Sedum acre // Scharfer Mauerpfeffer

Familie Crassulaceae, Dickblattgewächse
Pflanzen pro qm 50.00
Wikipedia Sedum acre
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Sedum acre: Der Scharfe Mauerpfeffer besiedelt ganz Europa, Grönland und Teile Nord-Afrikas von den Tiefebenen bis in die alpinen Stufen. Im Westen Sibiriens und den gemäßigten Breitengraden Nordamerikas ist er eingebürgert.

In Deutschland ist Sedum acre in allen Naturräumen verbreitet und überwiegend auch häufig. In den Alpen und im Alpenvorland dünnen die Vorkommen deutlich aus. In der Schweiz ist er ebenfalls flächig vertreten, allerdings mit klarem Verbreitungsschwerpunkt im Jura und dem nördlichen Mittelland sowie etwas weniger ausgeprägt im Wallis.



Sedum acre am Sekundärstandort einer Mauerruine bei Bernau (Barnim)

In Mitteleuropa ist er eine Kennart der trocken-warmen, extrem stickstoffarmen Mauerpfefferfluren auf flachgründigen Felsköpfen. Er kommmt aber auch stetig in sehr trockenen Schwingel- und Trespenmagerrasen sowie in Silbergrasfluren vor.

Im urbanen Raum bieten sich anthropogene Ersatzlebensräume auf Mauerkronen, ungenutzten Betondecken und sandig-kiesigen Ruderalbrachen.

Bezüglich der Bodenreaktion ist die Art tolerant und gedeiht sowohl auf stark basenreichen als auch sauren Substraten. Sie besiedelt vollsonnige bis sonnige Standorte. Hierin unterscheidet sie sich im etwas selteneren Milden Mauerpfeffer (Sedum sexangulare), der auf mehr oder weniger neutrale Böden beschränkt ist.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (8)  Temperatur (6)  Kontinentalität (3)  Feuchte (2)  Reaktion (-)  Stickstoff (1)



Vollsonnige, sandige Böschung im Übergang zu einer Glatthafer-Wiese

Beschreibung: Der Scharfe Mauerpfeffer ist eine immergrüne Sukkulente, die entweder kleine Polster bildet oder durch kurze Ausläufer locker-rasige Bestände entwickelt. Die Art erreicht auch in Blüte kaum mehr als 5 bis 10 cm Höhe.

Die leuchtend gelben, sternartigen Einzelblüten erscheinen meist reichlich im Juni/Juli. Die blühenden Triebe sterben nach der Blüte ab und die Pflanze überwintert mit den sterilen Sprossen.

Der sehr ähnliche, tendenziell etwas basenärmere Standorte bevorzugende Milde Mauerpfeffer (Sedum sexangulare) bleibt nach der Blüte ansehnlicher. Was aber auch daran liegt, dass weniger Sprosse Blüten ansetzen.



Ruderalisierte Sandaufschüttung mit Echium vulgare, Festuca ovina und Kümmerformen von Calamagrostis epigejos

Verwendungshinweise: Sedum acre ist durch seine breite Präsenz auch in gestörten, urbanen Ruderalflächen nicht ganz einfach in gepflegte Gartenanlagen zu integrieren. Es gibt eine Vielzahl von Sukkulenten mit weniger zwiespältigem Eindruck. Sie neigt außerdem dazu, sich auf offenen, konkurrenzfreien Kiesflächen kräftig zu versamen.

Auf alten Mauerköpfen wirkt der Scharfe Mauerpfeffer dagegen natürlicher und weniger bemüht als die meisten anderen in Frage kommenden Alternativen. In natürlichen, flachgründigen Felsfluren sind z.B. Alyssum montanum, Thymus praecox, Sedum album, Anthericum liliago oder auch Euphorbia cyparissias stetige und gartenwürdige Begleiter.

Gärtnerisch bedeutsam ist die Art v.a. bei der extensiven Dachbegrünung und der Begrünung von Straßenbahn-Gleisbetten.

Sie kann auch ergänzend für die Begründung sehr trockener, armer Magerrasen herangezogen werden. Für solche großflächigen Einsätze werden aus Kostengründen Sprosse ausgebracht.



Gestörter Schotterrasen auf einer Stadtbrache in Berlin mit Sand-Strohblume und Weiß-Klee

Kultur: Auf allen sehr mageren, möglichst trocken-sonnigen Mineralböden benötigt die Art kaum Hilfe. Außerhalb entsprechender Extremstandorte ist sie aber nicht dauerhaft zu kultivieren.

Sorten:
  • Yellow Queen: hell-grüne Sommerfärbung und gelbe Sprossspitzen im Herbst und Winter
  • Bilder






























    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Staude
    Blütenstauden/-Kräuter
    bodendeckend
    bis 15 cm Höhe
    Polsterpflanze
    gelb
    Juli
    grün
    hellgrün
    dunkel-grün
    gelblich
    zierende Herbstfärbung
    Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
    ungiftig
    unbedeutend
    trocken
    mäßig trocken
    gut drainiert
    sommertrocken
    vollsonnig
    sonnig
    stark kalk-/basenreich
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    kalkfrei, sauer
    salzhaltig
    (lehmiger/humoser) Sand
    durchlässiger Lehm
    poröser Schotter
    starker Wurzeldruck
    keine Bodenverdichtung
    kalk-/basenreich
    Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Trockenrasen
    sehr arme Böden
    arme Böden
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    frostarme Lage
    ausgeprägte Warmlage
    hitzeanfällige Lage
    gemäßigte Klimate
    subtropische Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Europa
    Ozeanischer Verbreitungsschwerpunkt
    Tiefland
    Mittelgebirge (montan)
    alpin
    Nordeuropa
    Mitteleuropa
    Südeuropa
    Süd-Osteuropa
    Osteuropa/Kaukasus
    Hügelland (collin)
    befriedigend
    Gering
    aspektbildender Flächenfüller
    verträglich
    Sandtrockenrasen
    Steppenrasen
    Bodensaure Borstgrasrasen
    Submediterrane Halbtrockenrasen
    Dünen
    Alpine Felsfluren Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
    Silikat
    Kalk
    Ländlicher Garten
    Terrassen-/Balkongarten
    Repräsentative Gärten
    Steingarten/Alpinum
    Steppenpflanzung
    für Pflanzgefäße geeignet
    Gründächer
    Substratstärke 8-15 cm
    Substratstärke über 15 cm
    Wiese/Prärie
    Hauptsortiment
    winter-/immergrün
    Alpinum
    Felssteppen
    Steppen