Salvia pratensis // Wiesen-Salbei

Familie Lamiaceae, Lippenblütler
Pflanzen pro qm 8.00
Wikipedia Salvia pratensis
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Salvia pratensis

Der Wiesen-Salbei kommt von den Pyrenäen bis Mittel-, Ost- und Süd-Ost-Europa von den Tiefebenen bis in hochmontane Lagen vor. Die nördliche Verbreitungsgrenze liegt in Deutschland im südlichen Niedersachsen bzw. dem nördlichen Mecklenburg-Vorpommern. In Nordamerika ist er in weiträumig neophytisch eingebürgert

Salvia pratensis besiedelt basenreiche, sonnig-warme Trocken- und Halbtrockenrasen. Sie ist eine Kennart der kalkliebenden Schwingel- und Trespen-Steppenrasen. Daneben ist sie stetig in trockeneren Ausbildungen von Glatthafer-Wiesen anzutreffen.

Salvia pratensis auf einer gut drainierten Hangschulter mit Weißem Labkraut, Taubenkropf-Leimkraut und Acker-Witwenblume

In urbanen Räumen ist der Wiesen-Salbei v.a. im nord-ost-deutschen Tiefland stetig in halbruderalen Queckenrasen anzutreffen.

Die Standorte sind (voll-)sonnig. Die trockenen bis mäßig trockenen Mineralböden sind stickstoffarm bis höchstens mäßig stickstoffreich.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (8)  Temperatur (6)  Kontinentalität (4)  Feuchte (3)  Reaktion (8)  Stickstoff (4)

Malerisch im Ackerrandstreifen mit Glatthafer.

Beschreibung
Salvia pratensis ist eine sommergrüne, horstige Staude von 40 bis 60 cm Wuchshöhe.

Die kräftig violett-blauen, aromatisch duftenden Blüten stehen an mehr oder weniger verzweigten Blütenständen und erscheinen ausdauernd von Mitte/Ende Mai bis Ende Juli, bei Rückschnitt und ausreichend Feuchtigkeit manchmal auch mit einem zweiten Flor bis Ende September.

In größeren Kultur-Populationen treten auch immer wieder weiß oder violett-weiß blühende Exemplare auf.

Das Laub ist runzelig und leicht graustichig grün.

Salvia pratensis in einer naturidentischen Steppenpflanzung in Blühgemeinschaft mit Euphorbia cyparissias

Verwendungshinweise
Eine sonnige, einschürige Blütenwiese auf kalkreichen, mageren Böden ohne Salvia pratensis ist nicht vollständig. Auch für naturhafte Steppenpflanzungen ist die Art eine sehr gute Wahl.

Idealerweise wird sie aspektbildend oder doch wenigstens in größeren Gruppen verwendet.

Eine eindrucksvoll erfolgreiche Ansaat einer Magerwiese zusammen mit Dianthus carthusianorum.

Die Hauptblütezeit liegt etwa 2 Wochen vor dem ähnlichen Steppen-Salbei (Salvia nemorosa), der aufgrund seines zuverlässigeren zweiten Blütenflors nach Rückschnitt wesentlich häufiger gärtnerisch verwendet wird. Zumindest in betont naturnahen Wiesen ist Salvia pratensis aber trotzdem die überzeugendere Option.

Halb-ruderal und halb verwildert im urbanen Raum.

Kultur
Der Wiesen-Salbei ist robust, aber nicht sonderlich langlebig. Zumindest in mageren, einschürigen Wiesen ist sie dennoch dauerhaft zu erhalten. Durch Versamung kann sie hier mitunter sogar große Bestände bilden. Allerdings sind auch starke Bestandsschwankungen keine Seltenheit.

Bei größeren Neuanlagen stellt die Aussaat eine kostengünstige und sichere Alternative zu Topfballenware da. Bei Aussaat bis Mitte Mai blühen manche Sämlinge noch im Spätsommer des gleichen Jahres, zumindest in feuchteren Sommern.

An Naturstandorten sind weiß blühende Exemplare nur selten zu finden.

Sommertrockenheit steigert ihre Konkurrenzfähigkeit gegenüber Wildkräutern.

In halbschattigen Lagen und/oder stickstoffreicheren Böden neigt sie zu einem mastigen Wuchs und wirkt deplaziert, hält sich hier aber dennoch erstaunlich lange.

Unter Kulturbedingungen stellen sich im Laufe der Jahre dagegen oft variierende Blühsippen ein.

Sorten:
  • Rose Rhapsody: violett-rosa Blüten, sonst wie die Art, sortenecht versamend
  • Swan Lake: rein-weiße Blüten, sonst wie die Art, sortenecht versamend

  • Von Weiß über Blass-Violett und Misch-Formen ist alles dabei.

    Bilder







































    'Swan Lake'



    var. alba












    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Staude
    Blütenstauden/-Kräuter
    horstartig
    30-60 cm Höhe
    weiß
    rosa
    violett
    blau
    Mai
    Juni
    grün
    Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
    ungiftig
    vorhanden
    trocken
    mäßig trocken
    gut drainiert
    sommertrocken
    vollsonnig
    sonnig
    stark kalk-/basenreich
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    (lehmiger/humoser) Sand
    durchlässiger Lehm
    poröser Schotter
    keine Bodenverdichtung
    kalk-/basenreich
    Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Wiesen
    arme Böden
    mittlere Böden
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    frostarme Lage
    ausgeprägte Warmlage
    hitzeanfällige Lage
    gemäßigte Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Europa
    Tiefland
    Mittelgebirge (montan)
    Mitteleuropa
    Südeuropa
    Süd-Osteuropa
    Osteuropa/Kaukasus
    Hügelland (collin)
    sehr gut
    Gering
    Gruppen-Verbands-Pflanze
    aspektbildender Flächenfüller
    verträglich
    Frischwiesen
    Trockenrasen Zwergstrauchheiden und Nadelgebüsche Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung
    Steppenrasen
    Submediterrane Halbtrockenrasen
    Wacholdergebüsche
    Ländlicher Garten
    Repräsentative Gärten
    Steppenpflanzung
    Gründächer
    Substratstärke über 15 cm
    öffentliches Grün
    Grünanlagen geringer Pflegestufe
    Grünanlagen hoher Pflegestufe
    Insektenweide
    Wiese/Prärie
    Hauptsortiment
    sommergrün
    Lebensbereich
    Wiesen
    Felssteppen
    Steppen