Silene vulgaris // Taubenkropf-Leimkraut

Familie Caryophyllaceae, Nelkengewächse
Pflanzen pro qm 8.00
Wikipedia Silene vulgaris
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Silene vulgaris: Das Taubenkropf-Leimkraut kommt von Süd-Frankreich bis Süd-Skandinavien und nach Osten bis in das gemäßigte West-Asien vor.

In Deutschland und in der Schweiz ist Silene vulgaris in allen Naturräumen vertreten und überwiegend häufig.



Silene vulgaris hochmontan in den österreichischen Alpen

Die Art ist häufig anzutreffen in Blut-Storchschnabel-Säumen und Trespen-Magerrasen. Im Tiefland ist sie stetig in Möhren-Steinkleefluren vertreten. In montanen und alpinen Lagen wächst sie in feinerdereicheren Kalkschuttfluren und süd-exponierten Rändern von Schneeheide-Kiefern-Wäldern.

Das Taubenkropf-Leimkraut besiedelt (voll-)sonnige, basenreichere, mäßig trockene und ausgesprochen arme Standorte.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992)   ... zur Legende
Licht (8)  Temperatur (-)  Kontinentalität (-)  Feuchte (4)  Reaktion (7)  Stickstoff (2)



Silene vulgaris in einem ruderalisierten Magerrasen mit Wiesen-Flockenblume


Beschreibung

Silene vulgaris ist eine sommergrüne, horstig-aufrechte Staude von 30-50 cm Wuchshöhe. Das Laub ist bläulich grau-grün.

Die weißen Blüten erscheinen ausdauernd von Mitte Juni bis Anfang September (v.a. nach Rückschnitt). Charakteristisch ist der alt-rosafarbene, aufgeblasene Kelch. Er entwickelt sich zur Samenreife zu einem offenen Becher, der bei Wind die Samen ausstreut. Die Kronblätter sind rasch hinfällig und sind für die Gesamterscheinung des Blütenstands weniger bedeutend.

Sehr ähnlich und eng verwandt ist die an den europäischen Küsten vorkommende Silene uniflora. Sie bleibt niedriger und hat die ausdauernderen, größeren Kronblätter. Sie ist die gartenübliche Verwendungsform.



Der Kelch ist sehr schön gezeichnet.

Verwendungshinweise

Das Taubenkropf-Leimkraut spielt in der Gartenkultur praktisch keine Rolle, weil diese durch Silene uniflora schon ganz gut besetzt wird. Silene vulgaris kann höhere Stickstoffgehalte im Boden sehr gut in üppiges Wachstum umsetzen. Leider gerät es dabei mehr oder weniger stark aus der Form und verliert jegliche Kompaktheit.

Wer es jedoch geschafft hat, einen ausgesprochen stickstoffarmen, relativ trockenen Standort zu entwickeln, hat mit Silene vulgaris eine schöne Bereicherung für betont naturhafte, ein- bis zweischürigen Magerwiesen und trocken-warme, von mittelhohen Gräsern bestimmte Staudensäumen zur Hand.



Am Wegesrand mit Echtem Labkraut. Für einen Rückschnitt wäre jetzt der richtige Zeitpunkt und würde eine Nachblüte provozieren.

Kultur

Auf sommertrockenen, möglichst sonnigen Magerstandorten ist das Taubenkropf-Leimkraut pflegeleicht. Es neigt allerdings zu Selbstversamung und überschreitet dabei regelmäßig die Grenze zur Lästigkeit.

Auf höhere Stickstoffversorgung reagiert Silene vulgaris in Kultur positiv und wird - auch unter Trockenstress - sehr kräftig. Echte Hungerkünstler leiden dann unter ihrem Konkurrenzdruck und die Entwicklung von artenreichen Pflanzengemeinschaften der echten Magerstandorte wird erschwert.

Bilder