Ratibida pinnata // Prärie-Sonnenhut

Familie Asteraceae, Korbblütler
Pflanzen pro qm 4.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Ratibida pinnata

Der Prärie-Sonnenhut kommt in der Osthälfte Nordamerikas vom Golf von Mexiko bis in den Süd-Osten Kanadas im Tief- und Hügelland vor.

Ratibida pinnata besiedelt sonnige bis licht halbschattige, mäßig trockene bis frische und mäßig nahrhafte Wiesen, Steppen, Waldlichtungen, sonnige Gehölz- und Wegränder sowie flachgründige Felsstandorte.

V.a. auf leicht ruderalisierten, gelegentlich gestörten Standorten neigt sie zur Ausbildung von aspektbildenden Massenbeständen.

Die Standorte sind alkalisch - aber kalkarm - bis schwach sauer.

Prärie-Sonnenhut mit Indiandernesseln, Rutenhirse und Palmwedel-Segge

Beschreibung
Der Prärie-Sonnenhut ist eine sommergrüne, ausläufertreibende Staude von 100-130 cm, auf dauerhaft frischen, nahrhaften Standorten auch bis zu 180 cm Höhe. Sie ist im Vergleich zu ihren meisten Verwandten nicht kurzlebig.

Die gelben Blüten erscheinen zahlreich von Anfang August bis Anfang Oktober. Die länglich-kugelig angeordneten Röhrenblüten im Zentrum schimmern vor dem Aufblühen silbrig. Charakteristisch sind die herabhängenden Zungenblütenblätter. Die oval-kugeligen, dunkel-braunen Samenstände sind strukturstabil und winterzierend. Zerrieben duften sie nach Anis.

Die großen Blätter sind schlitzförmig geteilt.

Beliebter und wesentlich bekannter ist der wüchsigere Hohe Sonnenhut (Rudbeckia nitida). Auch der zierlichere, wenig bekannte und gelb blühende Seltsame Scheinsonnenhut (Echinacea paradoxa) hat eine ähnlich Wirkung.

Verwendungshinweise
Ratibida pinnata hat den Habitus einer klassischen Rabattenstaude, wird aber eher selten eingesetzt. Es gibt zwar keinen rechten Mangel an gelben "Sonnenhutartigen", doch stellt sie eine interessante Variation dar.

Schon das schlitzblättrige Laub erzeugt vor der Blüte eine ansprechende Struktur und die Entwicklung der zunächst von Zungenblüten freien, grau-günen Blütenköpfe hin zu den großen, seltsam hängenden Zungenblüten ist ein schönes Detail. Die Blütenstiele wiegen sich sanft im Wind und werden gerne von Schmetterlingen angeflogen.

Innerhalb eines Gerüstes aus sommerblühenden, strukturstarken Ziergräsern kommt sie am Besten zur Geltung und vermittelt dann einen warmen, steppenartigen Eindruck. Passend wären z.B. halbhohe, bläuliche Auslesen von Panicum virgatum oder das hoch geschätzte Sorghastrum nutans. Sehr gute Blütenpartner sind Indiandernesseln, Palmlilien-Mannstreu und experimentierfreudige Geister gesellen noch die weißen Dolden der Wilden Möhre hinzu.

Die Entwicklung der Blüten ist ein interessanter Prozess.

Kultur
Ratibida pinnata ist robust, anspruchslos und zuverlässig unter allen mehr oder weniger üblichen, sonnigen Gartenbedingungen zu kultivieren.

Auf stickstoffreichen Böden neigt sie zu mastigem Wuchs und ist nicht sicher standfest. Auch gelegentlicher Trockenstress bremst ihre Entwicklung auf positive Weise.

Der Ausbreitungsdrang in die Fläche ist durchaus spürbar, macht aber vor anderen, wuchskräftigen Hochstauden halt. Auf konkurrenzarmen Standorten neigt sie auch zur Selbstversamung. In Neuanlagen ist sogar eine Etablierung aus Saatgut möglich. Die Samen keimen rasch und benötigen keinen vorherigen Kälteimpuls.

Gegen Ende der etwa sechswöchigen Blütezeit leidet die Ordnung ein wenig.

Bilder