Rosa glauca // Hecht-Rose
Beschreibung
Naturstandort von Rosa glauca
Die Hecht-Rose kommt von den südeuropäischen Gebirgsregionen bis zum Balkan vor. Im Osten liegt die Verbreitungsgrenze in der Ukraine und Weißrussland. In England, dem Baltikum und Skandinavien ist sie eingebürgert. Auch in den USA und Kanada verwildert sie stellenweise.
In Deutschland ist Rosa glauca gefährdet und nur auf der Schwäbischen Alb und punktuell in den Bayerischen Alpen urwüchsig. In der Schweiz ist sie v.a. im Jura, im südlichen Mittelland/Wallis und den Voralpen urwüchsig und häufiger anzutreffen. Daneben verwildert sie aber auch aus Gartenkulturen.
Die unverwechselbare Laubfärbung - insbesondere der Auslese 'Carmenetta' - macht die Hecht-Rose auch außerhalb der Blütezeit attraktiv. Im Vordergrund steht eine Indische Kermesbeere und an der Hauswand rankt eine Weinrebe.
Sie wächst vorrangig auf sonnig-warmen, flachgründigen und mäßig trockenen bis frischen Kalkfelshängen.
In Mitteleuropa ist die Hecht-Rose eine Kennart der Felsenbirnen-Gesellschaften auf südexponierten, nährstoffarmen Felshängen der Flusstäler. Daneben stellt sie sich aber auch in den weniger stressbetonten Berberitzen-Gebüschen ein.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (8) Temperatur (5) Kontinentalität (4) Feuchte (4) Reaktion (7) Stickstoff (2)
Die Hechtrose hebt sich farblich deutlich vom restlichen Grün dieser Landschaftshecke ab.
Beschreibung
Die Hecht-Rose ist ein sommergrüner Strauch von gut 250 cm Höhe und Breite. Die Grundtriebe sind zunächst aufrecht, im Alter bogig überhängend und an der Basis verkahlend.
Charakteristisch ist das auffällig blau bereifte Laub und die violetten Jungtriebe.
Die Blüten erscheinen im Juni/Juli und sind einfach, intensiv karmin-rosa mit weißer Mitte und gelbem Staubgefäßen. Sie stellen eine wichtiges Insektennährgehölz dar.
Die Hagebutten sind zunächst leuchtend orange-rot und ein Teil verbraunt im Laufe der Herbstes. Meist bleiben aber bis in den Winter hinein auch zierend rote Hagebutten erhalten.
Bis zum Herbst leuchtet das Rot der Hagebutten.
Verwendungshinweise
Rosa glauca ist aufgrund der Laubfärbung auch außerhalb der Blütezeit eine ansprechende Erscheinung.
Sie wird auch wegen ihrer Anspruchslosigkeit zu Recht gerne in pflegeextensiven öffentlichen Grünanlagen und im Straßenbegleitgrün eingesetzt.
Für anspruchsvolle Anlagen ist sie dadurch aber eigentlich nur in ländlich-bäuerlichen Gärten vollkommen überzeugend. Sehr schön wirkt sie z.B. an sonnigen, traditionellen Holzzäunen.
Die Hecht-Rose wird mit den Jahren zunehmend voluminöser.
Als Landschaftsgehölz sollte man sie ausschließlich dort verwenden, wo sie auch tatsächlich urwüchsig ist. Nur dort wirkt sie glaubwürdig und trägt v.a. nicht unnötig zur Florenverfälschung bei.
Ohne Erhaltungsschnitt vergreist die Hecht-Rose.
Kultur
Die Hecht-Rose ist robust, gut winterhart und sehr zuverlässig.
Sie gedeiht überraschend überzeugend auch in halbschattigen Situationen. Auch längere Trockenphasen übersteht sie ohne Vitalitätseinbußen.
Rosa glauca benötigt wie andere Strauchrosen auch einen regelmäßigen Rückschnitt, um nicht zu vergreisen. Sie wird hierzu mit etwa 10 Gerüsttrieben aufgebaut.
Triebe, die ihr viertes bis sechstes Jahr erreicht haben, werden bodennah entfernt und durch einen Neutrieb ersetzt. Der Schnitt erfolgt unmittelbar nach der Blüte, damit die Blütenanlagen für das Folgejahr noch angesetzt werden können.
Die Blüten sind von unverwechselbarem, reizenden Charme.
Sorten:
Carmenetta: wie die Art, aber ausgeprägter blau-rötlich bereiftes Laub
Nach den ersten kräftigen Frösten beginnen die Früchte zu schrumpeln, retten die Farbe aber noch ganz gut in den Winter hinein.