Rhododendron hirsutum // Behaarte Alpenrose
Beschreibung
Naturstandort von Rhododendron hirsutum
Die Behaarte Alpenrose kommt in den Kalk-Alpen und dem westlichsten Teil des Balkans von der submontanen bis alpinen Stufe vor.
In Deutschland ist sie entsprechend nur in den Bayerischen Alpen zu finden. In der Schweiz konzentrieren sich die Vorkommen auf die Voralpen und die Nordalpen sowie auf die Zentralen Ostalpen.
Rhododendron hirsutum am Naturstandort am Fuß eines Fels-Schotterhanges in den Österreichischen Alpen.
Rhododendron hirsutum ist eine Kennart der hoch-alpinen Schneeheide-Krummholz-Gesellschaft mit der Latschen-Kiefer in der "Baumschicht". In tieferen Lagen siedelt Rhododendron hirsutum entweder in länger als sechs Monate schneebedeckten Schneetälern oder in anthropogen entwaldeten Kalkschutthalden.
Sie wächst auf dauerhaft frischen bis sickerfeuchten, stickstoffarmen und basenreicheren Böden in sonnigen bis licht absonnigen Lagen vor.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (8) Temperatur (6) Kontinentalität (5) Feuchte (8) Reaktion (6) Stickstoff (2)
Rhododendron hirsutum oberhalb der Hochwasserlinie eines Alpen-Gebirgsbaches.
Beschreibung
Rhododendron hirsutum ist ein extrem langsam wachsender, wintergrüner Zwerg- bis Kleinstrauch, der im Alter 70-90 cm Höhe bei 120-160 cm Breite erreicht.
Die Blätter sind klein und dunkelgrün und recht auffällig behaart. Der Austrieb ist frisch-grün.
Die rosa Blüten erscheinen im Juni. Alle Pflanzenteile sind stark giftig.
Rhododendron hirsutum und die sehr ähnliche, aber bodensaure Standorte bevorzugende Rhododendron ferrugineum bilden die natürliche Arthybride Rhododendron x intermedium, die sowohl physiognomisch als auch standörtlich zwischen den beiden Elternarten steht.
In Kultur werden auch etwas trockenere Standorte gut toleriert. Die Kombination mit Lavendel ist trotzdem nich besonders plausibel.
Verwendungshinweise
Die Behaarte Alpenrose ist eine selten eingesetzte, interessante Option für naturhafte, basenreichere Heidegärten und Alpinarien. In natürlichen, subalpinen Kalkheiden ist sie häufig mit der Schneeheide, aber auch erstaunlich trockenheitsverträglichen Arten wie Gemeiner Wacholder, Kugel-Ginster oder dem Kalk-Blaugras vergesellschaftet. Von der Latschen-Kiefer bieten sich für die Gartenverwendung v.a. die kompakten Vertreter der Pinus-Mugo-Pumilio-Gruppe an.
Rhododendron hirsutum ist auch gut geeignet zur Unterpflanzung lichter Lärchen- und Kieferngruppen mit frisch-humosen, nährstoffarmen Standortbedingungen.
Die deutlich erkennbare Behaarung verleiht der Behaarten Alpenrose eine rauhe Oberfläche.
Kultur
Die Behaarte Alpenrose verträgt kurze Trockenphasen etwas besser als die Schwesternart Rhododendron ferruginosum, hat es aber auch lieber dauerhaft frisch bis feucht.
Beide Arten sind in schneearmen Regionen aber frostanfällig, da sie am Naturstandort im Winter durch Schneebedeckung vor Frosteinwirkung und Verdungstungsverlusten verborgen sind. Die Standorte sollten daher wind- und vor winterlicher Sonneneinstrahlung geschützt sein.
Auf nährstoffarmen Böden ist die Art ansonsten pflegeleicht, auch wenn auf den basenreicheren Standorten der Wildkrautdruck höher ist als unter den stark sauren Bodenverhältnissen, die Rhododendron ferrugineum benötigt.