Naturstandort von Telekia speciosa (Große Telekie): Telekia speciosa stammt aus den Gebirgsregionen des Balkans, Kleinasiens und des Kaukasus. Die Große Telekie wächst hier von der Hügelstufe bis in subalpine Höhenlagen am Rand feuchter Bergwälder, sickerfeuchter Staudenfluren der Berghänge und Gewässerufer.
Mit Ausnahme der Iberischen Halbinsel ist die Große Telekie praktisch flächendeckend eingebürgert
(Karte der Gesamtverbreitung). In Mitteleuropa tritt die Art als eingebürgerter Neophyt in feuchten Hochstaudenfluren an Gewässerufern auf. In Deutschland hat sie sich bislang nur im Erzgebirge dauerhaft etabliert, ansonsten sind die Vorkommen unbeständig und überwiegend an den Kontext von Siedlungen gebunden.
Die Böden sind meist basenreich, immer nahrhaft und dauerhaft gut wasserversorgt. Die Standorte sind sonnig bis licht absonnig.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992) ... zur Legende Licht (7) Temperatur (6) Kontinentalität (4) Feuchte (7) Reaktion (7) Stickstoff (7)
Die Große Telekie macht hier ihrem Namen alle Ehre.
Beschreibung
Telekia speciosa ist eine sommergrüne, horstige Staude von bis zu 150 (200) cm Höhe. Auffällig sind die sehr großen, hellgrünen Blätter.
Die gelben Blütenköpfe erscheinen ausdauernd von Mitte Juni bis in den August. Die Samenstände sind bis tief in den Winter hinein strukturstabil und durchaus zierend.
Neophytischer Bestand an einem Seeufer im Norden Brandenburgs unweit einer dörflichen Siedlung.
Verwendungshinweise
Die Große Telekie ist eine aparte, eindrucksvolle Erscheinung, die zu Recht in kaum einer gepflegten Parkanlage fehlt. Besonders gerne wird sie am halbschattigen Gewässerufer eingesetzt.
Ihr Anblick ist die gesamte Vegetationsperiode über ansprechend, die großen Blätter rufen schon mit dem Austrieb eine exotische Note hervor.
Ein Einsatz als Solitär in großen Pflanzgefäßen ist ebenfalls ein guter Gedanke. Die Telekie ist auch hier recht winterhart und lässt sich auch gut mit anderen kräftigen Feuchtstauden kombinieren. Eine strukturell gut passende Begleitung sind z.B. Sumpf-Schwertlilien
(Iris pseudacorus).
Ein interessantes Ensemble mit Wilder Malve und Eichenblättriger Hortensie am Rand eines Berliner Gehweges.
Kultur
Auf dauerhaft gut wasserversorgten, nahrhaften und luftfeuchten Standorten ist die Art robust und sehr konkurrenzfähig. Sie benötigt hier kaum gärtnerische Unterstützung.
Jungpflanzen entwickeln sich ausgesprochen zügig und machen meist noch im Jahr der Lieferung etwas her. Schon im zweiten Jahr wird nahezu die Endhöhe erreicht.
Die Art kann auch gut halbschattig bis absonnig, ja sogar licht schattig kultiviert werden. Hier genügen dauerhaft frische Standorte. In der Sonne muss dagegen außerhalb von Gewässerufern im Sommer bewässert werden können. Nasse, d.h. dauerhaft wassergesättigte Standorte werden nicht akzeptiert, die Wurzeln leiden schon nach ein oder zwei Tagen unter Sauerstoffmangel und lassen das Laub welken. Standorte an Gewässerufern dürfen daher keine Wasserstandsschwankungen aufweisen.
Die Telekie neigt deutlich zur Versamung, wird dabei aber nicht lästig.
Bei Rückschnitt unmittelbar nach der Blüte kommt es zum erneuten, attraktiven Laubaustrieb und mitunter auch zu einer schwachen Nachblüte im Herbst. Der Zierwert der Samenstände im Winter ist dann aber stark reduziert.
Feuchter, absonniger Gehölzrand mit Telekie, Großblättriger Wucherblume, Giersch und im Hintergrund Wald-Geißbart