Schizachyrium scoparium // Kleines Präriegras
Beschreibung
Naturstandort von Schizachyrium scoparium
Das Kleine Präriegras ist in mehreren Unterarten in den gesamten USA und im südlichen bis mittleren Kanada heimisch. Schizachyrium scoparium kommt von den Ebenen bis in montane Lagen in Prärien vor. Es ist eines der am weitest verbreiteten Gäser Nordamerikas.
In Zentral-Chile und Teilen Pakistans ist es neophytisch eingebürgert.
Es gedeiht auf einer sehr breiten Standortamplitude, zeigt jedoch vorzügliche Anpassungserscheinungen an mäßig nahrhafte, skelettreichen Rohböden in (voll-)sonnigen, trockeneren Lagen.
Gegenüber der Bodenreaktion ist es tolerant und gedeiht sowohl auf stark alkalischen wie sauren Substraten.

Spätwinterbild mit Ludwigs Beifuß, Rauhblatt-Aster und Ruten-Hirse im Hintergrund.
Beschreibung
Die im Handel befindliche Unterart "var. scoparium" des Kleine Präriegrases ist ein sommergrünes, straff aufrechtes Horstgras. Die langlebige Art erreicht je nach Standort 70 bis 120 cm Wuchshöhe.
Das Laub ist grün, in Auslesen auch blau-grau oder stahl-blau. Der Austrieb erfolgt sehr spät im Jahr (Mitte/Ende Mai).
Die nur mäßig zierende Blüte im September besteht aus schlanken Ähren. Die Samenstände sind bis in den Winter hinein relativ zierend.
Die Horste nehmen im Herbst eine rötlich-braune Färbung an und sind den Winter über strukturstabil. Allerdings neigen sie auf stressfreien Standorten schon zur Blütezeit im Herbst zum Auseinanderfallen.

Matrix-Pflanzung des Kleinen Präriegrases in einer sehr unauffällig grünlaubigen Form Mitte August mit eingestreutem Engelshaar
Als C4-Pflanze kann sie auch auf trockeneren Standorten im Sommer effektiv Photosynthese betreiben. Dazu wird in den Blättern CO2 z.B. während der luftfeuchteren Nächte angereichert, so dass die Spaltöffnungen während der verdunstungsintensiven Sommertage nicht für die CO2-Aufnahme geöffnet werden müssen.
Verwendungshinweise
Schizachyrium scoparium ist ein straff aufrecht wachsendes Gras von sehr charakteristischem Erscheinungsbild. Zweifellos gibt es spektakulärere Gräser, es bietet aber interessante Aspekte jenseits der üblichen Standard-Ziergras-Bilder z.B. eines Garten-Reitgrases (Calamagrostis x acutiflora) oder eines Silber-Rauhgrases (Achnatherum calamagrostis) an.
Die Art wird relativ selten eingesetzt, vielleicht weil es doch zwei bis drei Vegetationsperioden dauert, bis sich ein strukturstarker, breiter Horst entwickelt. Jungpflanzen erreichen zwar schon im ersten Jahr die Endhöhe, allerding nur mit wenigen, locker-unmotiviert nebeneinander stehenden Trieben.
Für den etwas geduldigeren Gärtner eignet sich das kleine Präriegras aber gut für möglichst sonnige, trocken-warme Steppenanlagen, mediterrane Gärten und Staudenbeete. Es kann hier solitäre Akzente setzen, ist aber in größeren Flächen auch eine zurückhaltende Matrix für kräftigere Stauden.
Insbesondere alle klassichen Nordamerika-Präriestauden sind passende Partner. Wenn man aber schon mal dabei ist, mit dem Kleinen Präriegras ungewohntere Anblicke zu bieten, könnte man ja auch bei den Begleitern zu interessanten Alternativen wie der Bleiwurz (Amorpha canescens), Kanadischem Buschklee (Desmodium canadense) oder der Indigolupine (Baptisia australis) greifen. Letztere braucht zwar eine Weile, bis sie in Fahrt kommt, kontrastiert dafür im Winter hervorragend mit fast schwarzen Samenständen.

Der Blütenstand ist weniger zierend als der spätere Samenstand, dessen strohig-weißen Pappusfrüchte schön mit dem rotem Laub harmonieren.
Kultur
Die Art ist gut hitze- und aufgrund der sehr tiefreichenden Wurzeln trockenheitsverträglich. Es benötigt nach der Etablierung praktisch keine gärtnerische Unterstützung.
Auf stickstoffreichen und/oder frischen Böden neigt das Kleine Präriegras zum mastigen Wuchs und ist ungenügend standfest.
Aufgrund des späten Austriebes ist eine Kombination mit früh austreibenden, laubkräftigen Stauden ungünstig.

Schizachyrium scoparium var. divergens 'HaHaTonka' wartet mit einer gut wahrnehmbaren, zierenden Behaarung auf.
Sorten:
Blue Heaven: 70 cm hoch, recht standfest, blau-grünes Sommerlaub und orange-rote Herbstfärbung
Cairo: 70 cm hoch, grünes Laub, standfest aber bis zum Herbst sehr unauffällig, zierende braun-orange-rote Herbstfärbung
Prairie Blues: 70 cm hoch, blau-graues Laub mit orangener Herbstfärbung
var. divergens 'HaHaTonka': 70 cm hoch, recht standfest, hell olive-grünes Sommerlaub mit auffälliger weißer Behaarung, und orange-braune Herbstfärbung
Attribute
Lebensform |
Stauden/Gräser/Farne |
Blütenfarbe |
Blütezeit |
Blattfärbung |
Staude Gras
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horstartig 60-100 cm Höhe 100-150 cm Höhe
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bräunlich/schwarz
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September
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grün blau-grün zierende Herbstfärbung
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Zierwert Frucht |
Geniessbarkeit/Giftwirkung |
Duft |
Wasserhaushalt |
Lichtansprüche |
zierend/strukturstark
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ungiftig
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unbedeutend
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mäßig trocken frisch sommertrocken
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vollsonnig sonnig
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Bodenansprüche |
Nährstoffversorgung (N + P) |
Klima/Frostsicherheit |
Herkunft |
BEWERTUNGEN |
stark kalk-/basenreich mäßig kalk-/basenreich ph-neutral kalkarm, leicht sauer (lehmiger/humoser) Sand durchlässiger Lehm humos poröser Schotter keine Bodenverdichtung kalk-/basenreich
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sehr arme Böden arme Böden mittlere Böden
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frostfreie Lage sehr wintermilde Lage Normal- bis winterrauhe Lage frostarme Lage ausgeprägte Warmlage hitzeanfällige Lage gemäßigte Klimate subtropische Klimate wintermilde Lage Warmlagen
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Amerika Nordamerika
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gut Sehr gering strukturbildender Gruppen-Solitär strukturbildende Matrixpflanze verträglich
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Einsatzbereich |
Handelsgängigkeit |
Belaubung |
Lebensbereich |
Mediterraner Garten Terrassen-/Balkongarten Repräsentative Gärten Steppenpflanzung für Pflanzgefäße geeignet öffentliches Grün Straßenbegleitgrün Grünanlagen geringer Pflegestufe Grünanlagen hoher Pflegestufe Rabatte Wiese/Prärie
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Hauptsortiment
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sommergrün zierende Winterstruktur
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Wiesen Felssteppen Steppen Gehölzrand/Staudenfluren
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