Sesleria heufleriana // Grünes Kopfgras

Familie Poaceae, Süßgräser
Pflanzen pro qm 8.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Sesleria heufleriana: Das Grüne Kopfgraskommt von Tschechien und der Slowakei über Ungarn bis Rumänien und in die Ukraine vor. Es wächst in der Hügel bis Montanstufe in wärmebegünstigten Lagen.

Sesleria heufleriana tritt vorrangig in stark basiphilen, mageren Steppenrasen in (voll-)sonnigen Lagen, aber auch in etwas verschatteten, mitunter im Winterhalbjahr sickerfeuchten Felshängen auf.

Die skelettreichen Lehmböden sind mäßig trocken bis frisch, dann aber zumindest im Sommer gelegentlich trockenfallend. 



Sehr kräftiges Exemplar Anfang Mai im nahrhaften, frischen, etwas sommertrockenem Staudenbeet

Beschreibung

Sesleria heufleriana ist ein wintergrünes Horstgras von 50 bis 60 cm Wuchshöhe. Auf guten Böden können die Blütenstände im Alter auch bis zu 70 cm Höhe erreichen und die Horste knapp meterbreit werden.

Das Laub ist grün und weist nur im Hochsommer bei Trockenstress einen leichten Blaustich auf.



Hochsommer im Kiesgarten u.a. mit Iris x germanica und Artemisia pontica

Die Blüte ist eine kompakte Ährenrispe und erscheint ab Mitte/Ende März. Sie ist zunächst grünlich anthrazit gefärbt. Gegen Mitte April schieben sich für einige Tage die blass weißlichen Staubgefäßen hervor. In dieser Phase sind die Blütenköpfe am auffälligsten. Die Samenstände nehmen eine grünliche, später strohige Färbung an. Sie sind bis in den Hochsommer zierend und verfallen dann bzw. werden unscheinbar.

Ähnlich ist das zierlichere, auch in Mitteleuropa heimische Kalk-Blaugras, deren hell schwefel-gelben Staubgefäße allerdings den höheren Schauwert haben.

Das abgestorbene Winterlaub wird ab Mitte März zusammen mit dem Austrieb der Blütenknopsen ersetzt:



Verwendungshinweise

Das Grüne Kopfgras ist ein von Mitte März bis in den Frühsommer elegantes Gras, das den Rest des Jahres immerhin eine einigermaßen ordentliche, mehr oder weniger wintergrüne Horststruktur zu bieten hat. Eine interessante Alternative aus dem Spektrum der Kopfgräser wäre das blau-grau-laubige, ebenso wüchsige Sesleria nitida.

Es ist ein dezenter Begleiter für naturhafte Alpinarien und Felssteppenanlagen. Man kann es in niedrigeren Pflanzungen sowohl in Einzelexemplaren setzten als auch in größeren Beständen als bestandsbildende Matrix einsetzen. Die bultige Struktur ist auch in größeren Flächen durchaus ansprechend. Hierzu sollte man aber zumindest auf wenig stressbetonten Standorten lieber etwas großzügigen Abstand lassen. Ansonsten wachsen die Horste mit der Zeit immer dichter zusammen und die Struktur geht verloren.

Gelegentlich sieht man Sesleria heufleriana auch in Staudenbeeten im Vorder- oder Mittelgrund als ruhiges Strukturelement. Das ist insofern gut nachvollziehbar, als die Auswahl mittelhoher Gräser mit ansprechender Blüte im Frühling überschaubar ist.



Ende April sind die Staubgefäße schon über den Zenit und verfallen.

Kultur

Auf vollsonnigen, mäßig trockenen bis frischen und stickstoffarmen Kalk-Schotterböden ist die Art pflegeleicht und kann sich recht gut gegen Konkurrenzstauden behaupten.

Mit etwas mehr Unterstützung gegen aufdringliche Wildkräuter in den ersten Jahren kann sie auch auf stressfreien Gartenböden kultiviert werden und entwickelt sich hier sogar üppig, ohne dabei mastig zu werden.

Alte, kräftige Exemplare sind dann sehr pflegeleicht und durch eine gewisse Verschattungstoleranz nicht mehr so ohne Weiteres zu verdrängen.

Der Bezug der Art im Handel ist mit etwas Mühe verbunden.



Etwas zu dichter Bestand im Alpinum Ende September.

Bilder