Saxifraga paniculata // Rispen-Steinbrech

Familie Saxifragaceae, Steinbrechgewächse
Pflanzen pro qm 25.00
Wikipedia Saxifraga paniculata
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Saxifraga paniculata

Der Rispen-Steinbrech kommt in allen europäischen Hochgebirgen sowie von Grönland über das westliche Kanada bis in den äußersten Norden der USA vor.

In Deutschland ist er in den Alpen, vereinzelt im Schwarzwald, im Alpenvorland und auf der Schwäbischen Alb sowie im Hunsrück in montanen bis alpinen Felsfluren urwüchsig.

Saxifraga paniculata hoch über Bad Gastein

Der Rispen-Steinbrech ist eine Kennart der basenreichen, sonnen- und windexponierten Felsspalten-Gesellschaften, kommt aber auch auf flachgründigen Blaugras-Rasen über Felsköpfen und in feinerdearmen, bewegten Kalkschutthalden vor.

Nicht selten fehlt eine Bodenauflage vollkommen und die Pflanzen wurzeln auf nacktem Fels allein in flachen Moospolstern oder gar nur in Flechten beziehungsweise in milimeterstarken Humusauflagen.

Der Rispen-Steinbrech wächst auf Kalksubstraten in vollsonnigen bis licht halbschattigen Lagen. Die Pflanzen sind aufgrund des geringen Wurzelraumes oft Trockenstress ausgesetzt. Die Standorte sind generell ausgesprochen stickstoffarm.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (3)  Kontinentalität (3)  Feuchte (3)  Reaktion (8)  Stickstoff (2)

Er ist ein Extremist der nahezu substratfreien Felsstandorte.

Beschreibung
Saxifraga paniculata ist eine immergrüne Rosettenpflanze, die durch kurze Ausläufer-Rosetten 5-7 cm hohe Polster bildet. Das steif-sukulente Laub ist grau-grün.

Die weißen Blütenrispen erreichen bis zu 25 cm Höhe und erscheinen im Flachland Juni.

Sehr ähnlich sind der Krusten-Steinbrech (Saxifraga crustata) und der etwas stärker rasig wachsende Horst-Steinbrech (Saxifraga hostii).

Der nur bis in die südlichen Alpen vordringende Zungen-Steinbrech (Saxifraga callosa) bietet von allen genannten Rosetten-Steinbrechen den spektakulärsten Bütenstand.

Im Flachland wird er etwas üppiger, wirkt aber trotzdem natürlich.

Verwendungshinweise
Der Rispen-Steinbrech ist vermutlich der Rosetten-Steinbrech schlechthin. Er wird in allerlei Steingarten-Situationen und Steintrögen eingesetzt.

Er wirkt am überzeugendsten, wenn Stickstoffmangel und Trockenstress ihn zu einem natürlichen Wuchs zwingen, d.h. er mit kleinen, sehr steifen Rosetten dichte Polster bildet. Glücklicherweise zeigt er diese Wuchsform auch im Flachland dann zuverlässig.

Er kommt am Besten zur Geltung, wenn er aus engen Felsspalten heraus an den Fels geschmiegte Polster zeigen darf. Am Naturstandort ist er in Pionierfluren der Kalkfelsen z.B. oft mit Draba aizoides, Globularia cordifolia, Teucrium montanum oder Thymus praecox vergesellschaftet.

Die Rosetten sind auch ohne Blüten hübsch anzusehen.

Kultur
Saxifraga paniculata bevorzugt kalkreiche, gut durchlässige Standorte. Trockenphasen schaden der Art nicht. Im Gegenteil, sie stärken die Konkurrenzfähigkeit und dürfen gerne möglichst lange andauern.

Außerhalb von engen Felsspalten-Habitaten ist der Rispen-Steinbrech nur sehr aufwändig dauerhaft zu kultivieren, da er von praktisch jedem Flachland-Wildkraut rasch überwuchert wird.

Sorten:
  • var. minor: zwergwüchsige Form, in Blüte kaum 10 cm hoch
  • Bilder









    Naturstandort



    Naturstandort















    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Staude
    Blütenstauden/-Kräuter
    horstartig
    bis 15 cm Höhe
    Polsterpflanze
    weiß
    Juni
    grau-grün
    Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
    ungiftig
    unbedeutend
    trocken
    mäßig trocken
    gut drainiert
    sommertrocken
    vollsonnig
    sonnig
    stark kalk-/basenreich
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    (lehmiger/humoser) Sand
    poröser Schotter
    keine Bodenverdichtung
    kalk-/basenreich
    Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Alpine Felsfluren
    sehr arme Böden
    arme Böden
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    ausgeprägte Warmlage
    luftfeuchte und/oder kühle Lagen
    gemäßigte Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Europa
    Ozeanischer Verbreitungsschwerpunkt
    Mittelgebirge (montan)
    alpin
    Nordeuropa
    Mitteleuropa
    Südeuropa
    Süd-Osteuropa
    Osteuropa/Kaukasus
    Amerika
    Nordamerika
    befriedigend
    Hoch
    aspektbildender Flächenfüller
    verträglich
    konkurrenzschwach
    Kalk
    Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
    Terrassen-/Balkongarten
    Repräsentative Gärten
    Steingarten/Alpinum
    für Pflanzgefäße geeignet
    Gründächer
    Substratstärke 8-15 cm
    Bodenfestiger (Halden/Böschungen)
    Hauptsortiment
    winter-/immergrün
    Alpinum