Naturstandort von Sassafras albidum: Der Fenchelholzbaum kommt in den mittleren und östlichen USA vom Norden Floridas bis zu den Großen Seen von den Tiefebenen bis in montane Höhenlagen vor, wo er zumindest auf ärmeren, trockeneren Standorten meist strauchartig bleibt.
V.a. in den Tieflagen tritt die Art als Pioniergehölz auf und besiedelt gehäuft ruderale Gebüsche und kann auf Brachflächen durch Wurzelausläufer dominante Vorwald-Bestände aufbauen.
In älteren Sukzessionsstadien bleibt er im Unterstand von Pappeln und Kiefern ein bestimmendes Element der Strauchschicht.
Sassafras albidum findet sich in den Tieflagen auch in sonnig-warmen Waldmänteln und Feldhecken ein. Bevorzugt werden ärmere bis mäßig nahrhafte, durchlässige und basenärmere Lehmböden.
Einstämmige Fenchelholzbäume werden zu malerischen Baumskulpturen.
Beschreibung: Sassafras albidum ist ein 12-15, auf nahrhaften, frischen Standorten auch bis 25 (30) m hoher, sommergrüner und nur mäßig wüchsiger Baum. Der Jugendwuchs ist aufstrebend, im Alter entstehen rundliche Kronen mit malerischer Textur durch die eigenwillige Blattform.
In Mitteleuropa werden meist Exemplare mit dreilappigen Blättern kultiviert, es gibt aber auch zweilappige und ungelappte Varianten. Im Herbst verfärbt sich das Laub spektakulär von leuchtendem Orange zu Scharlach- und Purpur-Rot.
Die Blüte ist grünlich-gelb und verschafft dem Baum im April vor dem Laubaustrieb einen unspektakulären, aber frisch-frühlingshaften Anblick.
Die kleinen, blau-schwarzen Früchte stehen auf leuchten-roten Stielen, sind aber nur aus der Nähe zierend.
Eine vegetative Ausbreitung durch Wurzelausläufer ist in Mitteleuropa wenig ausgeprägt und nur bei strauchförmig gezogenen Exemplaren zu beobachten.
Das Wurzelsystem ist ausgesprochen weitstreichend, flach und dabei arm an Feinwurzeln. Ältere Exemplare lassen sich dadurch nur schlecht verpflazen.
Blätter, Rinde und Wurzeln enthalten hohe Mengen giftiger ätherischer Öle.
Der Wandel des Herbstlaubes braucht sich vor niemandem zu verstecken.
Verwendungshinweise: Der Fenchelholzbaum ist eine sehr gute, eher selten genutzte Option für Solitärstellungen auf sonnig-warmen Stadtplätzen und Gebäudevorplätzen, in Parkanlagen auch in besonnten Gehölzrändern.
Wird die Art mehrstämmig gezogen oder der Leittrieb entfernt, bleibt sie als Großstrauch bzw. Kleinbaum auch für geräumige Innenhofsituationen geeignet.
Mehrstämmige Exemplare entwickeln halbkugelig-schirmförmige Kronen.
Kultur: Die Standorte sollten unbedingt sonnig sein, da die Art in verschatteten Lagen kümmert und die Herbstfärbung unterentwickelt bleibt. Windgeschützte Standorte beugen v.a. in der Jugend Frostschäden vor.
An die Bodeneigenschaften stellt Sassafras albidum geringe Anforderungen, er gedeiht auch auf ärmeren und/oder Rohböden, solange sie kalkarm und durchlässig sind.
Trockenphasen werden nach der Etablierung klaglos überstanden, wobei im kontinental getöntem Klimabereich auf leichten Böden durchaus wachstumshemmender Trockenstress eintreten kann. Generell ungünstig ist dagegen Staunässe.
Weiterführende Quellen: http://www.fs.fed.us/database/feis/plants/tree/sasalb/all.html