Sciadopitys verticillata // Schirmtanne
Beschreibung
Naturstandort von Sciadopitys verticillata
Die Schirmtanne kommt in Bergwäldern im Süden der japanischen Hauptinsel und den südlichen Nebeninseln vor.
Sie wächst an ausgesprochen luftfeuchten Wetterhängen auf humosen, relativ nahrhaften und alkalischen bis sauren Substraten.
Die Wasserversorgung ist ausgeglichen hoch, die Böden allerdings skeltettreich und duchlässig, so dass in den Hanglagen keine Staunässe aufritt.
Kräftiges Exemplar von Sciadopitys verticillata im alten Botanischen Garten von Kiel.
Beschreibung
Sciadopitys verticillata ist eine immergrüne, sehr langsam wüchsige, ein- oder mehrstämmige Konifere. Am Naturstandort wird sie im Mittel gut 30 m hoch, gelegentlich sogar über 40 m. Sie erreicht in Mitteleuropa aber kaum mehr als 15 m Höhe und 5 m Breite. Der Habitus ist kegelförmig.
Die dunkelgrünen Nadeln sind sehr lang und auffällig starr. An den Triebenden häufen sie sich in quirlartiger Anordnung.
Die getrenntgeschlechtlichen, einhäusigen Blüten sind sehr unscheinbar. Die weiblichen Blüten bringen etwa 10 cm lange, braune Zapfen hervor. Die geflügelten Samen reifen im zweiten Sommer aus.
Die Nadeln erzeugen eine eigenwillige Struktur.
Verwendungshinweise
Die Schirmtanne ist durch die ungewöhnliche Benadelung ein sehr charakteristisches, eher selten verwendetes Nadelgehölz mit schon als Jungpflanze interessanter Anmutung.
Sie kann gut in exotischen Waldgärten oder absonnigen bis schattigen Lagen von asiatischen Gärten als Solitär-Konifere eingesetzt werden. Sie stellt v.a. im Verbund mit Waldgräsern, Farnen und Stauden eine edles Grundgerüst für die Raumbildung dar. Im Verbund mit anderen Koniferen besteht dagegen rasch die Gefahr, im Friedhofsambiente unterzugehen.
Da sie sehr langsam wächst bzw. diverse Zwergformen im Handel sind, sind auch kleinere, innenhofartige Situationen geeignet. Durch die grafische Struktur der Benadelung können auch in reduzierten Architekturansätzen z.B. vor hellen Beton- oder glatten Putzwänden schöne Effekte erzielt werden.
Die Auslese "Picola" ist sogar für große Pflanzgefäße geeignet, die im Winter aber nicht durchfrieren dürfen.
Die Zwergformen sind eine schöne, wüchsigere Alternative zu Picea-abies-Zwergformen bzw. Pinus-sylvestris-Zwergformen, deren feine Benadelung sehr homogene Oberflächen erzeugt. Die Schirmtanne ähnelt optisch eher den Kiefern, die auf verschatteten Standorten aber nicht einsetzbar sind.
Die Topfkultur ist eine potenziell delikate Einsatzweise - zumindest, wenn wie hier eine stressvermeidende Betreuung sichergestellt ist.
Kultur/Pflege von Sciadopitys verticillata
Die Standorte sollten windgeschützt sein, um winterliche Tiefstemperaturen zu mildern und sommerliche Lufttrockenheit zu vermeiden. Dies gilt insbesondere in den kontinentaler geprägten oder etwas höher gelegenen Regionen Mitteleuropas, wo die Schirmtanne ansonsten nicht vollkommen winterhart ist.
Trockenfallendes Substrat verträgt die Art gar nicht. Auch Wintersonne in Verbindung mit Frost ist sehr ungünstig.
In kontinental geprägten Klimaten Mitteleuropas sollten auch nach der Etablierung sommerliche Trockenphasen durch Bewässerung überbrückt werden können.
Der lichte Unterstand von Großbäumen behagt der Schirmtanne sowohl unter standörtlichen als auch ästhetischen Aspekten.
Sorten:
Aurea: 5/2 m hoch/breit, grünlich-gelbe Nadeln
Golden Rusch: 5/2 m hoch/breit, hell-grüne Nadeln mit gelber Punktierung
Green Star: 3/3 m hoch/breit, grün bis dunkel-grüne Nadeln
Grüne Kugel: 3,5/3 m hoch/breit, dunkel-grüne Nadeln
Mecki: 12/2,5 m hoch/breit, (hell-)grüne Nadeln
Picola: 1,5/1,5 m hoch/breit, dunkel-grüne Nadeln
Sternschnuppe: 8/2 m hoch/breit, dunkel-grüne Nadeln
Variegata: 9/3,5 m hoch/breit, (hell-)grüne Nadeln mit gelben Abschnitten
Wintergrün: 14/3 m hoch/breit, grüne bis dunkel-grüne Nadeln