Salix caprea // Sal-Weide

Familie Salicaceae, Weidengewächse
Pflanzen pro qm 1.00
Wikipedia Salix caprea
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Salix caprea: Die Sal-Weide ist von den Pyrenäen bis Skandinavien im Norden und Zentral-Asien im Osten verbreitet. Im Osten der USA und Kanadas sowie in Argentinien ist sie stellenweise neophytisch eingebürgert.

In Deutschland ist Salix caprea in allen Naturräumen vertreten und häufig. Lediglich in Brandenburg fehlt sie stellenweise. Auch in der Schweiz ist sie mit Ausnahme der Hochalpen überall häufig.



Männliche Salix caprea als Landschaftsgehölz

Die lichtliebende Sal-Weide bildet als Pionierbaumart Vorwälder auf basen- und nährstoffreichen, frischen bis feuchten Brach-, Öd- und Kahlschlagsflächen. Sie tritt hier häufig zusammen mit Sambucus nigra, Sambucus racemosa, Betula pendula, Corylus avellana, Populus tremula und dem neophytischen Buddleja davidii auf.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992)  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (-)  Kontinentalität (3)  Feuchte (6)  Reaktion (7)  Stickstoff (7)



Männliche Baumform

Beschreibung

Die Sal-Weide ist ein bis 10 (12) m hoher, oft mehrstämmgier Baum mit eiförmiger Krone oder dickstämmiger Großstrauch. Das Laub ist matt grün.

Die Art ist zweihäusig getrenntgeschlechtlich. Die Blüten erscheinen vor dem Laubaustrieb im März/April. V.a. die gelblichen, männlichen Kätzchen sind auffällig und zierend. Die weiblichen Blüten sind unscheinbarer grünlich.

Salix caprea neigt zur willigen Hybridisierung mit diversen anderen Weidenverwandten wie z.B. Salix aurita, Salix cinerea, Salix purpurea oder Salix viminalis. In der Landschaft finden sich entsprechend uneindeutig zuzuordnende Exemplare.

Verwendungshinweise

Salix caprea ist ein ökologisch bedeutsames Landschaftsgehölz, das im zeitigen Frühling weithin sichtbare Akzente durch die männlichen Exemplare setzt.

Die Art kann gut in Knicks, freien Hecken, in Waldmänteln oder zur Rekultivierung von Brachflächen und Sicherung von Böschungen verwendet werden.

Im Siedlungsraum kommt ein Einsatz in weitläufigen Parkanlagen vor Baumgruppen und besonnten Waldrändern in Frage. Außerhalb der Blütezeit ist die Sal-Weide sehr unscheinbar.

In vielen Vorgärten finden sich kleine Hochstämme mit hängenden Wuchsformen und Liebhaberwert.

Unter der "Sortenbezeichnung" 'Mas' werden die männlichen Pflanzen gehandelt.



'Pendula Mas' zusammen mit typischen Vorgartenbegleitern: Prunus laurocerasus, Forsythia x intermedia, Pinus mugo und Thuja occidentalis.

Kultur

An den Standort stellt die Art keine besonderen Ansprüche und gedeiht auch auf mäßig trockenen und ärmeren Böden gut.

Verschattete Lagen sind ungüstig, zumal die Sal-Weide hier auch deplaziert wirkt.



'Pendula' wird auch in ländlichen Vorgärten sehr gerne eingesetzt.

Schnittmaßnahmen sind für normale Strauchformen nicht zwingend erforderlich. Man kann aber zur Minimierung der Größenentwicklung alle paar Jahre den oder die ältesten und höchsten Gerüsttriebe bis zum Grund oder bis zu einem tieferstehenden Seitenast zurücknehmen. Dadurch bleibt der Strauch zudem dauerhaft vital und vergreist nicht.

Auch die Sal-Weide eignet sich als Kopfweide. Hierfür wird der Trieb in einer Höhe von etwa 150 cm zurückgeschnitten. Nachfolgend werden über mehrer Jahre die Neutriebe direkt nach der Blüte bis auf ein oder zwei Zentimeter zurückgeschnitten. Sämtliche übrige Austriebe am Stamm werden vollständig entfernt. Haben Stamm und Kopf einen nennenswerten Umfang erreicht, kann der Schnittrhytmus verlängert werden.

Sorten:
  • Pendula Mas: je nach Veredelungshöhe 2 bis max. 3 m hoher Hochstamm mit schleppenartig herabhängenden Zweigen, männlich, gelb blühend
  • Mas: männliche Sträucher der Wildart

Bilder






'Mas'



'Mas'



'Mas'



weibliche Blüte



'Mas'



'Pendula Mas'



'Pendula Mas'

Attribute

Lebensform Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung Geniessbarkeit/Giftwirkung
Strauch
Großstrauch
Baum
Kleinbäume
gelblich-grün
gelb
März
grün
ungiftig
Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche Nährstoffversorgung (N + P)
vorhanden
mäßig trocken
frisch
sommertrocken
feucht
vollsonnig
sonnig
halbschattig
stark kalk-/basenreich
mäßig kalk-/basenreich
ph-neutral
kalkarm, leicht sauer
(lehmiger/humoser) Sand
durchlässiger Lehm
Lehm
Ton
poröser Schotter
kalk-/basenreich
arme Böden
mittlere Böden
reiche Böden
sehr reiche Böden
Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Gebüsche Wälder
sehr wintermilde Lage
Normal- bis winterrauhe Lage
frostarme Lage
ausgeprägte Warmlage
wintermilde Lage
Warmlagen
Europa
Ozeanischer Verbreitungsschwerpunkt
Tiefland
Mittelgebirge (montan)
alpin
Nordeuropa
Mitteleuropa
Südeuropa
Süd-Osteuropa
Osteuropa/Kaukasus
Hügelland (collin)
Asien
Sibirien
Zentral-Asien
Kleinasien
befriedigend
Sehr gering
strukturbildender Solitär
verträglich
Feuchtgebüsche
Feuchtwälder
Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
öffentliches Grün
Straßenbegleitgrün
Grünanlagen geringer Pflegestufe
Grünanlagen hoher Pflegestufe
Bodenfestiger (Halden/Böschungen)
Hecken
Freie Blütenhecke
Hauptsortiment
sommergrün
Gehölzrand/Staudenfluren