Rudbeckia hirta // Rauer Sonnenhut zwei
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Familie |
Asteraceae, Korbblütler
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Pflanzen pro qm |
12.00
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Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
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Beschreibung
Naturstandort von Rudbeckia hirta
Der Raue Sonnenhut kommt in vier Unterarten vom Süden der USA bis in den Süden Kanadas vor.
Er ist in fast ganz Europa, Zentral-Asien, Korea und Japan neophytisch eingebürgert. Auch in Deutschland ist Rudbeckia hirta v.a. in den Wärmegebieten relativ stetig verwildert in ruderalen Kletten- und Eselsdistel-Fluren zu finden. Nur in Schleswig-Holstein fehlt die Art bislang weitgehend.
Ungewohnte Interpretation des Prärie-Themas mit Rudbeckia hirta 'Indian Summer' in einer Matrix aus Nassella tenuissima.
Rudbeckia hirta besiedelt eine Vielzahl sonnig-warmer, mäßig trockener bis dauerhaft frischer Lebensräume wie Waldlichtungen, Prärien und ruderalen Sekundärstandorten an Straßenböschungen oder Stadtbrachen.
Die Standorte sind mäßig nahrhaft und bevorzugt ausgesprochen basenreich.
An Naturstandorten ist die Art oft mit bekannten Gartenpflanzen wie z.B. Bleichem Sonnenhut (Echinacea pallida), Palmlilien-Mannstreu (Eryngium yuccifolium ) oder Prachtscharte (Liatris spicata) vergesellchaftet. Der Rauhe Sonnenhut ist dabei aber darauf angewiesen, dass z.B. durch Feuer, Wildvertritt oder menschengemachte Bodenverletzungen die ausdauernden Konkurrenten regelmäßig zurückgedrängt werden.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (8)
Temperatur (7) Kontinentalität (5) Feuchte (4) Reaktion (8) Stickstoff (5)
'Herbstfarben' und 'Denver Daisy' zeigen das Farbspektrum der Art auf.
Beschreibung
Rudbeckia hirta ist je nach Keimzeitpunkt ein- oder zweijährig. Im Regelfall blüht die Art im zweiten Jahr nach der Keimung. Seltener blühen einzelne Individuen auch ein zweites Mal.
Die wenig verzweigten Horste entspringen einer grundständigen Rosette und erreichen Wuchshöhen von etwa 40 bis 50 cm. Die grünen Blätter sind mehr oder weniger stark behaart.
Die ungewöhnlich groß wirkenden Blüten der Wildform sind gelb. Es gibt aber mittlerweile zahlreiche Auslesen mit rötlichen bis braunen, auch gefüllten Blüten. Die Blüten erscheinen ausdauernd von Mitte Juni bis Anfang Oktober.
Verwendungshinweise
Der Raue Sonnenhut wird gerne in konventionellen Rabatten und häufig in eher unambitionierten Situationen verwendet. Die großen Blüten in den derzeit "unmodischen", warmen Gelb- und Brauntönen lasen sie hier relativ altbacken erscheinen.
In naturhaften, d.h. von Gräsern bestimmten Pflanzungen stellt Rudbeckia hirta - zumindest in den üblichen Auslesen - einen gestalterischen Widerspruch dar. Dieser ist aber durchaus nicht ohne eine gewisse reizvolle Spannung und eröffnet zudem einen frischen Blick auf die Art.
'Prairy Sun' in einer anspruchsvollen Pflanzung kurzlebiger Prächtlinge.
Kultur
Rudbeckia hirta lässt sich auf allen möglichst sonnigen und wärmebegünstigten Standorten sehr zuverlässig kultivieren. Lediglich stauende Feuchtigkeit ist ein sicherer Auslöser für Totalverluste.
Ideale Ergebnisse werden auf mehr oder weniger gut drainierten, frischen und mäßig stickstoffreichen Standorten erreicht. An die Bodeneigenschaften werden keine nennenswerten Ansprüche gestellt. Humose Substrate werden gerne angenommen, reine Mineralböden aller Art sind aber auch gut geeignet.
Längerer Trockenstress sollte vermieden werden, in Mitteleuropa kommt die Art aber auf allen tiefgründigen, nicht ausgesprochen leichten Böden ohne Bewässerung aus.
'Cordoba' blüht gelb auf und färbt dann rot-braun aus.
Die Art ist keimfreudig und wo die gärtnerische Hand regelmäßig für konkurrenzarme, offene Bodenstellen sorgt, erhält sie sich zuverlässig aus Selbstversamung. Mit jedem Jahr werden dabei allerdings die Blüten der großblumigen Auslesen zunehmend kleiner.
Die Aussaat erfolgt idealerweise ab März in Vorkultur mit Auspflanzung nach den Eisheiligen an Ort und Stelle. Diese Exemplare blühen dann schon im ersten Jahr. Selbstversamte Freilandsämlinge kommen normalerweise erst im zweiten Jahr zur Blüte.
Entfernt man verblühte Blüte verlängert sich der Blütenflor merklich.
Der Blattaustrieb ist bei Schnecken sehr beliebt. Ältere Blätter bleiben dagegen weitestgehend verschont.
Sorten:
Cordoba: rot-braune Mitte mit gelben, später gelb-orangenen Spitzen, orange-gelb aufblühend
Denver Daisy: warm-gelb mit braunem Fleck am Ansatz der Zungenblüten
Herbstfarben: dunkel-rot-braune Mitte mit orangenen Spitzen
Indian Summer: einfarbig warm-gelb, ähnelt Rudbeckia fulgida
Moonlight: kühl hell-gelbe, relativ kleine Strahlenblüten, natürlicher Habitus, relativ langlebiger
Prarie Sun: einfarbig warm-gelb, an den Außenrändern blass-gelb, grüne Röhrenblüten