Scilla luciliae (Chionodoxa luciliae) // Echte Sternhyazinthe, Luziliens Schneestolz
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Scilla luciliae (Chionodoxa luciliae)
Die Echte Sternhyazinthe stammt aus der westlichen Türkei. In Deutschland ist sie neophytisch in den Wärmeregionen der Oberrheinebene, der östlichen Mittelgebirge mit dem Thüringer Becken sowie in Berlin und Hamburg eingebürgert.
In der Türkei ist die Art ein Element der sonnigen Berghänge auf im Frühjahr frischen, später abtrocknenden, feinerdereichen Schottersubstraten.
Sonnig-warme Parkrasen sind die Lieblingsspielwiese des Schneestolzes.
Beschreibung
Scilla luciliae ist ein vorsommergrüner Zwiebelgeophyt. Er erreicht Wuchshöhen zwischen 5 und 10 cm. Seine meist zwei Laubblätter sind von auffälliger Schiffchenform und ähneln hierin dem Zweiblättrigen Blaustern (Scilla bifolia). Dieser weist jedoch mehr oder weniger einfarbig blaue oder seltener rein-weiße Blüten auf und hat v.a. bläuliche Staubfäden.
Die hell- bis himmelblauen, aufrechten Blüten stehen an einem einzelnen Stengel pro Zwiebel. Es werden nur 1-3 Blüten entwickelt, die mehr oder weniger aufrecht stehen. Der Grund der Blütenblätter ist weißlich abgesetzt. Die Blütezeit fällt in der Regel in die zweite Märzhälfte.
Im Handel ist die Bezeichnung "Chionodoxa luciliae" üblicher.
Mit dem in allen Teilen etwas kräftigeren, mit 4-15 leicht nickenden Blüten vielblütigeren Scilla forbesii werden Hybriden gebildet, die die Unterscheidung dieser beiden Arten nicht erleichtern.
Auch die zierliche Scilla sardensis kann verwechselt werden. Ihre Blütenkrone ist einfarbig blau und ein weißes Zentrum fehlt oder ist nur angedeutet. Die 4-10, leicht nickenden Einzelblüten wirken graziler und sind mehr oder weniger einseitswendig angeordnet. Auch mit Scilla sardensis werden intermediäre Hybriden gebildet.
Schönes Exemplar mit sehr kleinem oder fast fehlendem hellen Schlund, was auch auf eine Hybridisierung mit Scilla sardensis hindeuten kann.
Verwendungshinweise
Scilla luciliae und die anderen beliebten Blausterne bilden einen sehr beliebten Gestaltungskomples, der in kaum einer Parkanlage fehlt. Sie werden hier praktisch immer großflächig und individuenreich verwendet und solche blauen Flächen sind zweifellos ein ansprechender Anblick.
Und nur, weil es so oft zu sehen ist, muss man ja nicht auf eine blaue Wiese im März/April verzichten. Nach einem langen, meist grünlich-braunen Winter ist das Auge für nahezu jede Belebung dankbar.
Wo es in kleineren Anlagen nicht um den Masseneinsatz in Wiesen geht, sondern um detailreiche Frühjahrsaspekte in Stein- oder Kiesgärten gibt es die eine oder andere ausgefallenere Lösung, man denke z.B. an den Einblütigen Frühlingsstern (Ipheion uniflorum).
Diese Exemplare weisen einen ziemlich klaren, gut abgesetzten weißen Schlund auf.
Kultur/Pflege von Scilla luciliae
Auch die Echte Sternhyazinthe ist robust und zuverlässig in allen im Frühling vollsonnigen bis halbschattigen, nur selten betretenen Wiesen zu kultivieren.
Die Versamung erfolgt ausgesprochen reichlich und sorgt zügiger noch als die Tochterzwiebeln für eine Verdichtung der Blütenteppiche. Wer etwas Zeit in diesen Prozess investieren kann, kann daher die Besatzdichte der Initialpflanzung auch halbieren.
Tendenziell ist Scilla luciliae im Vergleich zu Scilla bifolia und die kräftigere Scilla sibirica für die lichteren, weniger feuchten Standorte prädestiniert.
Nacktschnecken neigen dazu, die Blüten als Leckerbissen zu betrachten.
'Rosea'.
Sorten:
Alba: wie die Art mit weißen Blüten
Rosea: wie die Art mit rosa Blüten
Violet Beauty: wie die Art mit violett-rosa Blüten