Schizachyrium scoparium (Andropogon scoparius) // Kleines Präriegras

Familie Poaceae, Süßgräser
Pflanzen pro qm 8.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Schizachyrium scoparium (Andropogon scoparius)

Das Kleine Präriegras ist in mehreren Unterarten in den gesamten USA und im südlichen bis mittleren Kanada heimisch. Es ist eines der am weitest verbreiteten Gäser Nordamerikas.

In Zentral-Chile und Teilen Pakistans ist es neophytisch eingebürgert.

Spätwinterbild mit Ludwigs Beifuß, Rauhblatt-Aster und Ruten-Hirse im Hintergrund.

Schizachyrium scoparium kommt im Ursprungsgebiet von den Ebenen bis in montane Lagen in Prärien vor.

Es gedeiht auf einer sehr breiten Standortamplitude, zeigt jedoch vorzügliche Anpassungserscheinungen an mäßig nahrhafte, skelettreichen Rohböden in (voll-)sonnigen, trockeneren Lagen.

Gegenüber der Bodenreaktion ist es tolerant und gedeiht sowohl auf stark alkalischen wie sauren Substraten.

Wie man an dieser blau-grünen Sorte gut erkennen kann, ist die Standfestigkeit des Kleinen Präriegrases immer eine Gratwanderung.

Beschreibung
Die im Handel befindliche Unterart "var. scoparium" des Kleine Präriegrases ist ein sommergrünes, straff aufrechtes, formenreiches Horstgras. Die langlebige Art erreicht je nach Standort 70 bis 120 cm Wuchshöhe.

Das Laub ist grün, in Auslesen auch blau-gün. Der Austrieb erfolgt sehr spät im Jahr (Mitte/Ende Mai).

Die nur mäßig zierende Blüte im September besteht aus schlanken Ähren. Die Samenstände sind bis in den Winter hinein relativ zierend.

Die Horste nehmen im Herbst eine rötlich-braune Färbung an und sind den Winter über strukturstabil. Allerdings neigen sie auf stressfreien Standorten schon zur Blütezeit im Herbst zum Auseinanderfallen.

Matrix-Pflanzung des Kleinen Präriegrases in einer sehr unauffällig grünlaubigen Form Mitte August mit eingestreutem Engelshaar

Als C4-Pflanze kann sie auch auf trockeneren Standorten im Sommer effektiv Photosynthese betreiben. Dazu wird in den Blättern CO2 z.B. während der luftfeuchteren Nächte angereichert, so dass die Spaltöffnungen während der verdunstungsintensiven Sommertage nicht für die CO2-Aufnahme geöffnet werden müssen.

Im Handel wird gelegentlich noch das Synonym "Andropogon scoparius" verwendet.

Verwendungshinweise
Schizachyrium scoparium ist ein straff aufrecht wachsendes Gras von sehr charakteristischem Erscheinungsbild. Zweifellos gibt es spektakulärere Gräser, es bietet aber interessante Aspekte jenseits der üblichen Standard-Ziergras-Bilder z.B. eines Garten-Reitgrases (Calamagrostis x acutiflora) oder eines Silber-Rauhgrases (Achnatherum calamagrostis) an.

Die Art wird relativ selten eingesetzt, vielleicht weil es doch zwei bis drei Vegetationsperioden dauert, bis sich ein strukturstarker, breiter Horst entwickelt. Jungpflanzen erreichen zwar schon im ersten Jahr die Endhöhe, allerding nur mit wenigen, locker-unmotiviert nebeneinander stehenden Trieben.

Für den etwas geduldigeren Gärtner eignet sich das kleine Präriegras aber gut für möglichst sonnige, trocken-warme Steppenanlagen, mediterrane Gärten und Staudenbeete. Es kann hier solitäre Akzente setzen, ist aber in größeren Flächen auch eine zurückhaltende Matrix für kräftigere Stauden.

