gerne im Verbund mit grünen Thuja occidentalis in Sichtschutzhecken kombiniert wird.



Thuja occidentalis nimmt in der Normalform eindrucksvolle Dimensionen an.

Verwendungshinweise
Der Abendländische Lebensbaum ist eine der meistverwendeten Koniferen und fehlt in kaum einem Vorgarten, Friedhof oder Parkanlage. Er ist v.a. aber ein sehr beliebtes Heckenelement, weil es günstig in der Anschaffung und schnellwüchsig ist. Die nachhaltigere Lösung ist aber eindeutig die Europäische Eibe. Sie ist viel unempfindlicher gegen Trockenstress und durch den langsameren Wuchs und v.a. die völlig unproblematische Verjüngung langfristig die bessere Investition.

In einfachen, anspruchslosen Anlagen wirken Thujen fast immer lieb- und einfallslos.

Im Kontext hochwertiger Architektur und gepflegter, repräsentativer Anlagen kann die Art in den rein-grünen Formen aber durchaus ansprechende, statisch-ruhige Hintergründe in Form von akkurat geschnittenen Heckenelementen bilden.

Auch als Solitär in edlen, weitläufigen Parkanlagen oder in naturhaften Alpinarien an Felsen kann Thuja occidentalis positive Akzente setzen.

Die gelblaubigen Formen und die meisten Zwergformen sind ästhetisch eher schwierige Partner. In Kombination mit anderen Koniferen und Immergrünen entsteht fast zwangsläufig ein uninspiriertes Friedhofsambiente. Ihr Einsatz will gut überlegt sein und bedarf origineller Gestaltungsansätze.

Kugelformen können mit einigen Abstrichen den schädlingsgeplagten Buxbaum ersetzen, allerdings auf deutlich eingeschränkter Standortamplitude. Auch hier ist die Eibe zumindest für größere Formschnitte die viel bessere Alternative.



Zwergformen wie 'Mecki' erfreuen sich einiger Beliebtheit.

Kultur
Thuja occidentalis ist anspruchslos, bevorzugt aber basenreichere, dauerhaft gut wasserversorgte und kühlere, luftfeuchte Standorte. Gleichzeitig ist die Art lichtliebend und kommt schon in licht-absonnigen Lagen an ihre Grenzen. Durch die zunehmend heißen und trockenen Sommer scheint die Art an ihre klimatischen Belastungsgrenzen in Mitteleuropa zu kommen. Möglicherweise haben Thujen hierzulande nur noch in kühl-feuchten Berglagen eine längerfristige Bleibeperspektive.

Insbesondere auf leichten Böden müssen sommerliche Trockenphasen mit Bewässerung überbrückt werden. Dies gilt vorrangig für die ersten 3-4 Jahre einer Neupflanzung. Aber auch gut etablierte Exemplare können selbst auf tiefgründigen Lehmböden in hochsommerlichen Dürrephasen Trockenstress erleiden, der längerfristig zum Ausfall führen kann.

Die Art ist vollkommen winterhart und auch gegenüber Wintersonne unempfindlich. Das Laub verfärbt sich dann zwecks Sonnenschutz mitunter bräunlich, wird im Frühling aber wieder grün.

Der Erziehungsschnitt für Form-Hecken muss während der Aufbauphase bis zur gewünschten Endgröße diszipliniert vorgenommen werden. Es erfolgt ein Schnitt nach dem Frühjahrsaustrieb und ein zweiter im Frühsommer. Der Zuwachs wird dabei auf 3-5 cm begrenzt, um die Verzweigung zu optimieren.

Die Schnittform ist idealerweise eine unten verbreiterte Trapezform. Die unteren Nadeln erhalten so ausreichen Licht und die Hecke verkahlt nicht. Der Erhaltungsschnitt erfolgt einmal jährlich im Spätsommer und wird so nah wie möglich an der vorjährigen Schnittkante vorgenommen, um den Breiten- und Höhenzuwachs so gering wie möglich zu halten. Ein starker Rückschnitt in den unbelaubten Teil des Astwerkes kann nur schlecht bis gar nicht mit Neutrieben kompensiert werden.



