Rhododendron campanulatum // Glocken-Alpenrose

Familie Ericaceae, Heidekrautgewächse
Pflanzen pro qm 3.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Rhododendron campanulatum

Die Glocken-Alpenrose stammt aus Bergwäldern des Himalayas von der Kashmir-Region über Nepal und Tibet bis in den östlichen Himalaya. Sie steigt teilweise auch über die Baumgrenze hinweg in die Krummholzzone auf.

Rhododendron campanulatum besiedelt schwach bis stark saure, frische bis feuchte, gut drainierende, humose Böden in halbschattigen bis absonnigen Lagen.

Die rosa-weißen Blüten kontrastieren stark mit dem dunkel-grünen Winterlaub.

Beschreibung
Rhododendron campanulatum ist ein trägwüchsiger, immergrüner Strauch, der im Alter (über 30 Jahre) Endhöhen von 300 bis 400 cm und meist noch größerer Breite erreichen kann. Am Naturstandort wird die Art auch bis zu 10 m hoch.

Die glockigen Blüten sind selten weiß, meist aber rosa bis hell-violett und erscheinen ab Ende April.

Die großen Blätter sind oberseits leicht glänzend grün bis dunkel-gün und unterseits braun-filzig behaart.

Im Laufe des Sommers nimmt der Blauanteil des Laubes zu.

Verwendungshinweise
Rhododendron campanulatum hat durch die  bis zu 18 cm langen und steifen Blätter mit der braunen Unterseite einen recht ursprünglichen Wildarten-Charakter.

In repräsentativen Parkanlagen und im Umfeld historischer Bausubstanz kann die im Alter raumwirksame Art zu einer herrschaftlichen Gartenarchitektur gute Beiträge leisten.

Sorten mit blau-grünem Blattaustrieb haben nach der Blüte einen zweiten, sehr interessanten Schauwert zu bieten, der sich bis in den Sommer halten kann. In Kombination mit buntlaubigen Begleitern wie z.B. dem Regenbogenfarn (Athyrium niponicum), panaschierten Formen des Großblättrigen Kaukasus-Vergissmeinnicht (Brunnera macrophylla), schwarzem Garten-Schlangenbart (Ophiopogon planiscapus) oder gar goldenen Formen des Japan-Zwergschilfs (Hakonechloa macra) entstehen einerseits plakativ-artifizielle Bilder.

Andererseits fügen sich die blaublättrigen Sorten in einem Verbund mit einfach-grünen Waldgräsern und Farnen dezent-naturhaft ein. Edel wirken z.B. Umpflanzungen mit Japanischem Schlangenbart (Ophiopogon japonicus), Lilientrauben (Liriope muscari) oder auch niedrigere Bambusse mit moderatem Ausbreitungsdrang wie (Shibataea kumasasa).

In großen, hochwertigen Kübeln ist die Glocken-Alpenrose ebenfalls eine hervorragende Besetzung. Allerdings darf der Wurzelballen am besten gar nicht durchfrieren.

Oft mischt sich im Spätsommer roter Staub der Blattunterseiten mit dem Blau-Grün der Oberseiten.

Kultur
Die Art ist vergleichsweise winterhart. Jugendliche Exemplare sind generell frostempfindlicher, so dass sich trotzdem vor Wind und vor Wintersonne geschützte Standorte in halbschattigen bis absonnigen Lagen anbieten.

Das humose, mäßig nahrhafte Substrat sollte schwach sauer bis sauer und dauerhaft frisch bis feucht sein, dabei aber sehr gut drainieren. Schon kurzzeitige Staunässe sorgt für nachhaltige Irritationen. Das feine, oberflächennahe Wurzelwerk reagiert auch sehr empfindlich auf Bodenverdichtung und Vertritt.

In atlantisch geprägten Regionen kommt die Art nach der Etablierung in windgeschützten, nicht sonnigen Lagen meist ohne Bewässerung über den Sommer.

Der Wurzeldruck von begleitenden Großgehölzen sollte nicht zu hart ausfallen, sonst kümmert die Art dauerhaft bzw. ist auf intensive Bewässerung und zusätzliche Nährstoffversorgung angewiesen.

Gegenüber den üblichen Rhododendron-Kalamitäten zeigt sich die Glocken-Alpenrose gesund und widerstandsfähig.

Das Braun-Rot des Induments der Blattunterseiten wirkt sehr apart.


Sorten:
  • Blue Dane: Auslese aus ssp. aeruginosum, Blätter im Austrieb himmelblau bereift, sehr schwachwüchsig, 10 Jahre alte Exemplare erreichen selten mehr als 80 cm Höhe
  • ssp. aeruginosum: Blätter oberseits kahl, Unterseits dicht rötlich behaart, metallic-blauer Blattaustrieb, schwachwüchsiger, im Alter bis 350 cm hoch
  • ssp. campanulatum: Blätter oberseits kahl, Unterseits dicht rötlich behaart, grüner Blattaustrieb, wüchsig wie die Stammform, im Alter bis 11 m hoch
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