Naturstandort von Symphytum caucasicum: Der Kaukasus-Beinwell besiedelt lichte, frische und nahrhafte Wälder und sonnige Staudenfluren an Waldrändern in der Kaukasus-Region.
In Europa ist die robuste und ausbreitungsstarke Art erstaunlicherweise bislang nur sporadisch aus Gartenkulturen verwildert, gilt aber in weiten Teilen des gemäßigten Europas als in Einbürgerung befindlicher Neophyt.
Symphytum caucasicum neigt zur Ausbildung von Dominanzbeständen
Beschreibung
Der Kaukasus-Beinwell ist eine sommergrüne, ausläufertreibende Staude von 50 bis 80 cm Wuchshöhe.
Die kurz rosa knospenden und dann hell- bis mittelblauen Blüten erscheinen von Mitte/Ende April bis Mitte Juni.
Die oberen Stengelblätter sind sitzend und kurz herablaufend. Stengelabwärts werden die Blätter zunehmend gestielt. Sie sind unterseits weich behaart und für einen Beinwell recht zierlich.
Gartenbekannte Verwandte sind der Gewöhnliche Beinwell
(Symphytum officinale) und der Bastard-Beinwell
(Symphytum x uplandicum). Dieser ist ebenfalls in Mitteleuropa eingebürgert und sogar regelmäßiger verwildert anzutreffen. Er ist insgesamt kräftiger, sonst aber ähnlich und in den Merkmalen variabel. Sicheres Unterscheidungsmerkmal ist die beim Kaukasus-Beinwell nur höchstens bis zur Hälfte geteilte Blütenkrone.
Die Knospen sind nur kurz rosa gefärbt, so dass ziemlich reines Blau den Blütenstand bestimmt.
Verwendungshinweise
Symphytum caucasicum kann in größeren Anlagen gut unter lichten Baumbeständen oder in sonnigen bis absonnigen Staudenfluren vor Gehölzen verwendet werden.
V.a. in ländlichen oder gar bäuerlichen Gärten ist er stimmungsvoll. Er passt aber auch gut in urbane Räume in pflegeextensive Grünanlagen.
Geeignete Pflanzpartner sind v.a. sehr kräftige Horstgräser wie das
Wald-Reitgras , höhere Stauden der Gehölzränder wie
Schmalblättriges Weidenröschen,
Schrebers-Aster,
Nesselblättriger Wasserdost,
Sibirische Katzenminze,
Gelenkblume oder
Gold-Felberich. Weniger konkurrenzfähige Stauden werden zügig verdrängt.
In gepflegten Anlagen wirkt es sich positiv auf das Erscheinungsbild aus, wenn die Bestände jährlich etwas ausgelichtet werden, so dass Einzelpflanzen erkennbar werden. Außerdem halten sich so wintergrüne Waldgräser besser, die nach dem Zusammenbruch der Bestände im Sommer die Flächen ansehnlich halten.
Im lichten Halbschatten funktioniert der Kaukasus-Beinwell noch sehr zufriedenstellend.
Kultur
Die Art ist nach der Etablierung auf nahrhaften, feuchten bis mäßig trockenen Standorten robust und sehr pflegeleicht. Sie gedeiht auf allen Mineralböden und neigt zur Versamung. Die Bestände verdichten sich und expandieren durch Ausläufer zusehends und werden unduldsam.
In schattigeren Lagen ist der Ausbreitungsdrang gebrochen und das Verhalten sehr zivilisiert, die Pflanzen kommen aber zuverlässig zur Blüte.
Die Kombination mit kräftigen und langlebigen Stauden ist im Prinzip eine gute Idee. Solche Stauden entwickeln sich allerdings oft in der Jugend einige Zeit nur sehr träge und fallen dann dem entwicklungsfreudigen Kaukasus-Beinwell in Neuanlagen zum Opfer. Sie bräuchten eigentlich ein, besser zwei Jahre Entwicklungsvorsprung oder einen aufmerksamen Betreuer.
Nach dem Verblühen ist das Erscheinungsbild etwas struppig. In gepflegten Anlagen empfiehlt sich ein tiefer Rückschnitt unmittelbar nach der Blüte. In mehr oder weniger sonnigen Lagen setzt der Blattaustrieb unmittelbar neu an und oft kommt es auch zu einer Zweitblüte.
Die robuste Staude ist für öffentliche Grünflächen gut geeignet. Die Frühen Tulpen wird er aber rasch ausdunkeln.
Sorten:
- Azureum: tief-blaue Blüten, wuchernd