Thapsia villosa // Wollige Thapsie, Möhre des Todes

Familie Apiaceae, Doldenblütler
Pflanzen pro qm 4.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Thapsia villosa: Die Wollige Thapsie kommt vom südlichen Frankreich über die gesamte iberische Halbinsel bis in das westliche Nord-Afrika vor. Sie steigt von den Tiefebenen bis in knapp 2.000 m üNN auf.

Die Art ist Ausbreitungs- und versamungsfreudig und besiedelt häufig gestörte Plätze wie Ruderalfluren, Kahlschläge oder im Gebirge bewegte Schotterhänge. Daneben kommt sie aber auch in lückigen Steppenrasen und Schaftriften vor. Da das Weidevieh die Art wegen ihrer Giftigkeit meidet, wird sie hier selektiv begünstigt.

Die Standorte sind (voll-)sonnig. Die eher basenarmen Böden sind gut drainierte und skelettreiche Mineralböden. Die Stickstoffversorgung ist gering bis mäßig.

Die Böden trocknen in den Sommermonaten regelmäßig und durchaus für längere Zeit ab. Auch im Frühling tritt gelegentlich bereits leichter Trockenstress auf.

Die Möhre des Todes kommt im Mantel berückender Schönheit daher:

Die Möhre des Todes (Thapsia villosa) hat einen einigermaßen abschreckenden Namen bekommen - nicht ganz zu Unrecht. Laub und Blütenstände sind trotzdem atemberaubend schön.

Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica  ... zur Legende
Licht (9)  Temperatur (8)  Kontinentalität (3)  Feuchte (3)  Reaktion (4)  Stickstoff (4)

Beschreibung: Thapsia villosa ist eine sommergrüne, horstige Staude. Sie erreicht Wuchshöhen zwischen 80 und 130 cm.

Die Blätter sind je nach Unterart gröber (ssp. villosa) oder feiner (ssp. dissecta) gefiedert, allerdings gibt es zwischen den beiden Extremen alle denkbaren Übergangsformen. Das Laub ist grau-grün und ist in einer niedrigen Halbrosette angeordnet.

Die kräftigen, nahezu blattlosen Blütenstängel erheben sich wie Säulen über die Grundblätter. Die gelben Doldenblüten haben eine auffällig kugelige Anordnung und erscheinen im Juli/August. Wie bei vielen Doldenblütlern sind die Fruchtstände bis in den Winter hinein strukturstabil und durchaus zierend.

Die Pflanze ist in allen Teilen stark giftig. Schon der Kontakt mit der rübenartig verdickten Pfahlwurzel ruft Schwellungen hervor. Der Verzehr der Blätter kann tödliche Folgen haben.

Verwendungshinweise: Thapsia villosa ist eine eindrucksvolle Bereicherung für trocken-warme Staudensäume, Steppen- und Kiesgärten, sonnige Alpinarien oder mediterrane Situationen.

Leider ist sie bislang selbst als Saatgut nur unter größten Mühen zu beziehen und in der mitteleuropäischen Gartenkultur weitgehend unbekannt.

Kultur: Thapsia villosa benötigt möglichst sonnige und sehr wärmebegünstigte Standorte. Im Winter sollte der Einfluss kalter Nord-Ost-Winde minimiert werden, da tiefreichender Bodenfrost zu Schäden und Totalverlusten führen kann.

Die Böden sind idealerweise kalkärmere, schottrige Lehmböden oder feinerdereiche Schotterböden.

Durch die tiefreichende, wasserspeichernde Pfahlwurzel ist die Art nach der Etablierung bereits im zweiten Standjahr gut trockenresistent und benötigt auch auf gut drainierten Substraten keine Bewässerung.

Unter den beschriebenen Bedingungen sind etablierte Exemplare hinreichend konkurrenzfähig.

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