Scilla bifolia // Zweiblättriger Blaustern

Familie Asparagaceae, Spargelgewächse
Pflanzen pro qm 150.00
Wikipedia Scilla bifolia
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Scilla bifolia (Zweiblättriger Blaustern): Scilla bifolia ist in den Gebirgsregionen Süd-, Süd-Ost- und Mitteleuropas verbreitet. Nach Osten dringt der Zweiblättriger Blaustern über die Türkei bis zum Kaspischen Meer und nach Syrien sowie in den Norden Israels vor (Karte der Gesamtverbreitung).

In Deutschland kommt er natürlicherweise zerstreut vom Alpenvorland bis zum nördlichen Harzvorland mit einem Vorkommensschwerpunkt in den Stromtälern vor. In der Norddeutschen Tiefebene ist er nur verwildert im Umfeld größerer Siedlungen anzutreffen.




Scilla bifolia ist an den fast immer zwei, nur sehr selten drei Blättern mit der ausgeprägten Schiffchenform gut zu identifizieren.

Die Art ist eine Charakterart der feuchten Buchen-Wälder und besiedelt auch grundfeuchte Eichen-Hainbuchen- und Hartholzauwälder.

Der Zweiblättrige Blaustern toleriert alkalische bis schwach saure, mäßig nahrhafte bis nahrhafte, humose Lehmböden. 

Die ziemlich wärmeliebende Art bevorzugt Standorte, die zumindest im Frühling von der Sonneneinstrahlung erwärmt werden. Scilla bifolia meidet entsprechend den Schatten immergrüner Gehölze.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992)  ... zur Legende
Licht (5)  Temperatur (7)  Kontinentalität (5)  Feuchte (7)  Reaktion (7)  Stickstoff (6)



Massenbestand im Großen Tiergarten (Berlin)

Beschreibung

Der Zweiblättrige Blaustern ist ein vorsommergrüner Zwiebelgeophyt. Seine beiden, selten auch einmal drei Blätter, erreichen eine Höhe von 10 cm. 

Die Blütezeit beginnt ab Ende März. Die Blüten stehen immer an nur einem einzigen Stiel pro Zwiebel und stehen wagerecht bis aufrecht. Die Blütenblätter sind meist blau und immer ohne weißen Grund. Selten treten rein-weiße Exemplare auf.

Ähnlich ist der ebenfalls häufig kultivierte Sibirische Blaustern (Scilla sibirica), der insgesamt aber deutlich kräftiger ist und mehrere Blätter und auch Blütenstiele pro Zwiebel treibt. Auch die Echte Sternhyazinthe (Scilla luciliae) kann leicht verwechselt weren. Sie unterscheidet sich im Wesentlichen nur durch den weiß abgesetzten Blütenschlund.


'Rosea' wird nur selten verwendet.

Verwendungshinweise

Die Blausterne sind in ihrer Ggartenwirkung kaum voneinander zu trennen und der Blaustern-Komplex gehört somit zu den beliebtesten Zwiebelgeophyten. 

Sie werden v.a. in Parkanlagen zu Recht gerne großflächig eingesetzt. Unter altem, sommergrünem Baumbestand kommen die Arten in individuenreichen Beständen gut zur Geltung.

An Naturstandorten z.B. in Hartholz-Auwäldern ist Scilla bifolia gerne mit der in Gartenkultur wenig genutzten, aber reizvollen Winkel-Segge (Carex remota) und Blühpartnern wie den Buschwindröschen (Anemone nemorosa und Anemone ranunculoides) oder dem Wald-Gelbstern (Gagea lutea) vergesellschaftet.



Scilla bifolia hat sich hier auf den Wurzelhals einer Winter-Linde versamt.

Kultur

Scilla bifolia ist trotz der zarten Anmutung eine zuverlässige Wahl zur Begrünung von extensiv genutzten Parkrasen. Sie samt sich an zusagenden Standorten reichlich aus und bildet auch willig Tochterzwiebeln.

In Kultur gedeiht sie auch klaglos in sonnigen Lagen und kommt sogar mit sehr eingeschränktem Wurzelraum gut zurecht.

Kombinationen mit niedrigen immergrünen Waldgräsern und Farnen sind möglich. Höhere Konkurrenz ist ungünstig, da sie den Lichtgenuss im Frühling zu stark einschränkt. Hier greift man besser auf den kräftigeren Sibirischen Blaustern zurück.

Sorten:
  • Rosea: zart-rosa Blüte
  • Alba: rein-weiße Blüte

Bilder
























'Rosea'



'Rosea'

Attribute

Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
Staude
Zwiebel/Knolle
horstartig
bis 15 cm Höhe
blau
rosé-weiß
April
grün
Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche Nährstoffversorgung (N + P)
unbedeutend
frisch
feucht
sonnig
halbschattig
sommerlich schattig
absonnig
mäßig kalk-/basenreich
ph-neutral
kalkarm, leicht sauer
durchlässiger Lehm
Lehm
Ton
humos
starker Wurzeldruck
keine Bodenverdichtung
kalk-/basenreich
mittlere Böden
reiche Böden
Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Wälder Einsatzbereich
sehr wintermilde Lage
Normal- bis winterrauhe Lage
wintermilde Lage
Warmlagen
Europa
Tiefland
Mittelgebirge (montan)
Mitteleuropa
Südeuropa
Süd-Osteuropa
Hügelland (collin)
gut
Sehr gering
aspektbildender Flächenfüller
verträglich
Laubwälder
Buchenwälder
Flattergrasbuchenwälder
Mull-Buchenwälder
Montane Buchenwälder
Eichenwälder
Feuchtwälder
Auwälder
Ländlicher Garten
Repräsentative Gärten
Waldgarten
Klostergarten
öffentliches Grün
Grünanlagen geringer Pflegestufe
Grünanlagen hoher Pflegestufe
Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
Hauptsortiment
vorsommergrün
Gehölz/Wald