Silene schafta // Herbst-Leimkraut

Familie Caryophyllaceae, Nelkengewächse
Pflanzen pro qm 20.00

Beschreibung

Naturstandort von Silene schafta: Das Herbst-Leimkrau kommt im Süden des Kaspischen Meeres von den Gebirgen Aserbaidschans bis in den Norden Irans vor. Das Verbreitungsgebiet liegt im wintermilden Steppenklima mit v.a. in den Sommermonaten geringen Niederschlagsraten. In den Gebirgslagen sind Phasen mit zweistelligen Frostphasen, auch in Verbindung mit geringen Schneedecken nicht ungewöhnlich.

Silene schafta besiedelt mäßig-trocken-warme Kalkfels- und Kalkschuttfluren der montanen Vegetationsstufen.

Die Standorte sind wenig nahrhaft und (voll-)sonnig.



Silene schafta hat hier einen üppigen Bestand entwickelt.

Beschreibung: Das Herbst-Leimkraut ist eine sommergrüne Staude von 10 cm Wuchshöhe. Sie bildet lockere Polster mit halb-niederliegenden Trieben. Durch Versamung entstehen oft lockern Rasen.

Die violett-rosa Blüten erscheinen von Anfang August bis Mitte September. Einzelne Blüten erscheinen auch noch im Oktober.

Der Samenansatz in den Samenkapseln ist reichlich und führt oft zu williger Selbstversamung:



Verwendungshinweise: Silene schafta ist eine gute Wahl für sonnig-warme Alpinarien, wo sie sich zwischen sonnige Felsspalten zwängen oder über Felsen schieben darf. 

In gut betreuten Anlagen kann sie auch im Vordergrund von steppenartigen Anlagen, Kiesgärten oder entlang von Natursteinwegen  eingesetzt werden. Gemischt bepflanzte Steintröge und Kübel sind ebenfalls keine schlechte Idee.

Gute Kombinationspartner sind Elfenbeindisteln wie Ptilostemon afer oder Ptilostemon echinocephalus. Ihre attraktiven Rosetten sorgen für eine gute Winterstruktur der Pflanzung und lösen sich im Spätsommer nach der Blüte auf, wenn Silene schafta zur Blüte ansetzt. Das Persische Steintäschel blüht von etwa Ende Mai bis Ende Juli und übergibt damit den Blütenstag nahtlos. Für den Frühlingsaspekt könnte sehr passend der Blauzungen-Lauch sorgen.



Im Spätsommer verlängern die purpur-rötlich überlaufenen Blütenkelche die Zierphase noch für etwa zwei Wochen.

Kultur: Die licht- und kalkliebende Art ist auch auf mäßig trockenen, gut durchlässigen und wenig nahrhaften Böden nur mit intensiver gärtnerischer Betreuung dauerhaft zu halten, andernfalls wird sie rasch von höherwüchsigen Wildstauden verdrängt.

Auf ausgesprochen trockenen Standorten leidet sie etwas. Günstig sind daher Substrate, die in der mineralischen Substanz gut Wasser speichern können, aber Porenwasser rasch abführen.

Hilfreich sind Felsanlagen mit wenig offenen Bodenstellen. Sie selbst entwickelt gegenüber zarten alpinen Stauden allerdings auch unduldsame Tendenzen.

Die Etablierung aus Saatgut gelingt in Neuanlagen zuverlässig mit hohen Keimraten. Die Aussaat erfolgt im Herbst. In konkurrenzarmen Situationen versamt sie sich auch willig selbst.

Die Vermehrung ist auch über nicht blühende, aber ausgereifte Kopfstecklinge möglich.



Sorten:
  • Persian Carpet: wie die Art, nur vereinzelt im Handel
  • Splendens: wie die Art, Handelsstandard

Bilder