Sedum telephium (Hylotelephium telephium) // Purpur-Fetthenne

Familie Crassulaceae, Dickblattgewächse
Pflanzen pro qm 10.00
Wikipedia Sedum telephium (Hylotelephium telephium)
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Sedum telephium (Hylotelephium telephium)

Die Purpur-Fetthenne kommt in mehreren Unterarten in praktisch ganz Europa bis in den russischen Fernen Osten vor. In Skandinavien und weiten Teilen Nordamerikas ist sie neophytisch eingebürgert.

In Deutschland ist Sedum telephium so gut wie flächendeckend verbreitet. Lediglich im Alpenvorland und den Alpen fällt sie weitgehend aus. Auch in der Schweiz fehlt sie im Grunde nur in den Alpen.

Die Purpur-Fetthenne wird immer noch gerne großflächig verwendet.

Sedum telephium besiedelt trocken-warme, basenreichere, vollsonnige bis licht halbschattige Standorte von den Tiefebenen bis in alpine Höhenlagen.

Im Hochgebirge ist sie stetig in Kalk-Schuttfluren anzutreffen, ansonsten häufig in wärmebegünstigten Stauden-Säumen.

Die Purpur-Fetthenne gedeiht gleichermaßen auf stickstoffarmen wie relativ reichen Böden. Die Standorte sind mäßig trocken bis frisch, dann jedoch zumindest sommertrocken.

Die dunkel-braunen, sehr haltbaren Samenstände lassen sich effektvoll vor hellen Hintergründen oder zwischen den strohigen Samenständen von Gräsern platzieren.

Beschreibung
Die Purpur-Fetthenne ist eine sommergüne, horstige, sehr langlebige Sukulente. Sie wird bis zu 60, manchmal auch 70 cm hoch und ebenso breit.

Die purpur-rosa Blüten stehen in breiten Trugdolden und erscheinen ab Juli bis September. Die Blütenstände sind bis in den Winter strukturstabil und zierend.

Wissenschaftlich korrekt ist die Art wohl als "Hylotelephium telephium subsp. telephium" geführt. Die Zusammenfassung der Große Waldfetthenne (Sedum maximum) und Sedum telephium unter die Sammelart "Hylotelephium telephium" hat sich in Wissenschaft und Handel bislang nicht durchgesetzt.

Im Handel befinden sich eine Reihe von Art-Hybriden mit der ost-asiatischen Sedum spectabile, die hier etwas hemdsärmelig zusammengefasst werden.

Verwendungshinweise
Die Purpur-Fetthenne mit ihren Hybridformen und die habituell sehr ähnliche, seltener verwendete Große Waldfetthenne (Sedum maximum) sind sehr beliebte Stauden in Rabatten und steppenartigen Anlagen.

In trockeneren, sonnigen Rabatten gehört Sedum telephium zum klassischen Standartrepertoire. Sie wird hier aufgrund ihrer haltbaren Samenstände auch gerne als strukturgebendes Element eingesetzt.

Rotlaubige Auslesen sind prinzipiell als kontraststarke Blattschmuckstauden einsetzbar. Allerdings sind diese Formen stark anfällig für Blattkrankeiten und Blattschäden, die den Gartenwert fast immer stark einschränken. Allein 'Karfunkelstein' und die kaum zu unterscheidende 'Xenox' bilden rühmliche Ausnahmen von dieser Regel.

Auch in größeren Trögen ist die Purpur-Fetthenne einsetzbar und unkompliziert zu halten.

Die Unterart Sedum telephium ssp. ruprechtii erfreut sich zunehmender Beliebtheit - auch wenn die Standfestigkeit oft nicht recht überzeugend ist.

Kultur
Auf trockenen, mäßig nährstoff- und basenreichen Böden in sonnigen Lagen ist die Art recht pflegeleicht, sehr robust und sehr ausdauernd. Unter wenigstens mäßigem Trockenstress zeigt sie einen natürlichen Habitus.

Sie kann unter diesen Bedingungen auch in naturhaften Staudensäumen eingesetzt werden.

Auf frischen und stickstoffreichen Böden erreicht die Art und v.a. einige ihrer Auslesen/Hybride beeindruckende Formate. Allerdings wirkt die Erscheinung mastig und die Standfestigkeit sowie die Intensität der Laubfarben leidet.

In intensiv betreuten Anlagen werden oft im Sommer die Triebspitzen etwas eingekürzt, um einen reich verzweigten Blütenstand zu erzeugen.

Die Vermehrung aus Saatgut folgt den Regeln für Kaltkeimer.

Sedum telephium ssp. ruprechtii kann im Spätsommer purpur-rote Laubfärbungen aufweisen.

