Quercus petraea // Trauben-Eiche
Beschreibung
Naturstandort von Quercus petraea
Die Trauben-Eiche ist von den Pyrenäen im Süd-Westen, dem Süden Skandinaviens im Norden und der Schwarzmeer-Region im Osten von den Tiefebenen bis in montane Höhenlagen verbreitet.
In Deutschland ist sie in nahezu allen Naturräumen vertreten, allerdings dünnen die Vorkommen sowohl in der Norddeutschen Tiefebene als auch im Alpenvorland und den Alpen mehr oder weniger stark aus.
Quercus petraea entwickelt einen dichtlaubigen Habitus.
Quercus petraea bevorzugt ozeanisch geprägte Klimate und wird am Naturstandort von der Buche auf trocken-warme Grenzstandorte des Waldes bzw. auf grundwasserbeinflusste Eichen-Hainbuchen-Wälder verdrängt. Anders als die Stiel-Eiche meidet sie aber die Überflutungsbereiche der Hartholzaue.
Die Trauben-Eiche ist in Mitteleuropa eine Kennart der bodensauren, wenig nahrhaften Birken- und Buchen-Eichenwälder auf eiszeitlichen Sanderflächen mit oft podsolidiertem Bodenhorizont.
Auch auf flachgründigen, oft basenreichen Felsbodenstandorten ist die Konkurrenzkraft der Buche gebrochen und lässt Hainsimsen-Eichenwälder oder in trocken-warmen Felshängen auch Flaum-Eichen-Wälder zu. In Buchenwäldern kommt sie nur untergeordnet in lichten Randstrukturen vor.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (6) Temperatur (6) Kontinentalität (2) Feuchte (5) Reaktion (-) Stickstoff (-)
Beschreibung
Quercus petraea ist ein sommergrüner Großbaum von 25 (35) m Wuchshöhe und 17 (25) m Breite. Die Krone ist rundlich hochgewölbt mit aufwärts strebenden Ästen.
Die gebuchteten, dunkel-grünen Blätter verbraunen im Herbst und haften teilweise bis zum nächsten Frühjahr.
Die gelblich-grüne Blüte im Mai ist im Grunde optisch unbedeutend.
Im Vergleich zur nah verwandten Stiel-Eiche entwickelt sie eine dichtere, weniger malerische Krone mit stärkerem Schattenwurf. Beide Arten hybridisieren ("Quercus x calvescens").
Verwendungshinweise
Quercus petraea ist eine gute, in weiträumigen Parkanlagen, auf großen Dorfplätzen, als Straßenbaum an Hauptverkehrsstraßen und als Landschaftsgehölz einsetzbare Art.
Den charakteristischeren Habitus bildet die Stiel-Eiche aus, die daher bevorzugt gepflanzt wird.
Kultur
Die Trauben-Eiche ist anspruchslos, verträgt stadtklimatische Belastungsfaktoren wie Hitze und Sommertrockenheit und reagiert auf Bodenverdichtung wenig empfindlich.
Sie bevorzugt durchlässige, nicht staunasse, basenärmere Standorte.
Sorten:
Columna: säulenförmig, 15/4,5 m hoch/breit, artifizieller Ausdruck
Insecata: 19/15 m hoch/breit, tief geschlitzte Blätter
Mespilifolia: 19/15 m hoch/breit, schmal-lanzettliche, ganzrandige bis leicht gewellte Blattränder
Purpurea: 16/13 m hoch/breit, fiedrig-gelappte Blätter, rötlich-grüne Sommerfärbung
Sylvas Dwarf: Zwergform, im Alter vermutlich nicht höher als 2,5 m hoch/breit, schmale, tief-gelappte Blätter
Die Sorten sind nicht immer sicher erhältlich.