Rubus idaeus // Himbeere

Familie Rosaceae, Rosengewächse
Pflanzen pro qm 4.00
Wikipedia Rubus idaeus
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Rubus idaeus

Die Himbeere ist von ganz Europa bis in das westliche Sibirien und über Zentralasien bis in das nördliche China und Korea flächendeckend von den Tiefebenen bis in die subalpine Vegetationsstufe verbreitet. In Süd- und Süd-Osteuropa dünnen die Vorkommen aus und beschränken sich auf die höheren Lagen der Gebirgsregionen.

In Deutschland ist die Himbeere eine Kennart der älteren Waldlichtungsfluren von basenärmeren, mäßig trockenen Eichenwäldern.

Sie ist aber auch regelmäßig in allen übrigen Buchen- und Eichenwaldtypen in vollsonnigen bis licht halbschattigen Randstrukturen anzutreffen. In montanen bis supalpinen Höhenstufen findet sie sich auch häufig in Hochstaudenfluren und Grünerlengebüschen.

Naturstandort am Rande eines feuchten, durch die angrenzende Landwirtschaft eutrophierten Birken-Wäldchens.

Die Himbeere bevorzugt relativ stickstoffreiche Substrate. Gegenüber der Bodenreaktion ist sie tolerant und auch hinsichtlich der Bodenfeuchte hat sie keine echten Vorlieben.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (-)  Kontinentalität (-)  Feuchte (-)  Reaktion (-)  Stickstoff (6)

Großfrüchtige Auslese mit Früchten in allen Reifegraden

Beschreibung
Rubus idaeus ist ein sommergrüner Kleinstrauch. Er bildet kaum verzweigte, bis 150 (200) cm hohe Ruten aus. Durch merkliche Ausläuferbildung entstehen zumindest unter konkurrenzarmen Bedingungen rasch größere Gebüsche.

Die weißen Blüten im Mai/Juni sind unscheinbar. Vom Früh- bis Hochsommer, in Auslesen auch bis zum Spätsommer reifen die blass roten, schmackhaften Sammelfrüchte.

Verwendungshinweise
Die Wildform ist von eher geringem Zierwert und hat nur in ausgedehnten, betont naturhaften Waldlichtungssituationen (v.a. in Verbindung mit lichten Eichenbeständen) in Sonderfällen eine gewisse Verwendungswürdigkeit. Generell sind die entstehenden Gebüsche von undefinierter Form ohne erkennbaren Zierwert.

Die fruchtragenden Sorten sind dagegen bedeutsame Obstgehölze in Bauerngärten, in denen die Ernte von Lebensmitteln eine Rolle spielen soll.

Schlecht mit Nährstoffen und Wasser versorgte Kultur-Himbeeren entwickeln v.a. viel Laubmasse, die Früchte werden dann aber kaum größer als bei der Wildform.

Kultur
Die Himbeere ist in der Kultur sehr anspruchslos. Auf tiefgründigen, nahrhaften und frischen Böden in sonnigen Lagen werden die höchsten Erträge erzielt. Eine jährliche Mulchung mit Stallmist ist förderlich.

Traditionell werden die Ruten an Draht-Verspannungen befestigt. Herbstragende Sorten werden vor dem Winter bodentief zurückgeschnitten. Wenn einzelne Ruten stehen bleiben, tragen diese im Juni/Juli eine Vortracht, bevor die einjährigen Neuaustriebe im Herbst zur Fruchtreife kommen.

Bei sommertragenden Sorten erscheinen die Blüten und Früchte am zweijährigen Holz. Hier werden nur die Vorjahrestriebe nach der Ernte zurückgeschnitten.

Die meisten Sorten sind selbstfruchtend, allerdings steigt der Ertrag, wenn eine zweite Sorte verwendet wird.

Die Ruten sind generell wenig standfest und rufen nach irgendeiner Form der Stützung.

Sorten:
Sommer-Himbeeren
  • Elida: kräftig-rote, mittel-große Früchte, süß, Fruchtreife Mitte Juni
  • Rumiloba: hell bis mittel-rote, große, längliche Früchte, süß, Fruchtreife Ende Juli
  • Schönemann: kräftig-rote, mittel-große, längliche Früchte, säuerlich, Fruchtreife Ende Juli
  • Tulameen: rote, mittel-große, längliche Früchte, süß-säuerlich, Fruchtreife Mitte Juli
  • Willamette: kräftig-rote, mittel-große Früchte, süß, Fruchtreife Ende Juni

  • Herbst-Himbeeren
  • Autumn Bliss: kräftig-rote, mittel-große Früchte, süßlich, Fruchtreife Anfang August
  • Himbostar: mittel-rote, große Früchte, süß-sauer, Fruchtreife Ende August
  • Himbo Top: rote, große Früchte, sehr süß, Fruchtreife Ende August, sehr wüchsig
  • Korbfüller: leuchtend-rote, mittel-große Früchte, süß, Fruchtreife Mitte August
  • Malling Promise: kräftig-rote, große, längliche Früchte, süß, Fruchtreife Mitte August
  • Ottawa: kräftig-rote, große Früchte, aromatisch süß, Fruchtreife Mitte August
  • Zefa 3 Herbsternte: mittel-rote, sehr große Früchte, süß, Fruchtreife Ende August
  • Bilder






























    Attribute

    Lebensform Sträucher/Bäume Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Strauch
    Klein-Strauch
    breit ausladend
    weiß
    Mai
    hellgrün
    Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
    ungiftig
    essbar
    unbedeutend
    mäßig trocken
    frisch
    gut drainiert
    vollsonnig
    sonnig
    halbschattig
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    kalkfrei, sauer
    (lehmiger/humoser) Sand
    durchlässiger Lehm
    Lehm
    humos
    organische Böden
    poröser Schotter
    starker Wurzeldruck
    kalk-/basenreich
    Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Staudenfluren
    mittlere Böden
    reiche Böden
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    frostarme Lage
    ausgeprägte Warmlage
    gemäßigte Klimate
    subtropische Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Europa
    Tiefland
    Mittelgebirge (montan)
    alpin
    Nordeuropa
    Mitteleuropa
    Südeuropa
    Süd-Osteuropa
    Osteuropa/Kaukasus
    Hügelland (collin)
    Asien
    Sibirien
    Zentral-Asien
    gut
    Sehr gering
    strukturbildender Gruppen-Solitär
    verträglich
    Staudenfluren frischer, nährstoffreicher Standorte
    Gebüsche Wälder Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung
    Schlehen-Gebüsche
    Laubwälder
    Buchenwälder
    Moderbuchenwälder
    Flattergrasbuchenwälder
    Mull-Buchenwälder
    Trockenhang-Kalk-Buchenwälder
    Montane Buchenwälder
    Eichenwälder
    Bodensauere Eichenmischwälder
    Subkont. Kiefern-Eichenwälder
    Ländlicher Garten
    Waldgarten
    Klostergarten
    Hauptsortiment
    sommergrün
    Lebensbereich
    Alpinum
    Gehölzrand/Staudenfluren