Naturstandort von Pulsatilla vernalis:
Die Frühlings-Kuhschelle kommt in den mitteleuropäischen Bergregionen und den osteuropäischen Steppenwäldern vor.
In
Deutschland ist sie von Natur aus extrem selten und heute vom Aussterben bedroht. Lediglich im Bayerischen Wald und dem angrenzenden Teil der Fränkischen Alb gibt es noch nennenswerte Populationen. In den Hochalpen sind die Vorkommen kleinm und isoliert.
Die Standorte am Oberrhein, am Thüringer Wald und die einzigen Tieflandvorkommen östlich der Elbe sind erloschen.
Schöner, aber vermutlich hybridisierter Bestand zwischen Horsten des Borstgrases.
Pulsatilla vernalis bevorzugt vollsonnige bis sonnige, allenfalls sehr licht halbschattige Lagen. Die Bodenreaktion ist neutral bis sauer.
Sie wächst im Gebirge auf wind- und wetterexponierten Felsrasen mit basenarmer Lehmbodenauflage und in mäßig trockenen, ausgesprochen stickstoffarmen
Borstgras-Rasen.
In tieferen Lagen kommt die Frühlings-Kuhschelle vorrangig in Wintergrün-Kiefernwäldern über basenreichen Sandböden mit saurer Rohhumusauflage vor.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur LegendeLicht (7) Temperatur (-) Kontinentalität (5) Feuchte (4) Reaktion (5) Stickstoff (2)
Beschreibung: Pulsatilla vernalis ist eine wintergrüne bis vorsommergrüne, horstige Staude von 5-15 cm Wuchshöhe in Blüte und gut 30 cm im Fruchtstand.
Die außen dicht behaarten, rosa, mittel-blaue oder blau-violett, seltener weißlich gefärbten Blüten erscheinen je nach Höhenlage von Mitte März bis Juni. Die Innen Innenseite der Blütenblätter ist creme-weiß bis blass creme-gelb.
Die zierenden Fruchtstände sind mit langen, seidig-weißen Grannen besetzt.
Die Blätter sind tief fiederspaltig und dicht silbrig behaart.
Mit der Gewöhnlichen Kuhschelle (
Pulsatilla vulgaris) werden natürliche Hybriden gebildet. Letztere bevorzugt basenreiche Substrate, blüht etwas später und die Blütenkrone ist Innen wie Außen gleich gefärbt.
Verwendungshinweise: Pulsatilla vernalis ist eine sehr gute Wahl für (voll-)sonnige Alpinarien, den Vordergrund von Kiesgärten und niedrige Steppenrasen.
Idealerweise setzt man sie in individuenreichen, aber etwas verstreuten Beständen, um sie in Szene zu setzen.
Die Samenstände sind zierend und kommen v.a. im Gegenlicht sehr schön zur Geltung.
Kultur: Die Art benötigt unbedingt gut durchlässige, im Frühjahr ausreichend frische und sehr nährstoffarme Substrate. Im Sommerhalbjahr wird sie durch Trockenhasen begünstigt, weil höherwüchsige Konkurrenten dadurch in Schach gehalten werden.
Die lichtliebende Art wird relativ schnell durch wüchsigere Konkurrenzstauden bedrängt. Sie ist ausgesprochen winterhart und kann auch problemlos in Trögen kultiviert werden.