Salvia viridis // Schopf-Salbei
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Familie |
Lamiaceae, Lippenblütler
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Pflanzen pro qm |
20.00
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Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
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Beschreibung
Naturstandort von Salvia viridis
Der Schopf-Salbei ist im Mittelmeerraum sowie auf der Krim und in der Kaukasus-Region verbreitet. In Frankreich fehlt er interessanterweise weitgehend und hat lediglich bei Nizza etablierte Populationen, die möglicherweise aber auch nicht urwüchsig sind.
In Deutschland gilt Salvia viridis als unbeständiger Neophyt, dem in den mittel- und süddeutschen Wärmeregionen vereinzelt der Sprung aus Gartenkulturen in die Landschaft gelingt.
Salvia viridis in stimmungsvoller Zweisamkeit mit Pennisetum orientale 'Karley Rose'
Man findet die Art in (voll-)sonnigen, feinerdereichen Schotterrasen oder auch in Acker- und Wegrändern. Die Wuchsorte zeichnen sich meist durch wiederkehrende Bodenverletzungen aus, die zu lückigen, ruderalisierten Vegetationsdecken führen.
Die Substrate sind bevorzugt alkalisch und mäßig nahrhaft bis nahrhaft. Die Wasserversorgung ist trocken bis mäßig trocken, v.a. im Sommer herrscht teilweise harter Trockenstress.
Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica
... zur Legende
Licht (8)
Temperatur (8) Kontinentalität (2) Feuchte (2) Reaktion (8) Stickstoff (7)
Bunte Zusammenstellung u.a. mit Monarda-Hybride 'Ou Charm', Strahlen-Breitsame und der gelben Saat-Wucherblume im Hintergrund.
Beschreibung
Der einjährige, bei später Aussaat auch zweijährige Schopf-Salbei erreicht Wuchshöhen von etwa 50 cm. Im Freistand wächst er buschig verzweigt, im dichten Stand schlank-aufrecht.
Bei einer Aussaat Anfang April blüht die Pflanze mit blau-violetten oder in Sorten auch rosa oder weiß ab Mitte Juni und blüht bei Rückschnitt nach der Blüte bis zu den ersten Nachtfrösten ansehnlich nach.
Die eigentlichen Blüten in den Blattachseln sind kaum wahrnehmbar, bei Insekten dennoch sehr begehrt. Die Zierwirkung entfalten fahnenartig am Kopf der Blütentriebe angeordnete Hochblätter.
Schopf-Salbei als Sommer-Wechselflor mit eingestreuten Ringelblumen
Verwendungshinweise
Salvia viridis ist ein ungewöhnlicher Vertreter der Salbei-Zunft und sollte eigentlich in keiner gut betreuten Gartenanlage fehlen. Neben der aparten Blütenstände muss man die enorm lange Blühdauer durch die vollkommen zuverlässige und reichliche Nachblüte auf nicht zu sommertrockenen Standorten positiv hervorheben.
Er kann in Rabatten, in mediderranen Staudenbeeten und in Kübeln für Terrassen und Balkone gut eingesetzt werden.
Die Art ist auch ein sehr ansprechender Flächenfüller/Blender in Staudenanlagen. Für steppenartige Situationen ist er nur geeignet, wenn die Standorte relativ nahrhaft sind. Ohne gärtnerische Unterstüzung wird sie aber mit zunehmendem Lückenschluss rasch verdrängt.
'Pink Sundae'
Kultur
Die Pflanze ist fast nur als Saatgut erhältlich und kann ab Ende März oder im Spätsommer/Herbst direkt ins Freiland gesät werden.
Eine Vorkultur des Lichtkeimers ist ab Ende Februar bei Temperaturen von ca. 15-20 Grad gut möglich. Am besten säät man dünn in 9er-Töpfe aus und entfernt einfach überschüssige Keimlinge. Kommt es auf jedes Saatkorn an, kann man aber auch pikieren, die Sämlinge reagieren darauf gelassen.
Zumindestauf nackten, nicht zu armen Mineralböden ist die Etablierung aus Direktsaaten vollkommen zuverlässig. Auf reinen, armen Sandböden empfiehlt sich eine leichte bis mittlere Stickstoffdüngung vor der Aussaat.
Weiße Formen treten gelegentlich spontan auf und sind vermutlich keine Sorte, sondern eigentlich eine Varietät.
Ein etablierter Bestand benötigt lediglich freie Bodenstellen, um sich eigenständig zu erhalten. Die meisten Sämlinge erscheinen dann bereits in feuchten Witterungsphasen im Spätsommer und Frühherbst und überwintern als wintergrüne Rosette. Im Laufe des Frühlings treten in feuchten Phasen weitere Keimlinge auf.
Die Art ist sehr keimfreudig. Wenn ein Bestand sich trotz offener Bodenstellen nicht von allein erneuert, hat man zuviele Nacktschnecken im Garten.
Sorten:
Pink Sundae: violett-rosa Hochblätter, sonst wie die Art
Alba: weiße Hochblätter mit grüner Aderung, entsteht auch spontan, im Handel kaum sortenecht zu beziehen
Dieser Bestand hält sich auf charmante Weise nicht an die Vorgaben. Origanum x laevigatum und Santolina rosmarinifolia ist das Vagabundieren weniger in die Wiege gelegt.