Ricinus communis // Wunderbaum

Familie Euphorbiaceae, Wolfsmilchgewächse
Pflanzen pro qm 1.00
Wikipedia Ricinus communis
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Ricinus communis: Der Wunderbaum stammt aus der Region rund um das Horn von Afrika (Eitrea, Äthiopien und Somalia). Allerdings ist er neophytisch in fast ganz Afrika, in großen Teilen Amerikas, im Süden Asiens und im Osten Australiens neophytisch verschleppt. In Europa hat er auf der Iberischen Halbinsel, in Italien und Griechenland Fuß gefasst.

Ursprüngliche Naturstandorte sind v.a. die Sand- und Kiesbänke entlang von Flussufern. Sekundär tritt Ricinus communisin frischen, nahrhaften Ruderalfluren auf.



In den Subtropen ist Ricinus communis häufig auf Stadtbrachen zu finden. Im Hintergrund steht hier Miscanthus x giganteus.

Beschreibung

Der Wunderbaum ist am Naturstandort ein 10 bis 15 m hoher Großstrauch oder mehrstämmiger Baum. In Mitteleuropa ist die Art nicht winterhart und wird einjährig kultiviert. Auf frischen, nahrhaften Böden in sonnig-warmen, windgeschützten Lagen ist der Wunderbaum sehr wuchskräftig und erreicht dennoch über 3 m Wuchshöhe.

Die handförmig-ausgebreiteten, sehr großen Blätter sind charakteristisch. Die Wildart hat grüne Blätter mit teilweise rötlichen Blattadern und grünlich-gelben Blüten.

Die Samenschalen sind stark giftig und führen schon in geringen Mengen zum Tod! Die Samenstände sind dabei deutlich zierender als die eher unscheinbaren, weißlichen Blüten.



'Carmencita' ist in Europa die bekannteste Auslese. Die Wildform wird kaum kultiviert.

Verwendungshinweise

Ricinus communis ist als ornamentale Blattschmuckpflanze in großen Kübeln in Mode gekommen. Gut entwickelte Exemplare sind von hohem Schauwert.

Zumindest im Umfeld anspruchsvoller Architektur erzielt die Art schöne Effekte in gärtnerisch intensiv betreuten Innenhöfen, vor Ladengeschäften oder in Bauern- und Kräutergärten.

In historischen Anlagen wird er gerne im Zentrum großer Pracht-Rabatten platziert.

Eine gute Alternative ist der wenig bekannte, in sehr geschützten Situationen zur Freilandkultur geeignete Reispapierbaum.



Der Einsatz in Kübeln vor Ladengeschäften ist beliebt und sorgt vom Frühsommer bis zum Herbstanfang für repräsentative Situationen.

Kultur

Bei Freilandpflanzung ist die Art nach der Etablierung pflegeleicht und übersteht ausgepflanzt mitteleuropäische Trockenphasen schadlos.

Die Standorte sollten nahrhaft, vollsonnig bis licht halbschattig und geschützt sein. Windige Standorte verursachen aufgrund der großen Blätter Stress.

Kübelpflanzen können nach dem Absterben der oberirdischen Teile kühl, dunkel oder hell und frostfrei überwintert werden. Sie treiben im nächsten Frühsommer dann wieder aus. Der Aufwand lohnt sich insofern, als die Samen nicht so ohne Weiteres zur Keimung gelangen. Hilfreich ist die Einwirkung von kühlen, einstelligen Temperaturen über einige Wochen und nachfolgend wärmere, gleichmäßig feuchte, nicht zu sonnige Aufstellung. Die Keimung zieht sich unregelmäßig über zwei bis vier Monate hin.



Die zierenden Fruchtstände verbergen eine tödliche Fracht.

Sorten:

Der gezielte Bezug der Sorten ist über Saatgut zu erreichen.

  • Carmencita: bronzerote Blätter, rote Blüten (Handelsstandard)
  • Impala: schwachwüchsige Sorte mit roten Blättern und Blüten
  • New Zealand Black: schwarz-rote Blätter und Stiele
  • Sanguineus: tief rote Blätter, Blüten und Stämme
  • Zanzibarensis: schwachwüchsige Sorte mit grünen, weiß geaderten Blättern



Die Blütenstände fallen weniger auf, als die Samenstände.

Bilder






Carmencita



Carmencita



Carmencita



Carmencita















Attribute

Lebensform Stauden/Gräser/Farne Sträucher/Bäume Blütenfarbe Blütezeit
Staude
Blütenstauden/-Kräuter
Strauch
Normalstrauch
horstartig
100-150 cm Höhe
150-250 cm Höhe
breit ausladend
gelblich-grün
rot
Juli
August
September
Blattfärbung Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche
grün
weiß
panaschiert
rötlich
bräunlich
tödlich
Heil-/Gewürzpflanze
unbedeutend
mäßig trocken
frisch
gut drainiert
feucht
vollsonnig
sonnig
halbschattig
Bodenansprüche Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN
mäßig kalk-/basenreich
ph-neutral
kalkarm, leicht sauer
durchlässiger Lehm
Lehm
humos
poröser Schotter
keine Bodenverdichtung
kalk-/basenreich
mittlere Böden
reiche Böden
sehr reiche Böden
frostfreie Lage
ausgeprägte Warmlage
hitzeanfällige Lage
subtropische Klimate
tropische Klimate
Warmlagen
Afrika
gut
Hoch
strukturbildender Solitär
verträglich
Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
Asiatisch-Exotischer Garten
Ländlicher Garten
Mediterraner Garten
Terrassen-/Balkongarten
Repräsentative Gärten
für Pflanzgefäße geeignet
Rabatte
Raritäten/Saatgut
sommergrün
Gehölzrand/Staudenfluren