Punica granatum // Granatapfelbaum

Familie Lythraceae, Weiderichgewächse
Pflanzen pro qm 2.00
Wikipedia Punica granatum
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Punica granatum


Der Granatapfelbaum stammt aus Vorderasien mit vermutlich natürlichen Vorkommen von der Türkei im Westen bis Pakistan im Osten. Die nördliche Verbreitungsgrenze liegt im Kaukasus im Übergang zum äußersten Süden Russlands.

Die alte Kulturpflanze ist in weiten Teilen Nord- und Ostafrikas, in Süd-Asien, der Karibik und Mittelamerika neophytisch eingebürgert. In Europa ist Punica granatum im gesamten Mittelmeerraum etabliert.

Sowohl im natürlichen wie auch im neophytischen Verbreitungsgebiet ist die Art auf subtropische Regionen bzw. warm gemäßigte Klimate mit sehr milden Winterverläufen beschränkt.


Alte Granatapfelbäume auf stickstoffarmen Sand südlich von Kapstadt.

Punica granatum besiedelt vorrangig sonnig-warme Gebüschformationen in Gebirgsregionen. Regelmäßig auftretender Trockenstress zwingt die Sträucher in lockere Standdichten, oft mosaikartig mit Halbtrockenrasen verwoben.

Bevorzugt werden feinkörnigere Mineralböden mit alkalischer bis schwach saurer Bodenreaktion und mäßiger Stickstoffversorgung.

Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica  ... zur Legende
Licht (8)  Temperatur (9)  Kontinentalität (3)  Feuchte (4)  Reaktion (7)  Stickstoff (5)


In Mitteleuropa ist die Kübelkultur die übliche Verwendungsweise.

Beschreibung
Der Granatapfelbaum ist ein sommergrüner Normal- bis Großstrauch, im Alter gelegentlich auch mehrstämmiger Kleinbaum. Er erreicht Wuchshöhen zwischen 5 und 10 m und im Alter - es sind über 300 Jahre alte Exemplare belegt - mindestens ebenso großer Breite.

Die rein-grünen, kahlen Blätter sind schlank-oval bis breit-lanzettlich. Die oberseite ist etwas glänzend.

Die vierkantigen, mitunter auch angedeutet geflügelten Zweige enden teilweise als Dornen.

Die scharlach-roten Blüten mit dem eher purpur-roten, verlängerten Blütenkelch erscheinen im Spätfrühling/Frühsommer. Bis zum Herbst reifen die bekannten "Granatäpfel" heran. Deren Außenhülle verfärbt sich zur Reife leuchtend rot bis rot-braun. Wenn sie aufbricht, quellen die zahlreichen, leuchtend roten Samen heraus.


Reifer Granatapfel kurz vor dem Aufplatzen.

Verzehrt werden die Fruchtkerne mit der geleeartigen Hülle. Bei einer Zeitspanne von 6 Monaten von der Blüte bis zur Fruchtreife kann in Mitteleuropa nur im Wintergarten von einem Ernteerfolg ausgegangen werden. Neben Säften und Weinen wird auch Sirup ("Grenadine") hergestellt. Die Fruchschale spielte im Orient eine wichtige Rolle bei der Herstellung gelber und schwarzer Farbstoffe.

Verwendungshinweise
Der Granatapfel ist als Frucht in Europa und im Orient mythologisch stark aufgeladen, gilt als Fruchtbarkeitszeichen und u.a. als Symbol für die kirchliche Christenheit.

Als Ziergehölz bleibt Punica granatum unter rein ästhetischen Gesichtspunkten hinter seiner mythischen Bedeutung deutlich zurück. Zumindest bietet er zu keiner Phase besonders eindrucksvolle optische Reize. Der Blütenansatz ist eher spärlich, die reifen Früchte zwar zierend, aber meist nur vereinzelt zu bewundern.

Der Habitus entwickelt sich mit etwas knorrigen Zweigen und wolkenartiger Krone unspektakulär malerisch. Im Herbst verfärbt sich das Laub nicht unzierend in fahle Gelb- und Rottöne.

Ein Einsatz im Freiland ist nördlich der Alpen nur in Ausnahmesituationen, z.B. an windgeschützten Südfassaden im Weinbauklima möglich.

Üblicher ist entsprechend die Kübelkultur z.B. auf großen Terrassen, in repräsentativen Innenhöfen oder Vorplätzen von herrschaftlichen Gebäuden. Für betont mediterranes Ambiente eignen sich Kombinationspartner wie Echte Feige oder Zitrone.


'Flore Pleno' hat gefüllte Blüten und dadurch tatsächlich einen etwas besser wahrnehmbaren Flor, setzt aber kaum Früchte an.

Kultur/Pflege von Punica granatum

Abgesehen davon, dass die Winterhärte unbefriedigend ist, lässt sich der Granatapfelbaum anspruchslos und zuverlässig kultivieren.

Erforderlich sind möglichst warme und sonnige Standorte. Als Kübelsubstrat eignet sich gute Kübelerde mit hohen Anteilen an mineralischen Strukturen wie Blähton oder Lava. Zwischen den Gießgängen lässt man das Substrat oberflächlich etwas abtrocknen und sorgt dafür, dass kein Gießwasser im Untersetzer stehen bleibt.

Eine regelmäßige, stickstoff-verminderte Düngung während der Wachstumsphase sorgt für dichtes, kräftiges Blattwerk, besseren Blüten- und Fruchtansatz.

Schnittmaßnahmen sind für einen ansprechenden Wuchs nicht zwingend erforderlich und reduzieren je nach Zeitpunkt entweder den Fruchtansatz im laufenden Jahr oder den Blütenansatz im nächsten Jahr. Zur Größenbeschränkung von Kübelexemplaren kann ein Rückschnitt aber erforderlich werden. Die Pflanzen vertragen das klaglos.

Die Überwinterung ist vergleichsweise unproblematisch, weil das Laub abgeworfen wird und dadurch auch ein dunkles Plätzchen in einer kalten, aber weitgehend frostfreien Garage geeignet ist. Das Substrat darf auch im Winter nicht volllkommen austrocknen, erhält aber nur ganz gelegentlich etwas Bewässerung.


Punica granatum var. nana ist zwergwüchsig und passt auch auf Balkone.

Sorten: Ziersorten
  • Flore Pleno: gefüllte Blüte, kaum Fruchtansatz, wüchsig wie die Wildform
  • Legrellei: gefüllte Blüte mit breitem weißem Rand, kaum Fruchtansatz, etwas schwachwüchsiger
  • var. nana: zwergwüchsige Form, bis etwa 150 cm hoch, auch als 'Nana' im Handel

  • Fruchtsorten
  • Dente die Cavallo: mittel- bis großfrüchtig, gelbliche bis rötliche Schale, bewährte Saftsorte
  • Mollar de Elche: mittelgroße Früchte, sehr weichkernig, sehr gut auch für den Direktverzehr
  • Nero: schwarz-rote Fruchtschale und Fruchtkerne, gute Saftsorte
  • Wonderful: großfrüchtig und weichkernig, gute Saftsorte
  • Bilder
























    Flore Plena



    Flore Plena



    var. nana