Teucrium chamaedrys // Edel-Gamander

Familie Lamiaceae, Lippenblütler
Pflanzen pro qm 12.00
Wikipedia Teucrium chamaedrys
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Teucrium chamaedrys

Der Edel-Gamander kommt von den Bergregionen Nordafrikas und Südeuropas bis Mitteldeutschland vor. Nach Osten reicht das Verbreitungsgebiet über die Türkei und den Nahen Osten bis Turkmenistan.

In Deutschland ist er auf die Mittelgebirgsregionen und die Alpen beschränkt, wo die wärmeliebende Art von den Tieflagen bis in montane Höhenlagen anzutreffen ist.


Großflächiger Bestand des Edel-Gamanders, der hier sogar der eigentlich robusten Dach-Hauswurz bedrohlich auf den Leib rückt.

Teucrium chamaedrys ist eine Kennartder Trespen-Magerrasen und kommt stetig in Flaum-Eichen-Wäldern, lichten Schneeheide-Kiefern-Wäldern und Blut-Storchschnabel-Säumen vor.

Teucrium chamaedrys benötigt vollsonnige bis licht halbschattige, (sehr) trockene, basenreiche und extrem stickstoffarme Standorte.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (6)  Kontinentalität (4)  Feuchte (2)  Reaktion (8)  Stickstoff (1)


Blüten-Porträt

Beschreibung
Der Edel-Gamender ist ein sommergrüner, teilweise auch wintergrüner Halbstrauch. Die Pflanze verholzt nur an der Basis und bildet durch Wurzelausläufer mit der Zeit dichte, unter Konkurrenzbedingungen lockere Teppiche von 15 bis 30 cm Höhe.

Die Kronblätter sind rosa, die Kelchblätter bräunlich-rot überlaufen. Die Blüten stehen in Scheinähren und erscheinen im Juli/August. Der Anteil nicht blühender Triebe ist relativ hoch, so dass der Blütenflor oft lückig erscheint.

Der Edel-Gamander ist eine der Elternarten des ausgesprochen gartenwürdigen, immergrünen Teucrium x lucidrys.


Die glänzende Oberseite der Blätter ist auffällig:

Das Laub ist kräftig-grün und oberseits auffällig glänzend. Auf der Blattunterseite findet sich eine leichte, wollige Behaarung. Dei Blätter sind von steif-ledriger Struktur und schwach sukkulent. Gelegentlich auftretende panaschierte Variationen sind bislang nicht stabil.

Die gesamte Pflanze riecht aromatisch und ist in der Volksmedizin verwendet worden, ist jedoch schwach giftig und wird heute nicht mehr eingesetzt.

Verwendungshinweise
Teucrium chamaedrys ist eine schöne, unaufdringliche Option für naturnahe Trockenrasen, sonnig-warme, sehr trockene Stellen in Alpinarien oder die sonnigen Ränder von Trockenwäldern.

In natürlichen Volltrockenrasen finden sich zahlreiche gartenwürdige Begleiter wie Aufrechter Ziest, Niederliegender Ehrenpreis, Ähriger Blauweiderich, Kugelköpfiger Lauch oder Feld-Mannstreu für überzeugende Pflanzungen. Auch die stellenweise eingebürgerte Deutsche Schwertlilie sowie Matrixgräser wie Walliser Schillergras gehören dazu.

Gut geeignet ist der Edel-Gamander auch für die Kronen hinterfüllter Trockenmauern und die Ränder von Kies- und Plattenwegen.

Blütenreichere Teppiche haben allerdings der Berg-Gamander (Teucrium montanum) in hell-gelb und der Pyrenäen-Gamander (Teucrium pyrenaicum) in gelb-violett zu bieten.


Der Blütenflor könnte gerne üppiger ausfallen.

Kultur
Auf möglichst sonnigen, trockenen und sehr armen Böden ist die Art relativ pflegeleicht, weil die dichten Teppiche unter diesen Bedingungen das Aufkommen von kräftigen Konkurrenzstauden verzögern. Auf ausgesprochen trockenen Standorten vermindert sich die Blühfreude sichtlich.

Die Kombination mit zarten Polsterstauden läuft Gefahr, früher oder später in einem homogenen Teppich des nach der Etablierung ausbreitungsfreudigen Edel-Gamanders begraben zu werden.

Entgegen der natürlichen Ansprüche an kalkreiche Schottersubstrate funktioniert er in Kultur auch auf basenarmen, durchlässigen Substraten aller Art.

Für den Erhalt einer gleichmäßigen Oberflächenstruktur der Teppiche kann man alle zwei oder drei Jahre vor dem Austrieb einen bodennahen Rückschnitt vornehmen. Dadurch wird ein dichter, gleichmäßiger Neuaustrieb und Verjüngung des Bestandes angeregt.

Die Vermehrung erfolgt zuverlässig über Triebstecklinge.


'Christine' entwickelt längere, blütenreichere Blütenstände in zartem Rosa.

Sorten:
  • Album: weiße Blüten, relativ blühschwach
  • Christine: hell-rosa Blüten
  • Hannes: weiße Blüten, nur bis 15 cm hoch, schwachwüchsig
  • Nanum: violett-rosa Blüte, etwas blühfaul, nur 10 bis 15 cm hoch, schwach- aber sehr dichtwüchsig
  • Pain de Sucre: kräftig rosa-violette Blüte, reichblütig, weniger ausbreitungsfreudig, dafür meist sehr dichtwüchsig
  • Schneeflocke: weiße Blüte, relativ reichblütig
  • Bilder






    Christine















    Christine