Symphoricarpos albus // Gewöhnliche Schneebeere, Knallerbsenstrauch

Familie Caprifoliaceae, Geißblattgewächse
Pflanzen pro qm 2.00
Wikipedia Symphoricarpos albus
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Symphoricarpos albus

Die Gewöhnliche Schneebeere ist in Nordamerika von Alaska über Kanada bis in die USA weit verbreitet und fehlt nur in den Südstaaten. Sie wächst von den Tiefebenen bis in hochmontane Höhenlagen.

Symphoricarpos albus besiedelt ein sehr breites Spektrum von Habitaten, kommt aber vorrangig auf frischen, nahrhaften und basenreicheren Lehmböden an Rändern von Auwäldern, an Flussufern, in frischen bis feuchten Schlagfluren und lichten Wäldern vor.

Daneben tritt die Art aber auch in trockeneren Wäldern, Prärien und Savannen auf. Sie wird durch Feuer und Rodungen begünstigt, da ihre Wurzelschößlinge die freiwerdenden Stellen rasch besetzen und die neu einsetzende Sukzession dominieren können.



Ein unscheinbarer Strauch mit einer bemerkenswerten Karriere: Die Gewöhnliche Schneebeere

Die Gewöhnliche Schneebeere ist in nahezu in ganz Europa neophytisch eingebürgert. Nur im süd-östlichen und östlichen Europa hat sie sich noch nicht festsetzen können. In Deutschland ist sie in praktisch allen Naturräumen mehr oder weniger stetig bis aufdringlich vertreten.

In Europa bedroht sie im Unterwuchs von Forsten stellenweise die biologische Vielfalt. V.a. die Fähigkeit auch naturnahe Feucht- und Auwälder zu unterwandern, stellt eine Entwertung für naturschutzfachlich bedeutsame Biotope dar.

Aufgrund der geringen Keimfähigkeit der Samen erfolgt die Ausbreitung praktisch nur ausgehend von gepflanzten Beständen. Entsprechend sind v.a. siedlungsnahe Räume betroffen.

Beschreibung
Symphoricarpos albus ist ein sommergrüner Stauch von etwa 200 cm Höhe, der durch intensive Ausläuferbildung deutlich stärker in die Breite wächst. Mit den Jahren bilden sich flächige Gebüsche.

Die rosé-weißen, kleinen Blüten stehen in wenigblütigen Ähren und sind relativ unscheinbar und erscheinen von Juni bis Ende August. Sie werden intensiv von Insekten aufgesucht.

Markant sind die weißen, erbsengroßen Früchte, die bis zum Frühjahr relativ zierend an den Sträuchern verbleiben. Sie rufen bei Verzehr einiger weniger Beeren bereits Vergiftungserscheinungen wie Brechreiz hervor. Auch Vögel greifen nur unwillig auf die Früchte zurück, werden aber nicht geschädigt.

Das Herbstlaub haftet recht lange und nimmt fahle, grünliche Gelbtöne an.

Verwendungshinweise
Die Gewöhliche Schneebeere ist der vermutlich häufigste Strauch im Straßenbegleitgrün und in pflegefreien öffentlichen Grünanlagen.

Er wird wegen seiner bewundernswerten Anspruchslosigkeit eingesetzt und sollte wegen seines enormen Allerweltscharakters selbst in reinen Funktionspflanzungen nur mit Vorsicht verwendet werden.

Eine Verwendung kann auf trocken, verschatteten und nicht zu pflegenden Unterpflanzungen von Bäumen im urbanen Raum erwogen werden, wo nur wenige Alternativen bestehen.

Ebenfalls gerne in pflegefreien Grünanlagen zum Einsatz kommen die Korallenbeere (Symphoricarpos orbiculatus) und die hybride Chenault-Schneebeere (Symphoricarpos x chenaultii), zu der der unverwüstliche Flächendecker 'Hancock' gehört.



Die Blüten sind sehr unscheinbar.

Kultur
Die Art ist hitze- und stadtklimaverträglich, übersteht Trockenphasen unbeschadet und trotzt sonnigen wie verschatten Standorten.

Wurzelkonkurrenz auch von Großbäumen stellt sie vor keine nennenswerten Probleme. Allerdings verläuft die Etablierung ohne Bewässerung wenigstens im ersten Sommer hier schleppend.

Eine Verwendung außerhalb von Citylagen sollte wegen der invasiven Tendenzen verworfen werden.



Die Früchte sind von größerer Zierwirkung als die Blüten.

Sorten:
  • Variegata: creme-weiß gerandetes Laub, schwachwüchsiger, in Mitteleuropa sehr schwer zu beziehen
  • Bilder


















    Attribute

    Lebensform Sträucher/Bäume Blütenfarbe Blattfärbung Zierwert Frucht
    Strauch
    Normalstrauch
    breit ausladend
    rosé-weiß
    dunkel-grün
    blau-grün
    weiß
    panaschiert
    zierend/strukturstark
    Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
    giftig
    unbedeutend
    mäßig trocken
    frisch
    sommertrocken
    feucht
    sonnig
    halbschattig
    sommerlich schattig
    absonnig
    stark kalk-/basenreich
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    kalkfrei, sauer
    salzhaltig
    (lehmiger/humoser) Sand
    durchlässiger Lehm
    Lehm
    Ton
    humos
    starker Wurzeldruck
    kalk-/basenreich
    Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Einsatzbereich
    mittlere Böden
    reiche Böden
    sehr reiche Böden
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    frostarme Lage
    ausgeprägte Warmlage
    hitzeanfällige Lage
    luftfeuchte und/oder kühle Lagen
    gemäßigte Klimate
    subtropische Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Amerika
    Nordamerika
    in Sonderfällen
    Sehr gering
    strukturbildender Solitär
    unverträglich
    öffentliches Grün
    Straßenbegleitgrün
    Grünanlagen geringer Pflegestufe
    Insektenweide
    Bodenfestiger (Halden/Böschungen)
    Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
    Hauptsortiment
    sommergrün
    zierende Winterstruktur
    Gehölz/Wald
    Gehölzrand/Staudenfluren