Naturstandort von Salvia lavandulifolia: Der Lavendelblättrige Salbei kommt von Südfrankreich bis Nord-West-Afrika in montanen Höhenlagen vor.
Er wächst in basenreichen, mäßig nahrhaften Zwergstrauchheiden und Schaftriften auf feinerdereichen Kalkschotterböden in (voll-)sonnigen Lagen.
Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica ... zur LegendeLicht (7) Temperatur (7) Kontinentalität (4) Feuchte (3) Reaktion (8) Stickstoff (2)
Salvia lavandulifolia in einer mediterranen Felsheide mit Lavandula angustifolia
Beschreibung: Der Lavendelblättrige Salbei ist ein wintergrüner Halbstrauch mit verholzender Basis. Er erreicht Wuchshöhen von 40 - 50 cm und hat einen niederliegend-aufsteigenden Wuchs.
Die vergleichsweise schmalen Blätter sind grau-grün, im Winterhalbjahr silbrig. Bei tief gefrorenem Boden vertrocknen die Blätter, bleiben aber bis zum Frühling haften. Die hell violett-blauen Blüten erscheinen mäßig reich im Juni/Juli.
Das Laub duftet aromatisch und kann als Gewürz verwendet werden. Der sehr ähnliche, bekanntere
Echte Salbei unterscheidet sich v.a. durch einen höheren, buschig-strauchigeren Wuchs und die breiteren Blätter. Der Artstatus von Salvia lavandulifolia ist aber zweifelhaft und vermutlich ist er nur eine Unterart des Echten Salbeis ("Salvia officinalis ssp. lavandulifolia").
Der Blütenflor bleibt in der Regel spärlich.
Verwendungshinweise: Der Lavendelblättrige Salbei ist in Mitteleuropa etwas blühfaul. Dennoch ist er eine subtile Variation des Salbei-Themas für den kenntnisreichen Betrachter, wenn es gelingt, vitale Exemplare zu erzielen. Für gewöhnlich wird man mit dem anspruchsloseren Echten Salbei zuverlässiger zu ansehnlichen Ergebnissen kommen.
Dem Kenner bieten sich dennoch ansprechende Effekte in mediterranen Anlagen, auf Trockenmauern und Felssteppenpflanzungen.
Auch für Kloster- und Bauerngärten oder die Kübelhaltung auf Terrassen- und Balkongärten ist er geeignet. Kübelpflanzen werden am Besten weitgehend frostfrei und hell überwintert.
Nach dem grau-grünen Blattaustrieb nehmen die Blätter nach und nach eine silbrige Färbung an.
Kultur: Erforderlich sind unbedingt wärmebegünstigte, geschützte Lagen und gut durchlässige, stickstoffärmere Substrate.
Winterliche Staunässe ist zu vermeiden, ebenso Lagen, die winterlichen Ostwinden ausgesetzt sind.
Trockenphasen werden gut überstanden und stärken die Konkurrenzkraft der Art relativ gegenüber hochwüchsigen Wildkräutern, deren Verschattung sie nicht lange übersteht.
Ein jährlicher tiefer
Rückschnitt möglichst direkt nach der Blüte ist erforderlich, um der Vergreisung vorzubeugen. Ein Rückschnitt im Herbst oder Frühling minimiert den Blütenflor deutlich.
Ernsthafte Fröste raffen das Laub dahin, das aber dennoch nicht ohne Zierfunktion ist.