Rhus glabra // Scharlach-Essigbaum, Süßer Sumach
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Familie |
Anacardiaceae, Sumachgewächse
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Pflanzen pro qm |
1.00
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Verbreitungskarte |
Verbreitungskarte
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Beschreibung
Naturstandort von Rhus glabra
Der Scharlach-Essigbaum stammt ursprünglich aus dem Norden Mexikos und den südlichen und östlichen Präriestaaten der USA. Heute ist die Art jedoch in ganz Nordamerika verbreitet.
Er kommt aber auch in Bergregionen bis in hochmontane Vegetationszonen an sonnigen Rändern von Eichen- und Kiefer-Wachholder-Wäldern, in Berg-Lorbeer-Gebüschen sowie Brach- und Ruderalfluren des Siedlungsraumes vor.
Rhus glabra bildet auf trocken-warmen, skelettreichen Rohböden in Grassteppen und Prärien durch Ausläufer Verbuschungsstadien.
Die Bodenreaktion ist an idealen Standorten schwach alkalisch bis schwach sauer, es werden aber auch stark alkalische oder saure Substrate toleriert.
Rhus glabra kann sehr invasive Tendenzen entwickeln und bedroht in den USA artenreiches Grasland, wenn dieses brachfällt.
Rhus glabra am sonnigen Gehölzrand mit einsetzender Herbstfärbung
Beschreibung
Der Scharlach-Essigbaum ist ein sommergrüner, durch weitstreichende Wurzelausläufer breit-buschiger Strauch von 2-4 (5) m Wuchshöhe. Seltener wächst er als kurz und/oder mehrstämmiger Kleinbaum mit im Alter schirmartiger Krone.
Die grünliche Blüte im Juli steht in dichten Rispen. Auffälliger ist der weinrote, aufrecht stehende, auch winterzierende Fruchstand..
Bedeutsam ist außerdem die orange-rote, leuchtende Herbstfärbung der großen, einfach gefiederten Blätter.
Die Triebe und auch die Mittelrippe der Blätter sind im Austrieb in der Regel violett überlaufen. Sie sind kahl und nicht wie beim wuchskräftigeren Rhus typhina flaumig behaart.
Rhus glabra ist v.a. auf nahrhaften Böden sehr schnellwüchsig, allerdings sind zumindest Hochstämme ohne vegetative Ausbreitung für ein Gehölz relativ kurzlebig.
Verwendungshinweise
Der Scharlach-Essigbaum ist eine relativ selten eingesetzte Art, die aufgrund der Ähnlichkeit mit dem beliebten Essigbaum (Rhus typhina) dennoch ein alter Bekannter zu sein scheint. Da der Essigbaum zudem mittlerweile als Neophyt regelmäßig in urbanen Ruderalfluren auftaucht, wird entsprechend auch Rhus glabra mit gestörten Plätzen assoziiert.
Insbesondere pflegearme öffentliche Grünanlagen wirken mit Rhus glabra meist noch ungepflegter.
Aparte Wirkungen können nur in betont repräsentativen und weitläufigen Anlagen, v.a. als solitäre Strauchgruppe in Rasenflächen oder zur Einfassung von Grassteppen mit mehrstämmigen, schirmartigen Formschnitt erzielt werden.
Interessante Effekte können in Steppenanlagen entstehen, wenn die Sträucher alle zwei bis drei Jahre auf den Stock gesetzt werden. Die jugendlichen Stockausschläge täuschen dann eine hohe Entwicklungsdynamik der Pflanzung vor.
Die malerische Laubtextur ist aber auch ohne Herbstfarben attraktiv.
Kultur
Die lichtliebende, ansonsten extrem anspruchslose Art benötigt in der ausläufertreibenden Strauchform viel Platz, wenn man die Wurzelschößlinge nicht im Sommer konsequent ausreist.
Die Ausläufer können in Pflanzflächen sehr lästig werden, kräftige Wurzelsperren werden aber respektiert. In Rasen-Flächen beseitigt der häufige Rasenschnitt die Ausläufer automatisch ohne Mehraufwand.
Schnittmaßnahmen: Strauchformen werden mit 3-5 Gerüsttrieben aufgebaut. Nach innen wachsende Seitenäste werden ausgelichtet. Bodentiefe Verjüngungsschitte von alten Gerüsttrieben können die Bildung von Wurzelschößlingen stark befeuern, v.a. wenn mehrere Gerüsttreibe gleichzeitig beseitigt werden.
Sorten:
Laciniata: schwachwüchsiger, bis 3,5 (4,0) m hoch, mit fein gefiederten Blättern