Fruchtstände

Sorten:
Breitere Säulenformen
  • Alba: kegelförmiger Wuchs, 2-4 m hoch, kräftig grünes Laub mit grünlich-weißen Spitzen
  • Cristata: 3/1,5 m hoch/breit, grau-grünes Laub
  • Ellwangeriana: 10/5 m hoch/breit, hellgrün bis grünes Laub
  • Sunkist: 5/2 m hoch/breit, muschelartige Zweige, gold-gelbes Laub
  • Rheingold: 3-4/2-3 m hoch/breit, zunächst kugelig, später breit säulenartiger Wuchs, rosa Austrieb und gold-gelbe Sommerfärbung
  • Wareana Lutescens: 5/2 m hoch/breit, trägwüchsig, gelblich-grünes Laub

  • Echte Säulenformen
  • Brabant: 15-20/3-4 m hoch/breit, Säulenform mit ganzjährig frisch-grünem Laub
  • Columna: 10/1,5m hoch/breit, sehr schmale Säulenform mit ganzjährig dunkel-grünem Laub
  • Europe Gold: 4/1,2 m hoch/breit, goldgelbes Laub
  • Holmstup: 4/1,2 m hoch/breit, goldgelbes Laub
  • Malonyana: 10/1,25 m hoch/breit, dunkel-grünes Laub
  • Pyramidalis Compacta: 12/4 m hoch/breit, Säulenform mit Fächerzweigen und hell-grünem Laub
  • Rosenthalii: 5/0,8 m hoch/breit, muschelartig-gefächerte Triebe, dunkel-grünes Laub
  • Smaragd: 8/2 m hoch/breit, muschelartig-gefächerte Triebe, grünes Laub
  • Spiralis: 15/4 m hoch/breit, spiralig gedrehte, fedrige Zweige, bläulich-dunkel-grün
  • Yellow Ribbon: 8/2 m hoch/breit, sehr dichte, ausgeprägt fächerartige Zweige, gelbes, innen gelblich-grünes Laub

  • Breitwüchsige Zwergformen
  • Danica: 0,7/1 m hoch/breit, breitkugelig, dichte frisch-grüne Benadelung, im Winter braun-grün verfärbend
  • Filiformis: 2,5/3 hoch/breit, trägwüchsig, Triebe fadenförmig überhängend, grau-grünes Laub
  • Globosa: 2/2 m hoch/breit, dichttriebige, sehr fein verzweigte Kugelform mit hell-grünem Laub
  • Golden Globe: 2/2 m hoch/breit, dichttriebige Kugelform mit gold-gelbem Laub
  • Little Champion: 0,8/0,8 m hoch/breit, dichttriebige, sehr fein verzweigte Kugelform mit grünem Laub
  • Little Gem: 1/2 m hoch/breit, unregelmäßig-bultiger Wuchs mit krausen, fächerartigen Trieben und  dunkel-grünem Laub
  • Mecki: 1,2/1,2 m hoch/breit, fein verzweigte Triebe, sehr trägwüchsige Kugelform, hell-grünes bis grünes Laub
  • Recurva Nana: 2/2 m hoch/breit, sehr trägwüchsige Kugelform mit fächerartigen, gekräuselten Trieben
  • Teddy: 0,8/1 m hoch/breit, kugeliger, sehr träger Wuchs, dicht-feintriebig, grünes Laub
  • Tiny Tim: 1,2/1,5 m hoch/breit, halb-kugeliger, sehr träger Wuchs, dicht-fächerartige Zweige, grünes Laub

  • Weiterführende Quelle (Englisch)

    Informationen zu Schadbildern

    Bilder


















    Cristata



    Filiformis



    Little Gem



    Malonyana



    Mecki



    Mecki



    Rosenthalii



    Warena Lutescens



    Attribute

    Lebensform Sträucher/Bäume Blütenfarbe Blattfärbung Geniessbarkeit/Giftwirkung
    Strauch
    Klein-Strauch
    Normalstrauch
    Großstrauch
    Baum
    Kleinbäume
    Mittelgroße Bäume
    rundlich
    niederliegend/kriechend
    säulenartig
    breit ausladend
    hängend
    gelblich-grün
    grün
    hellgrün
    dunkel-grün
    blau-grün
    gelblich
    panaschiert
    giftig
    Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche Nährstoffversorgung (N + P)
    unbedeutend
    frisch
    wechselfeucht
    nicht austrocknend
    feucht
    vollsonnig
    sonnig
    halbschattig
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    (lehmiger/humoser) Sand
    durchlässiger Lehm
    Lehm
    humos
    organische Böden
    poröser Schotter
    starker Wurzeldruck
    kalk-/basenreich
    sehr arme Böden
    arme Böden
    mittlere Böden
    reiche Böden
    sehr reiche Böden
    Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Einsatzbereich Handelsgängigkeit
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    frostarme Lage
    luftfeuchte und/oder kühle Lagen
    gemäßigte Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Amerika
    Nordamerika
    befriedigend
    Sehr gering
    strukturbildender Solitär
    Terrassen-/Balkongarten
    Repräsentative Gärten
    Wassergarten
    Steingarten/Alpinum
    Heidegarten
    Waldgarten
    für Pflanzgefäße geeignet
    öffentliches Grün
    Grünanlagen hoher Pflegestufe
    Hecken
    Schnitthecke
    Hauptsortiment
    Belaubung Lebensbereich
    winter-/immergrün
    Gehölz/Wald
    Wasserrand/Sumpf
    Heiden
    Gehölzrand/Staudenfluren