Saxifraga hostii // Host-Steinbrech, Rhätischer Steinbrech

Familie Saxifragaceae, Steinbrechgewächse
Pflanzen pro qm 15.00
Wikipedia Saxifraga hostii
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Saxifraga hostii: Der Host-Steinbrech hat seinen Verbreitungsschwerpunkt in den südlichen und östlichen Alpen. In der Schweiz hat er Vorkommen im südlichen Tessin und im Süden der Ostalpen.

Nach Norden dringt er bis in die Gebirge Tschechiens (urwüchsig?) und nach Osten bis Kroatien und Ungarn vor.

In den französischen Vogesen und stellenweise in den Gebirgen Norwegens gibt es neophytische Populationen. In Deutschland zeichnen sich erste Einbürgerungstendenzen an.



Saxifraga hostii in der Nachbildung einer alpinen Blockschüttung

Saxifraga hostii besiedelt in der montanen bis sub-alpinen Stufe Kalk-Felsen-Standorte in sonniger bis licht halbschattiger Exposition.

Die Substrate sind arm bis mäßig nahrhaft und skelettreich-durchlässig. Der zur Verfügung stehende Wurzelraum ist oft gering, so dass regelmäßig Trockenstress eintritt. Es werden aber auch leicht quellige, sickerfrische Stellen besiedelt, deren Wasserzustrom höchstens im Hochsommer kurzzeitig zum Versiegen kommt.



Die Rosetten sind weniger xeromorph als bei den Steinbrechen der nackten Felsfluren.

Beschreibung: Saxifraga hostii ist eine immergrüne Rosettenpflanze, die durch Ausläuferbildung größere Bestände aufbauen kann. Das steif-fleischige Laub wird etwa 10 cm hoch, die weißen Bütenrispen erreichen meist zwischen 20 und 40 cm. Die Blütezeit liegt im Juni.

Im Vergleich zum ähnlichen Krusten-Steinbrech (Saxifraga crustata) oder auch dem Rispen-Steinbrech (Saxifraga paniculata) ist der Ausbreitungsdrang ausgeprägter, sodass der Host-Steinbrech zur Bildung rasiger Bestände neigt. Mit dem Rispen-Steinbrech werden Hybriden gebildet (Saxifraga x churchillii).



Der Host-Steinbrech hält sich auch zwischen niedrigen, ausbreitungsfreudigen Stauden wie Hängepolster-Glockenblume und Weißer Silberwurz.

Verwendungshinweise: Der Host-Steinbrech wird seltener verwendet als z.B. der sehr beliebte Rispen-Steinbrech. Im Versandhandel ist er mit etwas Engagement aber zu beziehen. Die mastigeren Rosetten verströmen nur in abgeschwächter Form die extremen Standortbedingungen der Hochgebirge.

Saxifraga hostii ist dafür konkurrenzfähiger und kann sich auch auf weniger harten Standorten eine Weile ganz gut halten. Er stellt im Alpinum daher eine ganz gute Lösung für den Übergangsbereich zwischen nackten Felsstandorten und tiefgründigeren, üppigeren alpinen Steppenfluren dar. Eine gute Unterstützung könnten dabei z.B. die Wulfens Hauswurz (Sempervivum wulfenii) und das Kalk-Blaugras für die naturhafte Anmutung sein.

Ohne möglichst direkten Bezug zu Felsen wirkt die Art meistens deplaziert.



Der enge Kontakt zu Felsen ist optisch erforderlich und pflegetechnisch hilfreich.

Kultur: Saxifraga hostii bevorzugt kalkreiche, gut durchlässige Standorte. Trockenphasen schaden der Art nicht, sie stärken die Konkurrenzfähigkeit.

In engen Felsspalten-Habitaten ist der Horst-Steinbrech am einfachsten dauerhaft zu kultivieren. Von den oben genannten ähnlichen Steinbrech-Verwandten ist er aber derjenige, der sich noch am Besten zwischen niedrigen Konkurrenten zu behaupten weiß.

Bilder






























Attribute

Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
Staude
Blütenstauden/-Kräuter
bodendeckend
bis 15 cm Höhe
Polsterpflanze
weiß
Juni
grau-grün
Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
ungiftig
unbedeutend
mäßig trocken
frisch
gut drainiert
sommertrocken
vollsonnig
sonnig
halbschattig
stark kalk-/basenreich
mäßig kalk-/basenreich
ph-neutral
(lehmiger/humoser) Sand
durchlässiger Lehm
poröser Schotter
keine Bodenverdichtung
kalk-/basenreich
Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Alpine Felsfluren
sehr arme Böden
arme Böden
sehr wintermilde Lage
Normal- bis winterrauhe Lage
ausgeprägte Warmlage
hitzeanfällige Lage
luftfeuchte und/oder kühle Lagen
gemäßigte Klimate
wintermilde Lage
Warmlagen
Europa
Mittelgebirge (montan)
alpin
Mitteleuropa
Südeuropa
Süd-Osteuropa
befriedigend
Hoch
aspektbildender Flächenfüller
verträglich
konkurrenzschwach
Kalk
Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
Terrassen-/Balkongarten
Repräsentative Gärten
Steingarten/Alpinum
für Pflanzgefäße geeignet
Gründächer
Substratstärke 8-15 cm
Nebensortiment
winter-/immergrün
Alpinum