Pulsatilla pratensis // Wiesen-Kuhschelle, Schwarz-Küchenschelle

Familie Ranunculaceae, Hahnenfußgewächse
Pflanzen pro qm 20.00
Wikipedia Pulsatilla pratensis
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort

Die osteuropäisch verbreitete Pulsatilla pratensis hat im mittel- und nordostdeutschen Tiefland und den nördlichen Ausläufern der Mittelgebirge seltene Vorpostenvorkommen in Deutschland.

Die Art wächst in Wintergrün-Kiefernwäldern über kalkreichen Sanden mit Sauerhumusauflage aus Kiefernstreu sowie in basenreicheren Sand-Trockenrasen.

Die Standorte sind wärmebegünstigt, voll-sonnig bis licht halbschattig, ausgesprochen trocken und stickstoffarm.

Beschreibung

Die Wiesen-Kuschelle ist eine horstige, vorsommergrüne Staude von etwa 20 cm Wuchshöhe. Die glockig-nickenden Blüten sind gelblich-weiß oder schwarz-violett (ssp. nigricans) und erscheinen im April/Mai vor der vollständigen Entfaltung der tief fiederteiligen, beharten Blättern.

Die zierenden Fruchtstände sind mit seidigen, weißen Grannen besetzt.

Verwendungshinweise

Pulsatilla pratensis ist im Handel nur mit Mühe zu beziehen. Im Vergleich zur bekannten Pulsatilla vulgaris bleibt die Art sehr zurückhaltend, die Blütenschmuckwirkung ist deutlich geringer und der natürliche Charme erschließt sich eher dem Kenner.

Liebhaber können die Art in naturhaften Magerwiesen, Alpinarien, im Vordergrund von Kiesgärten und an sonnigen Stellen unter lichten Kiefernbeständen einsetzen. Sie wird aber vorrangig dem Kenner als liebevolles Detail auffallen, der flüchtige Betrachter wird sie übersehen.

Kultur

Die Schwarz-Küchenschelle ist nur auf trocken-warmen, stickstoffärmsten Extremstandorten mit vertretbarem Aufwand dauerhaft zu kultivieren. Ideal sind basenreichere und gerne etwas humose Sandböden. In Kultur sind aber auch schottrige Rohböden gut geeignet.

Wichtig ist ausreichend Lichtgenuss. Wo sie im Tagesverlauf gelegentlich vom Schatten der Kiefern gestreift wird, sollte die Begleitflora sehr spärlich oder sehr niedrig sein, um nicht zusätzlich Schattendruck aufzubauen.

Wo die Standortbedingungen weniger stressbetont sind, entwickelt sie sich zwar etwas üppiger, wird aber ohne ständige Betreuung rasch von wüchsigeren Konkurrenten verdrängt.

Sorten:
  • ssp. nigricans: mit violett-schwarzen Blüten, bevorzugt auf kalkreichen Substraten

Bilder






ssp. nigricans

Attribute

Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
Staude
Blütenstauden/-Kräuter
horstartig
15-30 cm Höhe
hell-gelb
bräunlich/schwarz
April
grün
grau-grün
Zierwert Frucht Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche
zierend/strukturstark
giftig
unbedeutend
trocken
mäßig trocken
gut drainiert
sommertrocken
vollsonnig
sonnig
Bodenansprüche Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN
stark kalk-/basenreich
mäßig kalk-/basenreich
ph-neutral
kalkarm, leicht sauer
(lehmiger/humoser) Sand
durchlässiger Lehm
humos
poröser Schotter
starker Wurzeldruck
kalk-/basenreich
sehr arme Böden
arme Böden
Normal- bis winterrauhe Lage
hitzeanfällige Lage
gemäßigte Klimate
Warmlagen
Europa
Tiefland
Mitteleuropa
Osteuropa/Kaukasus
Hügelland (collin)
Asien
Sibirien
Liebhaberpflanze
Hoch
Gruppen-Verbands-Pflanze
verträglich
Trockenrasen Wälder Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung
Sandtrockenrasen
Steppenrasen
Nadelwälder
Kiefernwälder
Sand-Kiefernwälder
Kiefern-Steppenwälder
Repräsentative Gärten
Heidegarten
Steppenpflanzung
Wiese/Prärie
Raritäten/Saatgut
vorsommergrün
Lebensbereich
Gehölz/Wald
Felssteppen
Steppen
Gehölzrand/Staudenfluren