Sedum maximum (Hylotelephium maximum) // Hohe Fetthenne, Große Waldfetthenne
Beschreibung
Naturstandort von Sedum maximum
Die Hohe Fetthenne kommt in mehreren Unterarten in weiten Teilen Europas sowie in Kleinasien vor. Im östlichen Osteuropa fehlt sie.
In Deutschland ist sie recht verbreitet und fehlt in kaum einem Naturraum. In der Schweiz findet man sie v.a. im Jura, dem Wallis und dem Tessin. In den übrigen Regionen tritt sie nur vereinzelt auf und in den höheren Lagen der Alpen fehlt sie.
Sedum maximum in einem leicht ruderalisierten Sandtrockenrasen bei Oranienburg.
In Mitteleuropa besiedelt Sedum maximum trocken-warme, basen- und stickstoffärmere, (voll-)sonnige Standorte von den Tiefebenen bis in montane Höhenlagen.
Im Gebirge ist sie stetig in Silikat-Schuttfluren anzutreffen, ansonsten regelmäßig in wärmebegünstigten Blut-Storchschnabel-Säumen. Sekundär werden trockenwarme Mauerfluren besiedelt.
V.a im Osten Deutschlands findet sich die Art auch häufig in ruderalisierten Queckenrasen auf sandigen Brachflächen ein. Dabei trotzt sie der zunehmenden Verschattung durch das Aufkommen von Gehölzen erstaunlich lange und ist so sehr häufig auch in halbschattigen Lagen anzutreffen.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (8) Temperatur (6) Kontinentalität (4) Feuchte (3) Reaktion (5) Stickstoff (5)
Mauergesellschaften werden v.a. im südlichen Mitteleuropa häufiger besiedelt.
Beschreibung
Die Hohe Fetthenne ist eine sommergüne, horstige Sukulente. Sie wird bis zu 50 cm hoch und ebenso breit. Am Naturstandort bleiben die Exemplare aber oft auch wesentlich zierlicher.
Die grünlich-gelben Blüten stehen in breiten Trugdolden und erscheinen schwerpunktmäßig im August. Die Samenstände sind bis in den Winter strukturstabil und zierend.
Die Stengel sind oft kräftig wein-rot gefärbt. Im Herbst verfärben sich auch die Blätter oft ansprechend rötlich.
Wissenschaftlich wird die Art auch als "Hylotelephium telephium subsp. maximum" geführt. Die Unterordnung von Sedum maximum und Sedum telephium unter die Sammelart "Hylotelephium telephium" hat sich im Handel bislang nicht durchgesetzt. Die Bezeichnung "Sedum telephium subsp. maximum" ist dagegen immer noch nich unüblich.
In weniger stressbetonten Habitaten macht die Große Fetthenne ihrem Namen Ehre.
Verwendungshinweise
Die Hohe Fetthenne und die habituell sehr ähnliche, wesentlich häufiger verwendete Purpur-Fetthenne sind sehr beliebte Stauden in Rabatten, Staudensäumen und steppenartigen Anlagen.
Sedum maximum eignet sich dabei eher für naturhafte Anlagen als für Rabatten, in denen die Purpur-Fetthenne mit ihren verschiedenen Auslesen und Hybriden dominiert.
Die Ausstrahlung von Sedum maximum leidet - zumindest im Osten Deutschlands - etwas unter ihrem regelmäßigen Vorkommen auf gestörten Plätzen, so dass sie mit etwas Bedacht eingesetzt werden sollte.
Individuenreicher Bestand an einer sandigen Straßenböschung. Begleiter sind hier u.a. Euphorbia cyparissias und
Peucedanum cervaria.
Kultur
Auf trockenen und nährstoffarmen Böden in sonnigen Lagen ist die Art recht pflegeleicht und zeigt einen natürlichen Habitus.
Sie kann aber auch problemlos auf dauerhaft frischen, nahrhafteren Böden eingesetzt werden und verzeiht sogar halbschattige Lagen. Der Wuchs wird dann deutlich üppiger. Allerdings benötigt sie hier etwas mehr Unterstützung gegen wüchsigere Begleiter und Wildkräuter.
Die Vermehrung aus Saatgut folgt den Regeln für Kaltkeimer.