Insbesondere alle klassichen Nordamerika-Präriestauden sind passende Partner. Wenn man aber schon mal dabei ist, mit dem Kleinen Präriegras ungewohntere Anblicke zu bieten, könnte man ja auch bei den Begleitern zu interessanten Alternativen wie der Bleiwurz (Amorpha canescens), Kanadischem Buschklee (Desmodium canadense) oder der Indigolupine (Baptisia australis) greifen. Letztere braucht zwar eine Weile, bis sie in Fahrt kommt, kontrastiert dafür im Winter hervorragend mit fast schwarzen Samenständen.

'Prairie Blues' gehört zu den Auslesen mit attraktiv blau-grünem Sommerlaub.

Kultur
Die Art ist gut hitze- und aufgrund der sehr tiefreichenden Wurzeln trockenheitsverträglich. Es benötigt nach der Etablierung praktisch keine gärtnerische Unterstützung.

Auf stickstoffreichen und/oder frischen Böden neigt das Kleine Präriegras zum mastigen Wuchs und ist ungenügend standfest.

Aufgrund des späten Austriebes ist eine Kombination mit früh austreibenden, laubkräftigen Stauden ungünstig.

Schizachyrium scoparium var. divergens 'HaHaTonka' wartet mit einer gut wahrnehmbaren, zierenden Behaarung auf.

Sorten:
  • Aldous: 100 bis 1200 cm hoch, recht standfest, blau-grünes Sommerlaub, strohige Herbstfärbung, violett überlaufene Blütenstiele
  • Blaze: 90-100 cm hoch, grünes Laub, standfest aber bis zum Herbst unauffällig, zierende braun-orange-rote Herbstfärbung
  • Blue Heaven: 70 cm hoch, recht standfest, blau-grünes Sommerlaub und orange-rote Herbstfärbung
  • Cairo: 70 cm hoch, grünes Laub, standfest aber bis zum Herbst sehr unauffällig, zierende braun-orange-rote Herbstfärbung
  • Camper: 90-100 cm hoch, grau-grünes Laub, standfest aber bis zum Herbst unauffällig, zierende braun-orange-rote Herbstfärbung
  • Prairie Blues: 70 cm hoch, blau-graues Laub mit orangener Herbstfärbung
  • var. divergens 'HaHaTonka': 70 cm hoch, recht standfest, hell olive-grünes Sommerlaub mit auffälliger weißer Behaarung, und orange-braune Herbstfärbung
  • Bilder
























    'Aldous'



    'Prairie Blues'



    'Prairie Blues'



    var. divergens 'HaHaTonka'



    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Staude
    Gras
    horstartig
    60-100 cm Höhe
    100-150 cm Höhe
    bräunlich/schwarz
    September
    grün
    blau-grün
    zierende Herbstfärbung
    Zierwert Frucht Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche
    zierend/strukturstark
    ungiftig
    unbedeutend
    mäßig trocken
    frisch
    sommertrocken
    vollsonnig
    sonnig
    Bodenansprüche Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN
    stark kalk-/basenreich
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    (lehmiger/humoser) Sand
    durchlässiger Lehm
    humos
    poröser Schotter
    keine Bodenverdichtung
    kalk-/basenreich
    sehr arme Böden
    arme Böden
    mittlere Böden
    frostfreie Lage
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    frostarme Lage
    ausgeprägte Warmlage
    hitzeanfällige Lage
    gemäßigte Klimate
    subtropische Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Amerika
    Nordamerika
    gut
    Sehr gering
    strukturbildender Gruppen-Solitär
    strukturbildende Matrixpflanze
    verträglich
    Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
    Mediterraner Garten
    Terrassen-/Balkongarten
    Repräsentative Gärten
    Steppenpflanzung
    für Pflanzgefäße geeignet
    öffentliches Grün
    Straßenbegleitgrün
    Grünanlagen geringer Pflegestufe
    Grünanlagen hoher Pflegestufe
    Rabatte
    Wiese/Prärie
    Hauptsortiment
    sommergrün
    zierende Winterstruktur
    Wiesen
    Felssteppen
    Steppen
    Gehölzrand/Staudenfluren