Naturstandort von Puschkinia scilloides:
Die Puschkinie kommt in den Gebirgen Kleinasiens, Vordersiens und im Kaukasus in hochmontanen bis alpinen Höhenlagen vor.
In
Deutschland gibt es etablierte neophytische Populationen im Oberrheingraben, im Norden Bayerns und dem Erzgebirge, im östlichen Regenschatten des Harzes sowie in Berlin und Hamburg.
In der
Schweiz ist sie seltener und v.a. im Mittelland und Wallis insbesondere im Umfeld von Friedhöfen verwildert.
Verwilderte Puschkinien auf einer Gartenbrache im Norden Brandenburgs.
Puschkinia scilloides besiedelt am Naturstandort vorrangig Almmatten und lichte Gebüsche auf im Frühjahr durch die Schneeschmelze sickerfrischen Berghängen mit mehr oder weniger neutralen, mäßig nahrhaften Böden.
Im Sommer sind die durchlässigen, skelettreichen Hanglagen dagegen relativ trocken.
Ein eindrucksvoller Massenbestand in Potsdam Sanssaucie.
Beschreibung: Die Puschkinie ist ein vorsommergrüner Zwiebelgeophyt. Die Art bildet durch Tochterzwiebeln und Versamung mit der Zeit rasige Bestände. Ameisen sind bei der Verbreitung willige Helfer, weil die Samen si mit nahrhaften Anhängseln dafür belohnen.
Im April/Mai erscheinen zusammen mit den breit-lanzettlichen Blättern 10 bis 15 (20) cm hohe Blütenstände. Die Blüten sind weiß mit kalt-blauer Aderung.
Im Handel ist die Art praktisch nur unter der Bezeichnung "Puschkinia scilloides" erhältlich. Es gibt aber auch Stimmen, die "Scilla nana" für korrekt halten.
Das Blau der Blütenzeichnung ist ungewöhnlich und macht die Kegelblume unverwechselbar.
Verwendungshinweise: Puschkinia scilloides wirkt ein wenig wie eine Kreuzung zwischen
Zweiblättrigem Blaustern und einer
Wilden Hyazinthe. Das Erscheinungsbild ist etwas artifiziell aber trotzdem reizvoll. In jedem Fall hat es durch die blaue Blütenzeichnung einen hohen Wiedererkennungswert unter den Frühlingsgeophyten.
Die Verwendung in großen Gruppen in Rabatten, Landhausgärten oder im lichten Halbschatten unter Gehölzen ist die übliche und zielführende Einsatzform. In urbanen Räumen wird sie immer mal wieder im wiesenartigen Straßenbegleitgrün eingesetzt.
In naturnahen Situationen, auch in Alpinarien wirkt die Art oft etwas deplaziert.
Puschkinie, Zweiblättriger Blaustern und Veilchen bilden hier eine Blühgemeinschaft.
Kultur: In Mitteleuropa ist die Art durchweg anspruchslos, vollkommen winterhart und auch auf sommertrockenen Standorten problemlos zu halten.
Auf zusagenden Standorten samt sich die Puschkinie willig aus und neigt zum Verwildern. Im Handel ist meist nur die Form "var. libanotica" erhältlich.
Sorten:
var. libanotica: weiße Blüte mit blauem Mittelstreifen, etwas kräftiger im Wuchs und dichterem Blütenstand als die Stammform
var. libanotica 'Alba': rein weiße Blüten, etwas kräftiger im Wuchs und dichterem Blütenstand als die Stammform