Sorten:
  • Autumn Fire: ausgezeichnete Sorte, rosa und später rost-rote Blüte, 40-50 cm hoch (Hybride mit S. spectabilis)
  • Belgian Chocolate: 30 - 40 cm hoch, tief rot-braunes, teilweise fast schwarzes Laub, tief purpur-roter bis brauner, sehr reicher Flor, Hybride
  • Herbstfreude: ausgezeichnete Sorte, rosa und später rost-rote Blüte, 50-60 cm hoch (Hybride mit S. spectabilis)
  • Joyce Henderson: ausgezeichnete Sorte, zart rosa Blüte mit im oberen Drittel braun-roten Stengeln, 50-60 cm hoch (Hybride mit S. spectabilis)
  • Karfunkelstein: ausgezeichnete Sorte, matt dunkel-grünes, tief rot-braun überlaufenes Laub, rosa Blüte, 40-50 cm hoch
  • Lajos: mittel-wüchsig, dunkel-grüne, crem-weiß gerandetes Laub, blass alt-rosa Büte im August/September
  • Matrona: ausgezeichnete Sorte, sehr wuchskräftig 65 - 75 cm hoch, grünes, leicht braun-rötlich überlaufendes Laub mit rötlichen Stielen und rosa Blüten von August bis Oktober, kontrastreiche, sehr bewährte Standard-Auslese
  • ssp. ruprechtii: purpur-rot-grünliches Laub mit ocker-gelben Blüten, 25 - 30 cm hoch, mäßig standfest
  • ssp. ruprechtii 'Hab Grey': Liebhabersorte mit halb niederliegendem Wuchs nur 30 - 40 cm hoch werdend, bläulich-graues Laub, rötliche Stengel und creme-gelbe Blüten
  • Veluwse Wakel: ausgezeichnete Sorte, sehr wuchskräftig 60 - 75 cm hoch, grünes, leicht braun-rötlich überlaufendes Laub mit rötlichen Stielen und hell rosa Blüten (Hybride mit S. spectabilis)
  • Xenox: ausgezeichnete Sorte, zart rosa Blüte mit im oberen Drittel braun-roten Stengeln, 50-60 cm hoch (Hybride mit S. spectabilis)
  • Bewertungen auf Basis der Sortimentssichtung des Arbeitskreises Staudensichtung

    Bilder






    Herbstfreude



    Herbstfreude






    ssp. ruprechtii



    ssp. ruprechtii



    ssp. ruprechtii



    ssp. ruprechtii



    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Staude
    Blütenstauden/-Kräuter
    horstartig
    30-60 cm Höhe
    rot
    rosa
    bräunlich/schwarz
    rosé-weiß
    pink
    August
    September
    grün
    hellgrün
    blau-grün
    weiß
    panaschiert
    rötlich
    bräunlich
    Zierwert Frucht Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche
    zierend/strukturstark
    ungiftig
    unbedeutend
    mäßig trocken
    frisch
    gut drainiert
    sommertrocken
    vollsonnig
    sonnig
    halbschattig
    Bodenansprüche Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN
    stark kalk-/basenreich
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    (lehmiger/humoser) Sand
    durchlässiger Lehm
    poröser Schotter
    keine Bodenverdichtung
    kalk-/basenreich
    arme Böden
    mittlere Böden
    reiche Böden
    frostfreie Lage
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    frostarme Lage
    ausgeprägte Warmlage
    hitzeanfällige Lage
    gemäßigte Klimate
    subtropische Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Europa
    Tiefland
    Mittelgebirge (montan)
    Nordeuropa
    Mitteleuropa
    Südeuropa
    Süd-Osteuropa
    Osteuropa/Kaukasus
    Hügelland (collin)
    Liebhaberpflanze
    Gering
    Gruppen-Verbands-Pflanze
    Alpine Felsfluren Staudenfluren Gebüsche Einsatzbereich Handelsgängigkeit
    Kalk
    Staudenfluren trockenwarmer Standorte
    Wärmeliebende Trocken-Gebüsche
    Ländlicher Garten
    Terrassen-/Balkongarten
    Repräsentative Gärten
    Steingarten/Alpinum
    Steppenpflanzung
    für Pflanzgefäße geeignet
    Gründächer
    Substratstärke über 15 cm
    öffentliches Grün
    Straßenbegleitgrün
    Grünanlagen geringer Pflegestufe
    Grünanlagen hoher Pflegestufe
    Rabatte
    Insektenweide
    Hauptsortiment
    Belaubung Lebensbereich
    sommergrün
    zierende Winterstruktur
    Felssteppen
    Steppen
    Gehölzrand/Staudenfluren