Silene uniflora // Einblütiges Leimkraut, Klippen-Leimkraut

Familie Caryophyllaceae, Nelkengewächse
Pflanzen pro qm 12.00
Wikipedia Silene uniflora
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Silene uniflora: Das Einblütige Leimkraut kommt in mehreren Unterarten in den Küstengebieten nahzu ganz Europas vor. Der Status der Vorkommen an der deutschen Nord- und Ostseeküste ist etwas unklar.

Silene uniflora besiedelt vorwiegend die Klippen entlang der Meeresküsten. Dabei werden sowohl sandige, kiesige, felsige wie durchlässig-lehmige Substrate toleriert. Es sind oft salzhaltig und immer basenreich sowie mäßig stickstoffreiche Böden.

Die Standorte sind (voll-)sonnig und trocknen aufgrund der vertikalen Abbruchkanten bzw. gut wasserabführenden Substrate trotz der hohen Niederschläge entlang der Küsten im Sommer zeitweilig ab.



Silene uniflora zusammen mit Bärenfell-Schwingel

Beschreibung

Silene uniflora ist eine sommergrüne Staude und bildet flächige, niederliegend-aufstrebende Polster von etwa 15 cm Höhe. Das Laub ist grau-grün bis blaustichig und durch eine Wachsschicht steif-ledrig.

Die weißen Blüten erscheinen ausdauernd von Juni bis August. Sie gliedern sich in eine weiße Blütenkrone und einen aufgeblasenen, meist grünlich, bräunlich oder rosa überlaufenen Blütenkelch. Die dunklen Staubgefäße lassen die Blüte oft punktiert erscheinen.

Es besteht durchaus Verwechslungsgefahr mit der häufigeren, in der Gartenkultur aber irrelevanten Silene vulgaris. Man darf die beiden als Schwestern betrachten, die sich in eine Küsten- und eine Binnenland-Form aufgetrennt haben.

Im Handel sind auch Bezeichnungen wie "Silene maritima" oder "Silene vulgaris ssp. maritima" zu finden.



Zur Vollblüte

Verwendungshinweise

Das Einblütige Leimkraut wird Silene vulgaris aufgrund des kompakteren, polsterartigen Wuchses und der größeren Kronblätter in der Gartenkultur vorgezogen.

Es erfreut sich einer gewissen Beliebtheit im Vordergrund von Rabatten als Bodendecker und zartem Flächenfüller, halb überhängend in Trögen oder in Trockenmauern. Gelegentlich begleitet es die Ränder von Wegen aus polygonalen Natursteinplatten

Stimmig ist es insbesondere im Kontext von Kies- und Schotterflächen zusammen mit anderen niedrigeren Stauden. An natürlichen Küstenstandorten sieht man es z.B. mitunter zusammen mit der Strand-Grasnelke., dem Strand-SilberkrautStranddistel oder Strand-Beifuß. Eine Kombination, die auch im Garten für interessante Flächen sorgen würde.



Die weißen Kronblätter sind großflächiger als bei Silene vulgaris und wirken durch die Staubgefäße punktiert.

Kultur

Die Art ist sehr blühfreudig und trotz der geringen Größe auf mäßig nahrhaften, mäßig trockenen, ja sogar auf frischen Böden in sonnigen Lagen erstaunlich robust.

Auf vegetationsarmen Flächen versamt sie sich sehr gerne selbst. In Neuanlagen kann man auch problemlos größere Bestände durch Direktsaat etablieren. Die Aussaat kann im Prinzip jederzeit erfolgen. Selbst Frühjahrssat blüht in aller Regel noch im ersten Sommer.

Verschattung führt zu unschönen Wuchsformen und sorgt für einen raschen Ausfall.



Die offenen, becherartigen Samenstände verstreuen die Samen bei Wind und sind wenig ansehnlich.

Sorten:
  • Compacta: kurzstengelige Blüten, dichtes Blattwerk, bis 10 cm hoch,
  • Druett's Variegated: creme-weiß gerandetes Laub, weißer Blüte
  • Plena: weiße, gefüllte Blüten, artifizielle Erscheinung
  • Rosea: in der Mitte rosa überhauchte Blüten
  • Weißkehlchen: weiße Blüte, Standardsorte (im Englischen 'Robin White')

Bilder