Naturstandort von Rubus parviflorus
Die Nootka-Himbeere kommt im Nord-Westen Amerikas von Alaska und entlang der Pazifikküste bis nach Mexiko vor. Während die Art im nördlichen Verbreitungsgebiet auch in den Tieflagen vorkommt, ist sie südlich auf die Bergregionen beschränkt und steigt hier bis auf 2.500 m Höhe auf.
Rubus parviflorus bildet häufig die Strauchschicht von Mischwäldern in niederschalgsreichen Lagen oder sickerfrischen Hängen bzw. entlang von Waldbächen. In Auwäldern besiedelt sie die selten überflutete Hartholzaue bzw. die grundwassernahen, häufiger überfluteten, aber rasch abtrocknenden Kies- und Schotterbänke entlang der Ufer.
Sie tritt auch in Kahlschlagsflächen oder Waldbrandstellen und absonnigen Straßenböschungen auf basenärmeren, frischen bis feuchten und nahrhaft-humosen Böden. Bevorzugt werden tiefgründig-skelettreiche Substrate.
Schöner, reich blühender Bestand von Rubus parviflorus.
Beschreibung
Die Nootka-Himbeere ist ein sommergrüner Strauch von 150 bis 200 cm, unter optimalen Bedingungen auch bis 250 cm hoher Strauch. Die Grundtriebe sind aufrecht und nur im oberen Drittel leicht bogig übergeneigt. Durch Wurzelausläufer bildet die Art breite Gebüsche, allerdings nicht so rasant, dass man sie zu den Wucheren zählen müsste.
Kennzeichnend sind die sehr großen, etwas ahornblattartigen Blätter, die annähernd dachziegelartig übereinander stehen. Die Sträucher entwickeln dadurch fas bodedeckende Qualitäten und lassen kaum Unterwuchs aufkommen. Die großen, duftenden, weißen Blüten erscheinen von Juni bis Ende Juli.
Die rötlichen Himbeer-Früchte sind essbar, allerdings nur mäßig schmackhaft. Das Herbstlaub nimmt eine fahl-gelbe, vor dunklen Hintergründen durchaus zierende Herbstfärbung an.
Die Art ist nur selten im Handel erhältlich. Handelsstandard ist die sehr ähnliche, rosa-blühende und basenverträglichere
Rubus odoratus, mit der sie auch hybridisiert.
Verwendungshinweise
Rubus parviflorusist aufgrund des dichten Wuchses und der großen Blätter und den großen, aber dennoch dezenten Blüten eine aparte Option für den kühl-feuchten, lichten Schatten unter alten Baumbeständen gepflegter Parkanlagen oder absonnigen Lagen von Mauern und Gebäudeteilen.
Auch Waldgärten mit Nordamerika-Thematik - v.a. am Randbereich frischer bis feuchter Stellen - kann die Art strukturell beleben. In Kombination mit Farnen, Gräsern und Waldstauden kommt die Nootka-Himbeere besonders gut zur Geltung.
Die Herbsttöne sind unaufdringlich-zierend.
Die Art sollte ausreichend Raum zur Entfaltung haben, da sich ein natürlicher Habitus nur einstellt, wenn die jüngeren, randlichen Ausläufertriebe niedriger sind als die zentralen Alt-Ruten. In weiträumigen Anlagen kann in Kauf genommen werden, dass kaum eine Staude dem enormen Schattendruck der langsam heranrückenden Nootka-Himbeere lange standhält.
Kultur
Die Standorte sollten frisch bis feucht sein. Kürzere Trockenphasen und Lufttrockenheit mindern die Vitalität etwas, werden aber überstanden.
Kalkreiche Böden sind ebenfalls ungünstig.
Weiterführende Quelle (Englisch)