Sedum album // Weiße Fetthenne

Familie Crassulaceae, Dickblattgewächse
Pflanzen pro qm 15.00
Wikipedia Sedum album
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Sedum album

Die Weiße Fetthenne ist mit Ausnahme der britischen Inseln, von Polen und dem Baltikum in ganz Europa sowie im Norden Afrikas urwüchsig. In den USA und Kanada und den oben genannten Teilen Europas ist Sedum album neophytisch eingebürgert.

In Deutschland ist sie in den Bergregionen von der Hügelstufe bis in hochmontane Vegetationsstufen häufig. In der Norddeutschen Tiefebene sind die zunehmend ausdünnenden Vorkommen anthropogen begründet und nur in urbanen Räumen dauerhaft etabliert. 

Sedum album im Ersatzlebensraum am Fuß einer Kalksteinmauer

In Mitteleuropa ist sie eine Kennart der trocken-warmen, extrem stickstoffarmen Mauerpfeffer-Fluren auf flachgründigen, silikatischen wie kalkgebundenen Felsköpfen.

Sedum album kommt aber auch stetig in sehr trockenen Schwingel- und Trespenmagerrasen vor.

Im urbanen Raum bieten sich anthropogene Ersatzlebensräume in Natursteinmauern (Mauerrauten-Gesellschaften), ungenutzten Betondecken und sandig-kiesigen Ruderalbrachen.

Bezüglich der Bodenreaktion ist die Art tolerant und gedeiht sowohl auf stark basenreichen als auch sauren Substraten. Sie ist noch lichtbedürftiger als der Scharfe Mauerpfeffer (Sedum acre) mit ansonsten fast identischen Standortansprüchen.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (9)  Temperatur (-)  Kontinentalität (2)  Feuchte (2)  Reaktion (-)  Stickstoff (1)

Extremstandort Felskopf mit Wurzelraum in Moospolstern

Beschreibung
Die Weiße Fetthenne ist eine immergrüne Sukkulente, die durch niederliegende, sich bewurzelnde Triebe auf vegetationsfreien Flächen erstaunlich zügig dicht-rasige Bestände entwickelt.

Die Art erreicht auch in Blüte kaum mehr als 8 cm Höhe. Die weißen, sternartigen Einzelblüten stehen in Doldenrispen und erscheinen im Juni/Juli.

Die blühenden Triebe sterben nach der Blüte ab und die Pflanze überwintert mit den sterilen Sprossen. V.a. im Winterhalbjahr färben sich die Blättchen mitunter intensiv bordeaux-rot.

Verwendungshinweise
Sedum album ist durch seine breite Präsenz auch in gestörten, urbanen Ruderalflächen nicht ganz einfach in gepflegte Gartenanlagen zu integrieren. Attraktiv ist sie v.a. in alten Mauern, wo sie selbstverständlicher und weniger bemüht wirkt, als die meisten anderen Optionen.

Gärtnerisch bedeutsam ist die Art v.a. bei der extensiven Dachbegrünung und der Begrünung von Straßenbahn-Gleisbetten.

Sie kann auch in naturhaften, sehr trockenen, stickstoffärmsten Magerrasen auf flachgründigen Standorten herangezogen werden. Für großflächige Einsätze werden aus Kostengründen Sprosse ausgebracht, zumal sich Topfballen hier auch schlecht pflanzen lassen. In der Natur findet man sie auf Kalk-Felsrasen z.B. zusammen mit Dianthus gratianopolitanus, Allium lusitanicum oder Melica ciliata. Die Etablierung auf solchen Extremstandorten ist praktisch nur über Saatgut möglich.

Zusammen mit Sedum acre auf einer Betonfläche fast ohne Substratauflage

Kultur
Ein Einsatz ist nur auf trockenen, mageren Extremstandorten wirklich sinnvoll.

Die Weiße Fetthenne hält sich auf flachgründigen Substraten erstaunlich gut noch in licht-schattigen Lagen, wirkt hier aber deplaziert.

Standort Magerrasen auf Sand an einer Straßenböschung

Sorten:
  • Coral Carpet: flach-kompakter, kurztriebiger und dichter wachsend als der Typ, braun-rotes Laub, im Winter vergrünend
  • Galicica: reichblütig, purpur-rote Herbst- und Winterfärbung, stammt aus den Hochgebirgen im Norden Griechenlands
  • Murale: wie der Typ, bräunlich-rote Triebe
  • ssp. micranthum: flach-kompakter, kurztriebiger und dichter wachsend als der Typ, braun-grünes Laub

  • Beliebter Einsatzort auf dem Kopf von Trockenmauern.

    Bilder






    'Murale'












    'Murale'



    'Murale'



    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Staude
    Blütenstauden/-Kräuter
    bodendeckend
    bis 15 cm Höhe
    weiß
    Juli
    grün
    rötlich
    bräunlich
    Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
    ungiftig
    unbedeutend
    trocken
    mäßig trocken
    sommertrocken
    vollsonnig
    stark kalk-/basenreich
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    kalkfrei, sauer
    (lehmiger/humoser) Sand
    durchlässiger Lehm
    poröser Schotter
    keine Bodenverdichtung
    kalk-/basenreich
    Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Trockenrasen
    sehr arme Böden
    arme Böden
    mittlere Böden
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    frostarme Lage
    ausgeprägte Warmlage
    hitzeanfällige Lage
    gemäßigte Klimate
    subtropische Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Europa
    Ozeanischer Verbreitungsschwerpunkt
    Mittelgebirge (montan)
    alpin
    Mitteleuropa
    Südeuropa
    Süd-Osteuropa
    Osteuropa/Kaukasus
    Hügelland (collin)
    Asien
    Zentral-Asien
    Kleinasien
    befriedigend
    Gering
    aspektbildender Flächenfüller
    verträglich
    Sandtrockenrasen
    Steppenrasen
    Bodensaure Borstgrasrasen
    Submediterrane Halbtrockenrasen
    Alpine Felsfluren Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
    Silikat
    Kalk
    Ländlicher Garten
    Repräsentative Gärten
    Steppenpflanzung
    Klostergarten
    Gründächer
    Substratstärke 8-15 cm
    Substratstärke über 15 cm
    Wiese/Prärie
    Hauptsortiment
    winter-/immergrün
    Alpinum
    Felssteppen
    Steppen